Wirtschaft

Zentralbank schraubt Prognose runter Note-7-Debakel bremst Südkoreas Wachstum

Samsung erwirtschaftet allein 17 Prozent des südkoreanischen BIP.

Samsung erwirtschaftet allein 17 Prozent des südkoreanischen BIP.

(Foto: AP)

Eine Handvoll großer Konzerne dominiert die koreanische Wirtschaft. Der größte von ihnen hat derzeit ein Problem mit explodierenden Smartphones. Das schlägt sich sofort in der gesamten Wirtschaftsbilanz des Landes nieder.

Das Fiasko rund um das explosionsgefährdete Smartphone Galaxy Note 7 von Samsung und wochenlange Streiks beim Autobauer Hyundai haben das Wirtschaftswachstum in Südkorea verlangsamt. Die viertgrößte Volkswirtschaft Asiens wuchs im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent, wie die Zentralbank des Landes am Dienstag mitteilte. Dies sei die schwächste Wachstumsrate seit mehr als einem Jahr.

Der beispiellose Produktionsstopp für das Galaxy Note 7 und die Arbeitsniederlegungen bei Hyundai hätten die Produktion, den Verkauf und die Exporte der beiden Branchen getroffen, sagte ein Mitglied der Zentralbankdirektion. Der Skandal bei Samsung könne auch noch Auswirkungen auf das Wachstum im vierten Quartal haben.

Bei Hyundai hatten zehntausende Angestellte im Laufe des dritten Quartals über mehrere Wochen komplett oder teilweise ihre Arbeit niedergelegt. Die Streiks für mehr Lohn sorgten bei dem Autobauer den Angaben zufolge für Verluste von mehr als 3000 Milliarden Won (2,4 Milliarden Euro).

Abkühlung bereits 2015

Samsung ist der weltgrößte Smartphone-Hersteller und das wertvollste Unternehmen Südkoreas. Das Unternehmen steuert 17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bei. Samsung hatte die Produktion des Galaxy Note 7 kürzlich komplett eingestellt, nachdem auch Austauschmodelle Feuer gefangen hatten.

Die südkoreanische Wirtschaft war im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent gewachsen und damit so langsam wie seit 2012 nicht mehr. Für 2016 rechnet die Zentralbank mit einem Wachstum von 2,7 Prozent. Die Aussichten für 2017 korrigierte sie wegen des Debakels bei Samsung Anfang des Monats bereits von 2,9 auf 2,8 Prozent herunter.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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