Wirtschaft

Ex-Ampel peilte deutlich mehr anPrognose sieht bis 2030 nur elf Millionen E-Autos in Deutschland

11.12.2024, 07:05 Uhr
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Was lässt sich die nächste Bundesregierung einfallen, damit mehr E-Autos auf den Straßen rollen? (Foto: picture alliance/dpa)

Der Wandel zur Elektromobilität geht laut einer neuen Hochrechnung weiter langsam vonstatten. 2030 werden demnach deutlich weniger Batterieautos auf deutschen Straßen unterwegs sein als erhofft. Doch trotz Skepsis setzt sich das E-Auto international durch, so die Erwartung.

Die Zahl der Elektroautos in Deutschland wird in den kommenden Jahren nach Hochrechnungen der Unternehmensberatung Deloitte weit langsamer wachsen als von der zerbrochenen Ampel-Koalition erhofft. Im Jahr 2030 könnten demnach lediglich 11,2 Millionen anstelle der im Koalitionsvertrag angepeilten 15 Millionen vollelektrischen Batterieautos auf den Straßen unterwegs sein. Dazu trägt laut einer Umfrage auch die weitverbreitete Skepsis in der Bevölkerung bei.

Insgesamt sind laut Kraftfahrt-Bundesamt derzeit knapp 50 Millionen PKW in Deutschland zugelassen. SPD, Grüne und FDP hatten das Ziel von mindestens 15 Millionen Elektroautos im Jahr 2030 im Koalitionsvertrag festgeschrieben, die Bundesrepublik sollte zum Leitmarkt für Elektromobilität werden. Autos mit Hybridantrieb waren nicht eingerechnet. Internationaler Leitmarkt für Elektroautos ist ohnehin China.

Ende Dezember 2023 hatte die Bundesregierung dann wegen der Haushaltsprobleme den Zuschuss für E-Autos abrupt gestrichen, in der Folge gingen die Verkaufszahlen stark zurück. Aus der Politik gibt es aus mehreren Parteien Forderungen, erneut eine Kaufprämie einzuführen. "Um die Akzeptanz der Elektromobilität zu fördern, sind verlässliche Rahmenbedingungen unerlässlich, denn die Unternehmen brauchen Planungssicherheit", sagte Harald Proff, der Leiter der Autosparte bei Deloitte.

Bislang 1,6 Millionen Batterieautos zugelassen

Basis der Schätzung von gut 11 Millionen Batterieautos im Jahr 2030 ist ein Rechenmodell, in das etliche für die Kaufentscheidung wichtige Faktoren einfließen. Dazu zählen die Entwicklung von Strom- und Benzinpreisen ebenso wie die Preise der KFZ-Versicherung und Kaufprämien. Am 1. Oktober waren nach Zahlen des Kraftfahrzeug-Bundesamts knapp 1,6 Millionen Batterieautos in Deutschland zugelassen.

Einer Deloitte-Umfrage zufolge ist die Bevölkerung in Sachen E-Auto nach wie vor gespalten: 40 Prozent von 1000 Befragten halten demnach das ab 2035 von der EU geplante Verkaufsverbot für neue Verbrennerautos für sinnvoll, doch 36 Prozent lehnen dies als schlechte oder sogar sehr schlechte Entscheidung ab. Die verbleibenden 24 Prozent sind demnach neutral.

Die Deloitte-Berater gehen dennoch davon aus, dass sich Elektroautos international durchsetzen werden. "Die Unternehmen sind gut beraten, stärker in die Batterieforschung zu investieren, um so die Fahrzeugpreise zu senken und die Akzeptanz der E-Mobilität zu stärken", sagte Proff in Richtung Autoindustrie.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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