Wirtschaft

Dow Jones leicht im Plus Robuste Job-Daten ziehen US-Börsen nach oben

Der Blick an der Wall Street geht nach oben.

Der Blick an der Wall Street geht nach oben.

(Foto: REUTERS)

Nach den insbesondere bei Technologieaktien schwachen Vortagen kommt es an der Wall Street nach zwischenzeitlich weiteren Verlusten doch noch zu einer kleinen Erholung. Grund dafür sind die soliden Arbeitsmarktdaten-

Die US-Börsen haben sich nach ihren jüngsten Verlusten stabilisiert. Für Beruhigung sorgten am Donnerstag robuste Daten vom Arbeitsmarkt und der Umstand, dass die Rendite für zehnjährige Staatspapiere nicht mehr so stark anzog. Zuletzt war unter anderem befürchtet worden, dass deutlich steigende Zinsen die Finanzierungskosten der wachstumsorientierten Technologie-Werte erhöhen können. Ferner verringern anziehende Zinsen den heutigen Wert der hohen Gewinne, den die Tech-Unternehmen in der Zukunft erwirtschaften wollen.

Der Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,25 Prozent auf 34.583,57 Punkte zu. Für den breiter gefassten S&P 500 ging es um 0,43 Prozent auf 4500,21 Punkte nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg nach zuletzt herben Rückschlägen nun um 0,23 Prozent auf 14.531,81 Punkte.

"Der Markt ist vorsichtig", sagte Robert Pavlik, Portfoliomanager vom Vermögensverwalter Dakota Wealth Management. Zwar sei die Beschäftigungssituation am Arbeitsmarkt stark, allerdings stiegen die Kreditkosten für die Unternehmen an. Wie aus den Protokollen der jüngsten Fed-Sitzung hervorgeht, will die US-Notenbank angesichts der hohen Inflation kräftig an der Zinsschraube drehen und ihre Bilanz wohl schon im Mai eindampfen.

Entsprechende Signale der Fed trieben die Renditen an den Anleihemärkten nach oben. Die zehnjährigen US-Papiere rentierten bei 2,647 Prozent nach zuvor 2,609 Prozent. "Es gibt wirklich nichts, was die Märkte wahrscheinlich zwischen jetzt und der Gewinnsaison unterstützt", sagte Anastasia Amoroso, Chef-Investmentstrategin bei iCapital. "Die Erkenntnis für die Anleger reift weiter, dass die Fed immer noch nicht auf dem Höhepunkt der Falkenhaftigkeit ist."

Der anhaltende Ukraine-Krieg belastete die Kurse zudem. Russland wies einen ukrainischen Entwurf für einen Friedensvertrag zurück. Mit Argusaugen verfolgten Anleger die Diskussionen über weitere mögliche Sanktionen gegen Russland. Viele fürchten, dass der Westen sich doch noch auf ein Embargo für russisches Öl und Gas verständigen könnte. Damit würde zwar die russische Wirtschaft empfindlich getroffen, mehrere europäische Staaten wie Deutschland fürchten aber auch selbst massive wirtschaftliche Rückschläge.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 64,32

Der geplante EU-Boykott russischer Kohle wird zwei Insidern zufolge wahrscheinlich erst ab Mitte August greifen, einen Monat später als zunächst angedacht. "Damit wäre zumindest der Anfang in Richtung eines Totalembargos von russischer Energie gemacht", sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. "Kohle ist leichter zu ersetzen als Öl, Öl wiederum leichter als Gas." Der Preis für das Nordseeöl Brent notierte nach der Freigabe weiterer Ölreserven der Internationalen Energieagentur (IEA) 1,5 Prozent niedriger bei 100,01 Dollar je Fass.

Am Aktienmarkt flogen vor allem Industriewerte aus den Depots. Honeywell International und Boeing gaben bis zu 0,3 Prozent nach. Papiere der Fluggesellschaften American Airlines, Delta und United Airlines fielen nach einem negativen Analystenkommentar zwischen 1,3 und 2,3 Prozent. Die Experten von Barclays warnten, dass der aktuelle Ölpreisanstieg die Ergebnisse im ersten Quartal belasten werde.

Enttäuschende Quartalszahlen drückten auch Titel von Levi Strauss & Co um 0,7 Prozent. Aktien von HP fielen leicht, obwohl Warren Buffetts Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway bekannt gab, fast 121 Millionen Aktien des Personal Computing- und Druckunternehmens gekauft zu haben.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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