Zur Abwehr von U-Booten Rüstungsfirma Helsing kauft Unterwasserdrohnen-Hersteller
08.10.2025, 12:08 Uhr Artikel anhören
Den Unterwassergleiter SG-1 haben Helsing und Blue Ocean bereits zusammen entwickelt.
(Foto: Helsing)
Seine eigene KI-Software will das deutsche Rüstungsunternehmen Helsing mit den Produktionskapazitäten einer australischen Firma paaren. "Effektive Fähigkeiten zur U-Boot-Abwehr und zur Überwachung großer Gebiete" sollen so entstehen.
Die junge deutsche Rüstungsfirma Helsing übernimmt einen Anbieter von autonomen Unterwasserfahrzeugen. Der australische Meerestechnologie-Spezialist Blue Ocean entwickelt und betreibt Unterwasserdrohnen. Das teilte das 2021 gegründete Münchner Unternehmen mit. Helsing wolle die Hardware- und Produktionskapazitäten von Blue Ocean mit der eigenen Künstlichen Intelligenz (KI) verbinden.
Gemeinsam wolle man die Entwicklung und Serienfertigung autonomer Plattformen für den Schutz des Unterwasserraums vorantreiben, erklärte Helsing. So soll die Verteidigungsfähigkeit demokratischer Staaten etwa im Nordatlantik und anderen Seegebieten von Australien, Großbritannien und den USA gestärkt werden.

Der Unterwassergleiter SG-1 ist knapp zwei Meter lang und soll drei Monate autonom unterwegs sein können.
(Foto: Helsing)
Im Mai hatte Helsing einen eigenen Unterwassergleiter namens SG-1 vorgestellt. Er soll einzeln oder im Schwarm dabei helfen, U-Boote abzuwehren und kritische Infrastruktur im Meer zu schützen. Dafür nutzt er ein Sonarsystem, das Geräusche unter Wasser mittels der KI-Software von Helsing analysieren und so Schiffe und U-Boote erkennen soll. Gebaut wurden die Gleiter bisher von Blue Ocean. Auch bei der Entwicklung hätten beide Unternehmen eng zusammengearbeitet, teilte ein Helsing-Sprecher auf Anfrage von ntv.de mit.
Im September Kampfflugzeug angekündigt
Die Kombination der Software Helsings mit der Technologie von Blue Ocean werde dafür sorgen, "effektive Fähigkeiten zur U-Boot-Abwehr und zur Überwachung großer Gebiete zu schaffen", so ein Blue-Ocean-Manager zur Übernahme.
Zum Kaufpreis machte Helsing keine Angaben. Eine Freigabe durch die Behörden in Australien werde in voraussichtlich vier Monaten erwartet, sagte ein Firmensprecher. Blue Ocean gehört Helsing zufolge bisher seinen Gründern und Mitarbeitern und hat Standorte in Großbritannien und Australien.
Im September hatte Helsing angekündigt, ein unbemanntes Kampfflugzeug zu entwickeln, das in vier Jahren serienreif sein soll. Das Startup hatte im Sommer den schwäbischen Leichtflugzeugbauer Grob Aircraft gekauft, um nicht nur Software und Künstliche Intelligenz (KI) für die Rüstungsindustrie liefern, sondern auch eigene Flugzeuge bauen zu können.
Quelle: ntv.de, lwe/rts