Kapazitäten im Winter Ryanair-Chef bietet Flugzeuge für Abschiebungen an
24.04.2024, 17:03 Uhr Artikel anhören
Bringt Ryanair gerne ins Gespräch: Michael O'Leary,
(Foto: AP)
Die britische Regierung will Asylbewerber nach Ruanda abschieben. Ryanair-Chef O'Leary würde dafür gerne Maschinen des Billigfliegers zur Verfügung stellen - allerdings nicht in den Sommermonaten.
Ryanair würde bei Bedarf Flugzeuge zur Verfügung stellen, um irregulär eingereiste Menschen nach Ruanda zu fliegen. Das britische Parlament hatte zuvor den umstrittenen Plan zur Abschiebung von Asylsuchende in das ostafrikanische Land gebilligt.
Rynair würde diese Flüge "gerne" durchführen, zitiert die Finanznachrichtenagentur "Bloomberg" Airline-Chef Michael O'Leary. Noch habe sich die Regierung zwar nicht gemeldet. "Wenn es sich um den Winterflugplan handelte, wir freie Flugzeuge zur Verfügung hätten, und die Regierung nach zusätzlichen Abschiebeflügen suchen würde, würden wir gerne ein Angebot abgeben", so O'Leary.
Durch das Gesetz will Premierminister Rishi Sunak ermöglichen, dass Menschen, die ohne gültige Papiere ins Vereinigte Königreich kommen, ungeachtet ihrer Herkunft und ohne Prüfung ihres Asylantrags nach Ruanda gebracht werden können. Sie sollen dort Asyl beantragen, um bei Bewilligung in Ruanda bleiben zu können. Eine Rückkehr nach Großbritannien ist nicht vorgesehen. Ruanda bekommt im Gegenzug Hunderte Millionen Pfund.
Gesetz noch nicht in Kraft
Das Oberste Gericht in London hatte das Vorhaben noch vor wenigen Monaten für rechtswidrig erklärt. Das neue Gesetz soll dieses Urteil aushebeln – unter anderem dadurch, dass Ruanda als sicheres Drittland eingestuft wird. Die Flüge sollen in zehn bis zwölf Wochen starten, sagte Sunak. König Charles III. muss das Gesetz noch in Kraft setzen.
Polarisierende Äußerungen sind ein Markenzeichen von O'Leary. Er bezeichnete etwa Sorgen wegen des Klimawandels als "völligen Quatsch" und stellte öffentlichkeitswirksam in Aussicht, dass stark übergewichtige Passagiere bei Ryanair eine Extra-Gebühr zahlen müssen.
Quelle: ntv.de, jga/dpa