Wirtschaft

Ausblick bestätigt "Starke Preisanhebungen" füllen Allianz die Kasse

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Allianz hat operativ bereits mehr als die Hälfte des geplanten Jahres-Gewinns zusammen.

Die Allianz hat operativ bereits mehr als die Hälfte des geplanten Jahres-Gewinns zusammen.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Die Allianz reicht die gestiegenen Kosten bei Schadensregulierungen an die Versicherten weiter. Das sorgt für einen unerwartet hohen Gewinn im Frühjahr. Bei seinen Jahreszielen ist der Konzern damit absolut auf Kurs.

Der Versicherungsriese Allianz sieht sich nach einem unerwartet starken Gewinnwachstum im Frühjahr auf Kurs. "Wir haben starke Preisanhebungen erzielt und ergreifen weiterhin Maßnahmen, um die Inflation erfolgreich auszugleichen", erklärte Finanzvorstand Giulio Terzariol. Die hohe Inflation bedeutet für Versicherungen vor allem im Geschäft mit Schaden- und Unfallpolicen steigende Kosten, da Reparaturen von Autos oder auch Gebäuden sehr teurer geworden sind. Das konnte der Konzern nach eigenem Bekunden ausgleichen. Getrieben wurde das Wachstum insgesamt vor allem durch die Geschäftsbereiche Lebens- und Krankenversicherung und eben Schaden- und Unfallversicherung.

Allianz
Allianz 352,90

"Wir bestätigen unseren Ausblick auf ein operatives Ergebnis von 14,2 Milliarden Euro für das Gesamtjahr, plus oder minus eine Milliarde Euro", erklärte Terzariol. Zur Halbzeit des Geschäftsjahres hat der DAX-Konzern davon bereits 7,5 Milliarden Euro zusammen. "Wir sind grundsätzlich optimistisch, aber wir ändern unseren Ausblick nur in Ausnahmefällen und eher zum Jahresende", erklärte Terzariol die Zurückhaltung.

Im zweiten Quartal stieg das operative Ergebnis von Deutschlands größtem Versicherungskonzern auf Jahressicht um 7,1 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro und übertraf die Schätzungen der Analysten. Der bereinigte Überschuss nach Anteilen Dritter stieg beinahe in Viertel auf 2,5 Milliarden Euro. Das Geschäftsvolumen wuchs um knapp sechs Prozent auf 39,6 Milliarden Euro.

Vermögensverwalter sammeln weiter Geld ein

Die Schaden- und Unfallversicherung profitierte von höheren Preisen und Volumina. Die Belastung aus Naturkatastrophen sank auf 159 von 461 Millionen Euro im Vorjahr. Größte Schäden waren Hagelstürme in Deutschland und Überschwemmungen in Italien. Die Lebens- und Krankenversicherung wuchs in erster Linie infolge eines hohen Einmalbeitragsvolumens in den USA.

In der Vermögensverwaltung beliefen sich die operativen Erträge auf 1,9 Milliarden Euro. Dies entsprach einem Rückgang von 2,0 Prozent, bereinigt um Wechselkurseffekte. Höhere erfolgsabhängige Provisionen wurden durch geringere Erträge aus dem verwalteten Vermögen mehr als aufgezehrt. Die Vermögensverwaltung verzeichnete trotz der vorsichtigen Anlegerstimmung weiterhin positive Nettomittelzuflüsse von Dritten.

Ende Juni hatte die Kundschaft der Allianz 1,66 Billionen Euro anvertraut, 27 Milliarden mehr als Ende 2022. Seit diesem Jahr berechnen die Allianz und andere große Versicherer ihre Geschäftszahlen erstmalig nach den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und IFRS 9. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen