"Alle Geschäfte erfolgreich" Telekom legt einmal mehr zu - Problemsparte liefert
08.08.2024, 08:37 Uhr Artikel anhören
Der Bonner Konzern hebt das Jahresziel für den Barmittel-Zufluss leicht an.
(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)
Bei der Telekom läuft es weiter rund. Die Zahl der Kunden wächst und zieht höhere Einnahmen nach sich. In Europa verbucht der Konzern das beste Ergebnis bislang. Anleger dürften sich über den hohen Cashflow freuen.
Gestützt auf ein robustes Kundenwachstum hat die Deutsche Telekom im Frühjahr erneut mehr eingenommen und verdient. Zudem hob der Bonner Konzern sein Jahresziel für den Barmittel-Zufluss leicht an. "Alle unsere Geschäfte laufen erfolgreich", sagte Firmenchef Tim Höttges.
Der Konzernumsatz stieg den Angaben zufolge auf Jahressicht um 4,3 Prozent auf 28,4 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis legte um 7,8 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro zu. Im Europa-Geschäft sei das Betriebsergebnis mit einem Plus von 8,9 Prozent so hoch ausgefallen wie noch nie in der Firmengeschichte.
Getragen wurde die positive Geschäftsentwicklung unter anderem vom Erfolg der Partner-Angebote im Mobilfunk, die der Telekom in Deutschland und dem Rest Europas ein Plus von insgesamt rund einer halben Million Vertragskunden bescherte. Auf dem deutschen Heimatmarkt stach das TV-Geschäft mit einem Zuwachs von 114.000 Kunden heraus. "Positiv wirkte sich hier unter anderem die Fußball-Europameisterschaft aus sowie das Ende des Nebenkostenprivilegs." Seit dem 1. Juli können Mieter ihre TV- und Kabel-Anbieter frei wählen.
Einstige Problemsparte wächst inzwischen
Ein weiterer Lichtblick war die anhaltende Erholung bei der einstigen Problemsparte T-Systems. Der Auftragseingang der IT-Dienstleistungstochter wuchs um mehr als ein Viertel auf 957 Millionen Euro. Einer der Treiber ist das Cloud-Geschäft. So baut die Telekom-Tochter, die vor einigen Jahren noch verkauft werden sollte, gemeinsam mit der Alphabet-Tochter Google eine sogenannte Sovereign Cloud auf, bei der sämtliche Daten der Nutzer in Deutschland beziehungsweise der EU blieben.
Durch die zunehmende Digitalisierung werden Rechenzentren für Cloud-Anwendungen immer wichtiger. Verstärkt wird dieser Trend durch den Siegeszug Künstlicher Intelligenz (KI), die Hochleistungsrechner benötigt.
Gleichzeitig erhöhte sich der Cashflow, der als Gradmesser für die Dividendenhöhe gilt, um knapp die Hälfte auf 5,2 Milliarden Euro. Analysten hatten lediglich mit 4,5 Milliarden Euro gerechnet. Daher peilt die Telekom für das Gesamtjahr einen Barmittel-Zufluss von nun 19 Milliarden Euro an.
Der Grund hierfür seien neben den gestiegenen Gewinnen niedrigere Ausgaben, vor allem in den USA. Die US-Mobilfunktochter T-Mobile habe die Integration des übernommenen Rivalen Sprint inzwischen weitgehend abgeschlossen. Außerdem gingen die Investitionen in das dortige 5G-Mobilfunknetz zurück, hieß es. Aus diesem Grund hatte T-Mobile die Prognose für den Barmittel-Zufluss ebenfalls angehoben.
Quelle: ntv.de, jwu/rts