Umsatzrückgang seit Musk Twitter laufen die Werbekunden davon
08.11.2022, 06:46 Uhr
Wohin geht die Reise mit Elon Musk? Das fragen sich derzeit nicht nur Nutzer und Regierungen.
(Foto: AP)
Seit zehn Tagen ist Elon Musk jetzt Twitter-Chef, und die bisherige Bilanz ist verheerend: Neben Massenentlassungen stehen heftige Umsatzrückgänge zu Buche. Werbekunden setzen reihenweise ihre Buchungen aus. Sie beobachten genau, in welche Richtung Musk das soziale Netzwerk steuert.
Der italienisch-französische Autobauer Stellantis setzt nach der Übernahme von Twitter durch Tesla-Chef Elon Musk seine Anzeigen auf dem Kurznachrichtendienst aus. "Wir pausieren die bezahlten Werbebeiträge, bis wir ein klareres Bild von der Zukunft der Plattform unter der neuen Führung haben", teilte der Opel-Mutterkonzern mit. Musk hatte zuvor eingeräumt, dass Twitter einen "massiven" Umsatzrückgang erlitten hat, seitdem er vor zehn Tagen die Leitung übernommen hat.
Mit dem Schritt reiht sich Stellantis in die Liste großer Unternehmen ein, die ihre Werbung auf Twitter eingestellt haben, darunter Volkswagen, United Airlines, General Mills, der Luxusautohersteller Audi of America und General Motors. Auch der US-Pharmakonzern Gilead Sciences erklärte, das Unternehmen und seine Einheit Kite seien dabei, ihre Anzeigen auf Twitter auszusetzen.
Auch Regierungen weltweit beobachten die Entwicklung bei Twitter mit Argwohn. Die Bundesregierung kündigte nach einer Entlassungswelle in dem US-Unternehmen an, dass auch der neue Eigentümer die gesetzlichen Vorgaben in Deutschland und der EU befolgen müsse. Man behalte sich Konsequenzen vor, habe darüber aber noch nicht entschieden, sagte eine Regierungssprecherin. "Wir nehmen die Veränderung bei Twitter sehr genau zur Kenntnis", sagte sie. Auch die EU-Kommission hatte Musk gewarnt.
Musk selbst kündigte an, dass er Twitter zur "mit Abstand genauesten Informationsquelle über die Welt" machen wolle. "'Genau' in wessen Augen?", fragte etwa der Twitter-Gründer und ehemalige Vorstandschef Jack Dorsey daraufhin. Musk hatte angekündigt, ein Gremium mit "sehr unterschiedlichen Standpunkten" einzurichten, das die Inhalte auf Twitter moderieren soll. Bevor dieses Gremium nicht zusammengetreten sei, würden keine Entscheidungen über Inhalte oder die Wiederaufnahme von Inhabern ausgeschlossener Konten fallen.
Quelle: ntv.de, jog/rts