Wirtschaft

Tech-Werte stützen Wall Street US-Anleger schütteln Zinssorgen ab

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Die Börsianer wischen ihre Ängste einfach beiseite.

Die Börsianer wischen ihre Ängste einfach beiseite.

(Foto: AP)

Die US-Börsen lassen ihre Sorgen nach den harten Worten von Fed-Chef Powell bereits zum Wochenausklang wieder hinter sich. Powells Rhetorik sei härter als die Taten der Fed, meinen Analysten. Besonders bei den Tech-Werten greifen die Anleger zu.

Die US-Börsen haben nach dem Vortages-Rücksetzer am Abend mit deutlichen Aufschlägen geschlossen und die Verluste mehr als wett gemacht. Die Anleger schoben zuletzt wieder aufgekommene Zinssorgen beiseite. Der Dow-Jones-Index schloss 1,2 Prozent höher bei 34.283 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 1,6 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite notierte 2,0 Prozent fester. Dabei gab es insgesamt 2103 (Donnerstag: 754) Kursgewinner und 757 (2126) -verlierer. Unverändert schlossen 68 (58) Titel.

Gesprächsthema am Markt waren weiterhin die als falkenhaft interpretierten Äußerungen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vom Vortag. Powell hatte gesagt, dass künftige Fortschritte bei der Bekämpfung der Inflation möglicherweise durch eine Begrenzung der Nachfrage erzielt werden müssten. Die Federal Reserve sei mit ihren bisherigen Erfolgen bei der Abschwächung des Preisdrucks zwar zufrieden, aber nicht sicher, ob die Zinssätze hoch genug seien, um die Inflation langfristig auf das Ziel von 2 Prozent zu senken.

In Reaktion auf diese Aussagen hatten die Aktienkurse nachgegeben, während am Anleihemarkt die Renditen kräftig anzogen. Die Märkte gingen weiter davon aus, dass die Fed mit den Zinserhöhungen fertig ist, hieß es am Markt mit Blick auf die deutliche Erholung zum Wochenausklang. "Die Handlungen der Fed stehen nicht im Einklang mit ihrer harten Rhetorik", so Peter Cardillo von Spartan.

US-Verbraucherindex sinkt

Am Anleihemarkt gaben die Renditen am langen Ende nach dem kräftigen Vortagesanstieg etwas nach. Die Rendite 10-jährige Papiere sank um 1,0 Basispunkte auf 4,61 Prozent, die Rendite 30-jähriger Anleihen gab 3,9 Basispunkte nach auf 4,73 Prozent. Am Devisenmarkt zeigte sich der Dollar nach den Vortagesaufschlägen etwas leichter. Der Dollar-Index gab 0,1 Prozent nach.

Brent
Brent 81,71

Die Ölpreise stiegen. Die Preise für die Sorten WTI und Brent erhöhten sich um bis zu 2,0 Prozent. Auf Wochensicht gaben sie jedoch nach. Mit dem jüngsten Ausverkauf sei die Risikoprämie wegen des Kriegs zwischen Israel und der Hamas ausgepreist, denn der Konflikt bleibe bislang auf die Region begrenzt, so Marktteilnehmer. Die ING hält den kräftigen Preisrückgang für übertrieben, denn die Fundamentaldaten sprächen zumindest kurzfristig eher für ein knapperes Angebot und somit höhere Preise. Der Goldpreis gab nach der leichten Vortageserholung deutlich nach. Der Preis für die Feinunze fiel um 1,1 Prozent. Konjunkturseitig trübte sich die Stimmung der US-Verbraucher im November ein. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung fiel auf 60,4. Ökonomen hatten einen Stand von 63,7 erwartet. Bei der Umfrage Ende Oktober lag er bei 63,8.

Disney im Minus - Groupon und Plug Power brechen ein

Rohöl WTI
Rohöl WTI 76,55

Disney (-2,3 Prozent) stellt seine TV-Sender auf den Prüfstand. Als Teil einer von CEO Bob Iger angeschobenen strategischen Überprüfung des Fernsehgeschäfts habe der Konzern Verkäufe und die Einbringung von Sendern in sein Gemeinschaftsunternehmen mit Hearst als mögliche Szenarien identifiziert, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Groupon standen mit einer Kapitalerhöhung im Blick. Die Aktien des Gutscheinportals brachen um 34,8 Prozent ein. Die Zahlen zum vierten Geschäftsquartal traten darüber in den Hintergrund.

Plug Power knickten sogar um 40,3 Prozent ein, nachdem der Wasserstoff- und Brennstoffzellenhersteller davor gewarnt hatte, dass es ihm schwerfallen werde, sich im nächsten Jahr ohne die Aufnahme zusätzlicher Barmittel über Wasser zu halten. Nachdem Illumina die Jahresprognosen gesenkt hatte, ging es mit der Aktie um 8,0 Prozent abwärts. Im dritten Quartal hatte das DNA-Sequenzierungsspezialist zwar mehr verdient als erwartet, doch lag der Umsatz unter dem Analystenkonsens.

Quelle: ntv.de, mau/DJ

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