Wirtschaft

Ölpreis gibt nach US-Börsen nähern sich Rekordhochs

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Gute Laune vor den Feiertagen an der Wall Street.

Gute Laune vor den Feiertagen an der Wall Street.

(Foto: REUTERS)

Nach kleinen Verlusten zum Start verzeichnet die Wall Street am Dienstag moderate Gewinne - und die summieren sich auf. So langsam nehmen die US-Indizes ihre Rekordhochs ins Visier. Die mit Spannung erwarteten November-Inflationsdaten fallen fast punktgenau so aus, wie prognostiziert.

Der Dow Jones Industrial ist knapp unter die Marke von 36.600 Punkten gestiegen und hat ein weiteres Hoch seit Anfang 2022 markiert. Das Rekordhoch bei etwas über 36.950 Punkten ist nun greifbar nah. Der Nasdaq 100 schloss ebenfalls auf einem neuen Hoch seit fast zwei Jahren und befindet sich nur noch zweieinhalb Prozent unter seinem Ende November 2021 erreichten Höchststand. Der breit gefasste S&P 500 rückte 0,5 Prozent auf 4643 Zähler vor.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 69,75

Die Verbraucherpreise stiegen um 3,1 Prozent und damit etwas langsamer als im Oktober mit 3,2 Prozent. Von Reuters befragte Ökonomen hatten damit gerechnet. Investoren hatten aber auf einen stärkeren Rückgang gehofft, der der US-Notenbank Fed Anlass für baldige Zinssenkungen geben könnte. Analysten zeigten sich vorsichtig. Die Daten zeigten zwar in die von der Fed gewünschte Richtung, was die Währungshüter zu einer Lockerung der Geldpolitik im Laufe des kommenden Jahres bewegen könnte, sagte Chris Larkin vom Broker E*Trade. "Die Fed hat allerdings sehr deutlich gemacht, dass sie das Risiko einer zu frühen Zinssenkung höher einschätzt als jenes, die Zinsen über einen längeren Zeitraum auf einem hohen Niveau zu halten."

Rund 40 Prozent der Marktteilnehmer gehen derzeit davon aus, dass der Leitzins in den USA bereits bei der Fed-Sitzung im März wieder fällt. Drei Viertel rechnen mit einer Lockerung im Mai. Als nahezu sicher gelten dagegen Zinssenkungen im Sommer. Für den Geschmack der Währungshüter dürften die aktuellen Markterwartungen zu weit gehen, schrieben die Commerzbank-Experten Christoph Balz und Bernd Weidensteiner. "Es ist daher zu erwarten, dass Fed-Chef Powell auf der Pressekonferenz nach der morgigen Sitzung versuchen wird, die Zinssenkungsspekulationen zu dämpfen."

Oracle
Oracle 243,60

Der Dollar-Index verlor 0,3 Prozent auf 103,797 Punkte. Der Euro rückte im Gegenzug 0,3 Prozent auf 1,0796 Dollar vor. Die Ölpreise setzten ihre Talfahrt fort. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Leichtölsorte WTI verbilligten sich um jeweils rund 3,5 Prozent auf 73,37 beziehungsweise 68,73 Dollar pro Barrel (159 Liter). Ein Angriff der Huthi-Rebellen im Jemen auf ein Frachtschiff in der Nähe des Roten Meeres hatte zuvor die Preise nach oben getrieben.

Der Einbruch bei den Ölpreisen drückte die Aktien von Energiekonzernen wie Chevron, ExxonMobil und Marathon Oil, die zwischen 1,3 und 2,9 Prozent verloren. Oracle sackten um 12,4 Prozent ab. Der SAP-Konkurrent hat wegen einer vergleichsweise schwachen Nachfrage nach Cloud-Produkten seine Umsatzziele verfehlt. Angesichts von hartnäckiger Inflation und höheren Kreditkosten kürzen Firmen derzeit ihre Ausgaben für IT-Produkte wie die Datenwolke.

Aus den Depots flogen auch die Aktien des E-Autobauers Lucid, die rund 8,5 Prozent verloren. Der Abgang von Finanzchef Sherry House kam bei Anlegern nicht gut an. Eine Herabstufung drückte die Aktien von Airbnb. Die Titel des Zimmervermittlers gaben 1,7 Prozent nach. Die Experten der britischen Großbank Barclays hatten sie auf "Underweight" nach "Equal weight" gesetzt. Grund sei wachsende Konkurrenz.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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