Wirtschaft

Wall Street im Aufwärtstrend US-Inflationsdaten versetzen Anleger in Kauflaune

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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

An der Wall Street keimt die Hoffnung auf eine Trendwende bei der Inflation. Von der positiven Stimmung können die Standardwerte profitieren. Gewinner des Tages ist der Einzelhandelskonzern Walmart und die Online-Bank Nu.

In Erwartung behutsamerer Zinserhöhungen der Notenbank Fed greifen Anleger bei US-Aktien zu. Der US-Standardwerteindex Dow Jones und der breit gefasste S&P 500 stiegen um 0,2 Prozent beziehungsweise um 0,9 Prozent. Der technologielastige Nasdaq gewann 1,4 Prozent. Die Unternehmen aus diesem Sektor profitieren von einer weniger restriktiven Geldpolitik, weil sie ihr starkes Wachstums fremdfinanzieren müssen.

Nasdaq Composite
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Auslöser der Rally war der überraschend geringe Anstieg der US-Erzeugerpreise im Oktober. "Die Daten bestätigen die Hoffnung, dass die Trendwende bei der Inflation erreicht ist", sagte Robert Pavlik, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth. Er rechne daher damit, dass die Fed nach vier XXL-Zinsschritten von jeweils 0,75 Prozentpunkten in Folge den Schlüsselsatz im Dezember nur um einen halben Prozentpunkt anhebt. Das Tempo im kommenden Jahr hänge von der weiteren Preisentwicklung ab.

Ölpreis legt leicht zu

Am Devisenmarkt notierte der Dollar mit den Erzeugerpreisen etwas leichter. Der Dollar-Index gab 0,2 Prozent nach. Damit verstärke sich die Erwartung in Bezug auf ein langsameres Zinserhöhungstempo der Fed, hieß es. Die Renditen am US-Anleihemarkt gaben mit der Aussicht auf langsamere Zinserhöhungen durch die Fed ihre

Am Ölmarkt zeigten sich die Preise nach den Vortagesverlusten wieder etwas fester, gestützt von geopolitischen Unsicherheiten rund um den Ukraine-Krieg. Der Preis für die Sorte Brent legte um 0,6 Prozent zu, der WTI-Preis um 1,2 Prozent. Zuletzt hatte belastet, dass die Opec ihre Prognosen für das weltweite Ölangebot und die weltweite Ölnachfrage weitgehend unverändert gelassen und gewarnt hat, dass große Unwägbarkeiten wie die Covid-19-Fälle in China und die westlichen Bemühungen, die russischen Ölexporte zu vereiteln, die Aussichten für die Energiemärkte höchst unsicher machen.

Online-Bank NU verzeichnet größtes Tagesplus

Zu den Gewinnern am US-Aktienmarkt zählte Walmart mit einem Kursplus von 7,3 Prozent. Der weltgrößte Einzelhändler hob seine Gesamtjahresziele an und will eigene Anteilsscheine im Volumen von 20 Milliarden Dollar zurückkaufen. Das Unternehmen habe auch mit seinen Quartalszahlen auf ganzer Linie positiv überrascht, lobte Analyst Michael Banker vom Research-Haus D.A. Davidson. Dies hellte die Stimmung in der gesamten Branche auf. Dadurch überwand auch Home Depot seine anfängliche Kursschwäche und rückte zwei Prozent vor. Die Baumarktkette hatte zwar Quartalszahlen über Markterwartungen vorgelegt, sich aber zurückhaltend über das Weihnachtsgeschäft geäußert.

Walmart
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Die US-Titel des taiwanischen Chip-Anbieters TSMC steuerten mit einem Plus von zeitweise fast 14 Prozent auf den größten Tagesgewinn seit 14 Jahren zu. Börsenguru Warren Buffett kaufte sich mit seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway für rund vier Milliarden Dollar beim weltgrößten Auftragsfertiger ein. TSMC verhandelt Insidern zufolge mit der Stadt Dresden über den Bau eines Halbleiter-Werks in der sächsischen Landeshauptstadt.

Kräftige Kursgewinne verbuchte auch eine andere Buffett-Beteiligung: Die brasilianische Online-Bank Nu. Ihren Titeln winkte mit einem Anstieg von bis zu 21 Prozent das größte Tagesplus seit dem Börsengang vor rund einem Jahr. Das Institut steigert den Umsatz den Angaben zufolge um 171 Prozent auf ein Rekordhoch von 1,3 Milliarden Dollar.

Quelle: ntv.de, jpe/DJ/rts

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