Wirtschaft

Chip-Sektor stützt Wall Street erholt sich von Verlusten

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Enttäuschte Zinshoffnungen stehen erst mal nicht mehr auf der Agenda.

Enttäuschte Zinshoffnungen stehen erst mal nicht mehr auf der Agenda.

(Foto: AP)

An den US-Aktienmärkten greifen Schnäppchenjäger zu. Die Indizes erholen sich von den jüngsten Verlusten. Besonders Technologietitel profitierten von einer unerwartet guten Geschäftsentwicklung des weltgrößten Halbleiterkonzerns TSMC aus Taiwan.

Nach den kräftigen Abgaben der vergangenen beiden Handelstage hat sich die Wall Street erholt. Zuletzt waren am Aktienmarkt die Zinssenkungshoffnungen ausgepreist worden, nachdem US-Notenbankvertreter mit falkenhaften Äußerungen entsprechende Erwartungen gedämpft hatten. Die Technologiewerte erhielten am Berichtstag einen Schub von den Zahlen des taiwanischen Chipherstellers TSMC, die als ermutigend aufgefasst wurden.

Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,5 Prozent auf 37.469 Punkte. Der S&P-500 legte um 0,9 Prozent zu und der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Plus von 1,3 Prozent. Dabei standen den 1602 (Mittwoch: 711) Kursgewinnern 1229 (2125) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 67 (84) Titel.

Aus den Reihen der US-Notenbank äußerte sich nun auch der Präsident der Federal Reserve von Atlanta, Raphael Bostic. Nach seiner Einschätzung wird die Fed im dritten Quartal die Zinswende einleiten. Bislang hatte Bostic prognostiziert, dass Zinssenkungen wahrscheinlich im vierten Quartal beginnen würden. Ähnlich wie Fed-Gouverneur Christopher Waller sprach sich auch Bostic für eine sorgfältige Daten-Analyse aus und forderte, "die Ereignisse weiter laufen zu lassen, bevor man mit der Normalisierung der Geldpolitik beginnt".

Konjunkturdaten zeugen gegen schnelle Zinssenkung

Auch US-Konjunkturdaten sprachen gegen baldige Zinssenkungen. Unter anderem zeigten die am Mittwoch bekannt gegebenen Einzelhandelsumsätze einen überraschend deutlichen Anstieg im Dezember, was von einer ungebrochenen Konsumfreude der Amerikaner zeugte. Zugleich wurden einige Konjunkturdaten von Rang veröffentlicht: Die Baubeginne gingen im Dezember nicht so stark zurück wie angenommen und es wurden mehr Baugenehmigungen erteilt als erwartet. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sank in der Vorwoche wider Erwarten. Der Philadelphia Fed Index verharrte dagegen im Januar im negativen Bereich und erholte sich weniger stark als von Ökonomen prognostiziert.

Unternehmensseitig hatte der Aluminiumkonzern Alcoa Geschäftszahlen zum vierten Quartal vorgelegt. Die Aktie verlor nach anfänglichen Gewinnen 1,6 Prozent. Der Konzern hat seinen Verlust im vierten Quartal trotz niedrigerer Einnahmen verringert, da die Kosten reduziert wurden. In der Telefonkonferenz kündigte Alcoa an, dass der Aluminiumausstoß im laufenden Jahr leicht steigen soll, während die Tonerdeproduktion sinken dürfte.

Meta legt zu

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Als durchwachsen wurden die Geschäftszahlen des Klebstoffherstellers HB Fuller eingestuft; die Aktie gewann dennoch 1,7 Prozent. Gut kamen dagegen die Zahlen von Fastenal (+7,2 Prozent) an. Der Anbieter von Schraub- und Verbindungselementen hat im Schlussquartal von der Nachfrage nach Sicherheitstechnik profitiert. Die Meta-Aktie legte um 2,1 Prozent zu, nachdem Sheryl Sandberg mitgeteilt hat, nun auch das Board der Facebook-Mutter zu verlassen. Ab Mai wird sie dem Unternehmen als informelle Beraterin zur Verfügung stehen. Sandberg war im September 2022 nach 14 Jahren vom Amt des COO zurückgetreten.

Disney
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Die Aktie von Walt Disney (+2,1 Prozent) zeigte sich unbeeindruckt davon, dass der aktivistische Investor Nelson Peltz seine Attacken gegen den Konzern im Vorfeld der Hauptversammlung intensiviert und die Ablösung von Disney-CEO Bob Iger, bessere Streaming-Margen und eine Sanierung der angeschlagenen Studios gefordert hat. Bekräftigt wurde auch die Forderung nach einem Board-Sitz sowohl für Peltz als auch für den ehemaligen Disney-Manager Jay Rasulo. Disney lehnt Peltz und Rasulo als Kandidaten für den Board ab.

Die Aktien von Spirit Airlines knickten um 7,2 Prozent ein. Auslöser war ein Bericht des Wall Street Journal, wonach die Billigfluggesellschaft Optionen zur Bewältigung der sich abzeichnenden finanziellen Herausforderungen prüft, einschließlich der kurzfristigen Fälligkeit von Schulden. Am Dienstag war das 3,8 Milliarden US-Dollar schwere Übernahmeangebot von JetBlue Airways für Spirit abgelehnt worden.

Quelle: ntv.de, mau/DJ

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