Wirtschaft

Nvidia verliert 5,5 Prozent Wall Street schaltet einen Gang zurück

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Euphorie um Nvidia lässt gerade nach.

Die Euphorie um Nvidia lässt gerade nach.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Während kürzlich noch die Anhörung des Fed-Chefs Jerome Powell für Stimmung an den US-Börsen sorgt, lässt diese nun allmählich nach. Nvidia verliert ordentlich, der Dow-Jones schließt knapp im Minus. Der Arbeitsmarkt sorgt hingegen für Überraschungen.

Die US-Börsen haben zum Wochenschluss nachgegeben. Die Nasdaq und der S&P 500 hatten im frühen Handel zwar noch zugelegt, gaben die Gewinne im Verlauf aber ab. Der Chiphersteller Nvidia verlor 5,5 Prozent und führte damit die Verluste unter den großen Wachstums- und Technologiewerten an. "Wir sind einfach an einem Punkt angelangt, an dem die Anleger diesen Aktien vielleicht zu sehr hinterhergejagt sind und sie sich etwas abkühlen müssen", sagte Dennis Dick, Händler bei Triple D Trading.

Nvidia
Nvidia 141,78

Daher gebe es vor dem Wochenende Gewinnmitnahmen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss knapp im Minus bei 38.722 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,7 Prozent auf 5123 Stellen und der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 1,2 Prozent auf 16.085 Zähler. Auf Wochensicht verloren der Dow und die Nasdaq damit jeweils etwa ein Prozent und der S&P 0,3 Prozent. Vom Arbeitsmarkt gab es gemischte Signale. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der US-Landwirtschaft wuchs im Februar zwar überraschend stark um 275.000, allerdings fiel der Anstieg der Stundenlöhne mit 0,1 Prozent deutlich geringer aus als vorhergesagt.

Letzteres sei entscheidend, sagte Paul Nolte vom Vermögensverwalter Murphy & Sylvest. Dies passe ins Bild einer nachlassenden Inflation und schüre Hoffnungen auf eine nahende Zinssenkung der US-Notenbank Fed. Deren Chef Jerome Powell hatte unlängst einen solchen Schritt angedeutet. Bitcoin kletterte zeitweise um bis zu 4,2 Prozent auf 70.175 Dollar und war damit so teuer wie nie. Anschließend gab es aber Gewinnmitnahmen. "Die Aussicht auf global sinkende Kapitalmarktzinsen spielt zinslosen Anlagen wie Bitcoin offensichtlich in die Karten", kommentierte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research.

Gap glänzt mit Kursplus

Auch der Goldpreis lag mit einem Plus von etwa einem Prozent auf 2177 Dollar je Feinunze nah an seinem Allzeithoch von 2185 Dollar. Experten führen auch diese Rally auf die Zins-Debatte zurück. Investoren hoffen demnach, dass die US-Notenbank die Zinssätze früher als bisher erwartet senken könnte, um der Konjunktur nicht allzu stark zuzusetzen.

Gap
Gap 20,50

Zu den Favoriten bei den Einzelwerten zählte Gap mit einem Kursplus von 8,2 Prozent. Dank einer wieder anziehenden Nachfrage nach Bekleidung der Marke "Old Navy" verbuchte die Modefirma einen überraschend hohen Quartalsumsatz. Der Gewinn fiel sogar mehr als doppelt so hoch aus wie erwartet. Analysten lobten die Abnahme der Lagerbestände, weshalb das Unternehmen im Ausverkauf nicht so drastische Rabatte bieten müsse.

Aus den Depots flogen dagegen Costco. Die Papiere des Einzelhändlers rutschten um 7,6 Prozent ab. Der Umsatz war hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Hintergrund war eine schwache Nachfrage nach teureren Produkten. Unter Druck nach enttäuschenden Prognosen gerieten die Chiphersteller Marvell und Broadcom. Die Rivalen des Branchenriesen Nvidia verloren 9,7 beziehungsweise 7,0 Prozent. "Bei den Halbleiterkonzernen mit Geschäften, die nur zum Teil vom Boom rund um die Künstliche Intelligenz (KI) profitieren, wird es unweigerlich keinen ununterbrochenen Wachstumstrend bei den Aktien geben", sagte Bob O'Donnell vom Analysehaus TECHnalysis Research.

Quelle: ntv.de, tkr/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen