Wirtschaft

Techbranche profitiert besonders Powell-Anhörung hebt die Stimmung an der Wall Street

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Fed-Chef Jerome Powell betonte, dass die US-Notenbank einen wichtigen geldpolitischen Kurswechsel auf dem Radar hat.

Fed-Chef Jerome Powell betonte, dass die US-Notenbank einen wichtigen geldpolitischen Kurswechsel auf dem Radar hat.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Noch ist unklar, wann die Fed den Leitzins senkt. Bei einer Anhörung vor dem US-Kongress macht Notenbank-Chef Jerome Powell jedoch Hoffnung. Für Anleger ein gutes Zeichen. Vor allem Tech-Werte legen zu.

Die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell vor dem US-Kongress sorgen für eine fröhliche Stimmung an der Wall Street. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Donnerstag 0,3 Prozent höher auf 38.791 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 1,5 Prozent auf 16.273 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte ein Prozent auf einen Rekordschluss von 5157 Punkten zu.

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Der Vorsitzende der US-Notenbank Fed ließ den Zeitpunkt für eine Lockerung der Geldpolitik in einer Anhörung vor dem US-Kongress am Mittwoch und Donnerstag zwar weiter offen. Er betonte jedoch, dass die Währungshüter diesen wichtigen geldpolitischen Kurswechsel 2024 auf dem Radar hätten. "Die Aussagen von Powell waren nicht besonders überraschend", kommentierte James Knightley, Chefökonom der niederländischen Großbank ING.

Man brauche mehr Daten, um den genauen Zeitpunkt der ersten Zinssenkung feststellen zu können. Die Fed versucht, mit hohen Zinsen die Inflation zu dämpfen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. "Wir glauben allerdings immer noch, dass die Fed die Zinsen schon im Juni senken könnte, solange die Jobdaten bis dahin ausreichend schwach ausfallen", sagte Knightley.

Die Anleger warteten daher mit Spannung auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag. Trotz der geldpolitischen Straffung dürfte der Stellenaufbau allerdings laut Expertenschätzung mit 200.000 weiterhin kräftig ausfallen. Im Januar waren es sogar 353.000. "Die Fed sagt zwar, sie benötigt keine bedeutende Abschwächung des Arbeitsmarktes mehr, um die Zinsen zu senken", sagte Chris Larkin, Managing Director für Handel und Investitionen bei E*TRADE von Morgan Stanley. "Der Markt könnte allerdings trotzdem euphorisch reagieren, wenn die Daten überraschend schwach ausfallen. Umgekehrt bedeutet es aber auch, dass starke Daten zu einem Einbruch an den Börsen führen könnten."

Studie beflügelt Pharmakonzern

Die Erwartung langfristig sinkender Zinsen stützte die Aktien großer Technologiefirmen wie Intel, Marvell, Micron und Nvidia, die zwischen 3,6 und 4,6 Prozent vorrückten. Eine Lockerung der Geldpolitik macht die für ihr Wachstum nötigen Investitionen billiger. Aus den Depots flogen dagegen Amgen. Die Papiere des US-Pharmakonzerns gaben 1,3 Prozent nach. Hintergrund waren ermutigende erste Studienergebnisse zum Abnehmmittel Amycretin des Rivalen Novo Nordisk.

Das Unternehmen teilte auf einem Kapitalmarkttag mit, dass die Teilnehmer in einer Phase-1-Studie mit der Abnehm-Tablette Amycretin nach zwölf Wochen im Schnitt gut 13 Prozent an Gewicht verloren hätten. Im Vergleich dazu habe der Gewichtsverlust bei der Abnehmspritze Wegovy bei sechs Prozent nach zwölf Wochen und bei 15 Prozent nach 68 Wochen gelegen. Anleger werteten die Nachricht als Hinweis darauf, dass Novo neben dem äußerst erfolgreichen Wegovy noch mehr in der Pipeline hat.

Quelle: ntv.de, tkr/rts

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