Ölpreise fallen weiter Wall Street tritt auf der Stelle
17.11.2022, 22:32 Uhr
(Foto: AP)
Anleger an den US-Börsen warten weiter auf jede Äußerung eines Fed-Mitglieds, um Hinweise auf die nächsten Zinsschritte zu erhalten. Doch richtungsweisend sind die jüngsten Sätze nicht. Und so treten die Indizes auf der Stelle oder setzen einmal mehr leicht zurück.
Die US-Börsen haben ihre Abwärtsfahrt fortgesetzt und erneut mit Abschlägen geschlossen. Im Fokus stand wie bereits seit Tagen die US-Zinspolitik. Der Dow-Jones-Index schloss nahezu unverändert bei 33.547 Punkten. Der S&P-500 notierte 0,3 Prozent tiefer. Für den Nasdaq-Composite ging es ebenfalls um 0,3 Prozent nach unten.
Nachdem zuletzt die Hoffnungen auf eine etwas moderatere Gangart der US-Notenbank bei den anstehenden Zinserhöhungen die Märkte angetrieben hatten, sorgten nun Aussagen von Seiten der Fed-Mitglieder für etwas Ernüchterung. Diese sprechen sich für ein höheres Zinsniveau aus, als bislang vom Markt erwartet. Händler verwiesen außerdem auch darauf, dass die am Vortag besser als gedacht ausgefallenen US-Einzelhandelsdaten neue Inflationssorgen ausgelöst haben mit der Befürchtung, die US-Notenbank könnte weiter resolut ihre Zinsen anheben.
Konjunkturseitig ist der Philadelphia-Fed-Index für November deutlich schlechter ausgefallen als erwartet. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat abgenommen. Die Baubeginne fielen im Oktober etwas stärker als erwartet, bei den Baugenehmigungen fiel der Rückgang dagegen weniger stark aus als prognostiziert.
Ölpreise weiter im Sinkflug
Am Devisenmarkt erholte sich der Dollar etwas von den jüngsten Abgaben. Für den Dollar-Index ging es um 0,4 Prozent nach oben. Die Dollar-Rally im laufenden Jahr dürfte sich 2023 umkehren, wenn der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank zu Ende gehe, so die Analysten von HSBC. Ein Teil der Anziehungskraft des Dollars als sicherer Hafen dürfte nachlassen, wenn die US-Notenbank mit der Straffung ihrer Geldpolitik pausiere. Das globale Wachstum werde jedoch noch einige Zeit lang schleppend verlaufen, das Niveau der US-Renditen sei attraktiv und die Anfälligkeit in anderen Ländern sei nach wie vor groß.
Die Ölpreise zeigten sich erneut mit deutlichen Abschlägen. Der Preis für die Sorte Brent fiel um 3,3 Prozent, der WTI-Preis um 4,2 Prozent. Weiter belasten die Nachfragesorgen aus China die Preise, hieß es von Peak Trading Research. Andere Teilnehmer verwiesen auf Rezessionssorgen.
Am Anleihemarkt ging es für die US-Renditen nach den kräftigen Vortagesabgaben nun wieder nach oben. Die Volatilität dürfte hoch bleiben, da die Investoren versuchen zu erahnen, wie weit die Leitzinsen der Fed steigen werden und mit welchem Tempo, so ein Beobachter.
Zwei Einzelhändler-Titel nach guten Sommerzahlen gesucht
Der Netzwerkausrüster Cisco Systems hat in seinem ersten Geschäftsquartal 2022/23 den Umsatz stärker als erwartet gesteigert. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde angehoben. Die Aktie gewann 5,0 Prozent. Die Titel von Nvidia gaben 1,5 Prozent nach. Zwar verfehlte der Entwickler von Grafikprozessoren im dritten Quartal die Gewinnschätzungen des Marktes, beim Umsatz schnitt er aber besser als gedacht ab.
Bath & Body Works machten einen Kurssprung um 24,4 Prozent nach oben. Der Einzelhändler hatte nach Vorlage von Drittquartalszahlen seine Gesamtjahres-Gewinnprognose angehoben. Sonos legten um 3,0 Prozent zu. Der Hersteller von Lautsprechern verbuchte eine Abschwächung der Umsätze, die aber weniger dramatisch ausfiel als befürchtet. Die Aktien von Macy's stiegen um 15,0 Prozent, nachdem die Kaufhauskette die Konsensschätzungen für das dritte Quartal übertroffen und die Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben hatte.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ