Donnerstag, 02. Mai 2024Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

DAX lahmt in den Mai

Am Tag nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed herrschte Richtungssuche auf dem Frankfurter Börsenparkett. Der DAX trat zumeist auf der Stelle. Am Ende ging der deutsche Leitindex 0,2 Prozent leichter mit 17.897 Punkten aus dem Handel. Der EUROSTOXX50 notierte 0,5 Prozent tiefer bei 4898 Stellen.

DAX
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Nach der Entscheidung der US-Notenbank Fed, den Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent zu belassen, suchten die Märkte nach Hinweisen darauf, wie es wohl in der Geldpolitik in den USA weitergeht. Angesichts der hartnäckigen Inflation haben die Investoren ihre Zinshoffnungen seit dem Jahresauftakt deutlich zurückgeschraubt. An den Terminmärkten wird die Wahrscheinlichkeit einer ersten Zinssenkung der Fed bei ihren Sitzungen im Juni und Juli auf rund zehn und knapp 30 Prozent geschätzt. Im Januar galten fallende Zinsen im Sommer als mehr oder weniger ausgemacht. Die meisten Investoren gehen derzeit von einer geldpolitischen Lockerung im Herbst oder Winter aus.

Größte Gewinner im DAX waren Bayer mit einem Plus von 2,9 Prozent. Der Pharma- und Chemiekonzern hatte in den USA einen juristischen Erfolg verbucht. Ein Berufungsgericht im US-Bundesstaat Washington hob am Mittwoch ein Urteil aus dem Jahr 2021 über 185 Millionen Dollar wegen chemischer Verunreinigungen mit PCB in einer Schule nordöstlich von Seattle auf.

Gefragt im SDAX waren Borussia Dortmund, die um 5,1 Prozent zulegten. Die Westfalen hatten am Mittwochabend im Champions-League-Halbfinalhinspiel 1:0 gegen Paris St. Germain gewonnen.

17:22 Uhr

So funktioniert Trading mit Tech-Aktien

Die Berichtssaison in den USA ist derzeit in vollem Gange. Dabei kann es auch immer mal wieder zu Überraschungen kommen – positiv wie negativ. Gerade bei den Tech-Aktien kann das auch schon mal größere Schwankungen auslösen. Wie Trader genau das nutzen, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Nicolai Tietze von Morgan Stanley.

17:11 Uhr

Milliardendeal: Novartis kauft US-Nuklearmedizinfirma

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis baut sein Geschäft mit Nuklearmedikamenten zur Behandlung von Krebserkrankungen mit einem milliardenschweren Zukauf aus. Der Arzneimittelhersteller aus Basel übernimmt für eine Milliarde Dollar die US-Biotechnologiefirma Marina Oncology. Weitere Zahlungen von bis zu 750 Millionen Dollar könne bei Erreichen von bestimmten Meilensteinen fällig werden, teilte Novartis mit. Mariana Oncology habe ein Portfolio von sogenannten Radioliganden-Therapien zur Behandlung von soliden Tumoren in Lunge, Brust und Prostata im präklinischen Entwicklungsstadium.

Novartis
Novartis 110,96

16:23 Uhr

USA haben besonders große Handelsdefizite mit China und Deutschland

Die US-Exporte haben im März an Tempo verloren. Die Ausfuhren sanken um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf knapp 258 Milliarden Dollar, wie das Handelsministerium in Washington mitteilte. Die Einfuhren fielen um 1,6 Prozent auf 327 Milliarden Dollar. Das Defizit der Handelsbilanz lag damit bei 69,4 Milliarden Dollar und war nur minimal besser als im Februar.

Besonders groß ist das Handelsdefizit mit China. Es lag bei 17,2 Milliarden Dollar, nach knapp 20 Milliarden Dollar im Februar. Der Fehlbetrag im Handel mit Deutschland belief sich auf rund 7,7 (Februar: 6,3) Milliarden Dollar und ist das größte Defizit im Austausch mit EU-Staaten.

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(Foto: picture alliance / Fotostand)

16:13 Uhr

Wall Street eröffnet fester

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(Foto: picture alliance / AP Photo)

Die Erleichterung nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed hat die Wall Street ins Plus gehievt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung ein halbes Prozent fester bei 38.076 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 rückte um 0,6 Prozent auf 5049 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann ein Prozent auf 15.758 Stellen.

Die Währungshüter erklärten zwar am Mittwoch, dass es in den vergangenen Monaten keine weiteren Fortschritte in Richtung des Inflationsziels von zwei Prozent gegeben habe. Fed-Chef Jerome Powell linderte allerdings die jüngsten Sorgen der Anleger, dass es eventuell zu weiteren Zinserhöhungen kommen könnte.

15:57 Uhr

In den USA gehen die Lohnstückkosten hoch

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(Foto: picture alliance/dpa/ZUMA Wire)

Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im ersten Quartal 2024 nach vorläufiger Rechnung um annualisiert 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Volkswirte hatten mit einem Produktivitätszuwachs von 0,5 Prozent gerechnet. Für das vierte Quartal 2023 wurde ein revidierter Anstieg der Produktivität um 3,5 Prozent gemeldet, nachdem in vorläufiger Schätzung ein Plus von 3,2 Prozent ausgewiesen worden war.

Wie das US-Arbeitsministerium weiter berichtete, stiegen die Lohnstückkosten im Berichtszeitraum um 4,7 Prozent, während im Vorquartal nach revidierten Angaben eine Stagnation (vorläufig: plus 0,4) Prozent registriert wurde. Volkswirte hatten für das erste Quartal einen Anstieg um 4,0 Prozent erwartet.

15:33 Uhr

Peloton will 15 Prozent der Stellen abbauen - Auch der Chef geht

Der Heimtraineranbieter Peloton leidet unter der schleppenden Nachfrage und kürzt 15 Prozent der Stellen, was etwa 400 Mitarbeitern entspricht. Zudem verlässt Chef Barry McCarthy das Unternehmen, das bekannt ist für seine Fitnesskurse auf seinen Hightech-Heimfahrrädern. Peloton sei auf der Suche nach einem neuen Chef, teilte die Firma mit. Zudem soll die Zahl der Läden sinken. Während der Corona-Pandemie boomte das Geschäft mit den teuren Rädern, seit ihrem Abebben flaute die Nachfrage danach allerdings ebenfalls ab.

Peloton
Peloton 6,33

14:49 Uhr

Euribors steigen nach Fed-Entscheidung

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(Foto: picture alliance / Klaus Ohlenschläger)

Nach der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank sind die Euribors am europäischen Geldmarkt höher gefixt worden. Wie erwartet hat die Fed ihre Geldpolitik bestätigt. Wie die Commerzbank anmerkt, wird die Fed vorsichtiger hinsichtlich Zinssenkungen. "Nach unserer Einschätzung lässt sich das Inflationsproblem bei einer gleichzeitig weiterhin recht gut laufenden Konjunktur nicht so leicht lösen", heißt es. Die Commerzbank erwartet eine erste Zinssenkung erst im Dezember. Bis zum Jahresende werden aktuell Zinssenkungen von 35 Basispunkten in den USA eingepreist.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 3,86 - 4,13 (3,80 - 4,15), Wochengeld: 3,89 - 4,13 (3,83 - 4,18), 1-Monats-Geld: 3,87 - 4,11 (3,87 - 4,11), 3-Monats-Geld: 3,82 - 4,04 (3,83 - 4,05), 6-Monats-Geld: 3,73 - 3,97 (3,74 - 3,95), 12-Monats-Geld: 3,65 - 3,92 (3,66 - 3,93), Euribors: 3 Monate: 3,8530 (3,8250), 6 Monate: 3,8280 (3,7950), 12 Monate: 3,7280 (3,6960)

14:29 Uhr

Einigung im Postbank-Tarifstreit

Nach einer zähen Tarifrunde mit mehreren Streiks haben die Gewerkschaft Verdi und die Deutsche Bank eine Einigung für 12.000 Postbank-Mitarbeiter erzielt. Die fünfte Verhandlungsrunde dauerte 21 Stunden, wie Verdi mitteilte. Die Gehälter steigen zum 1. Juni um 7,0 Prozent, aber mindestens um 270 Euro, und zum 1. Juli 2025 um weitere 4,5 Prozent. "Durch den Mindestbetrag als soziale Komponente steigen die Gehälter für viele Beschäftigte mit unteren und mittleren Einkommen deutlich über 13 Prozent", sagte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck. Des Weiteren einigte sich die Gewerkschaft mit den Arbeitgebern auf einen langfristigen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis zum 31. Dezember 2027 und mehr Flexibilität bezüglich der Arbeitszeit.

Die Tarifvereinbarung der Deutschen Bank mit der Gewerkschaft Verdi für die Postbank-Beschäftigten bleibt ohne Folgen für die Kostenziele des Konzerns. "Dieser Abschluss ist bereits in unseren Finanzplanungen berücksichtigt und ändert nichts an unseren Kostenzielen für dieses und das kommende Jahr", sagte ein Sprecher der Deutschen Bank.

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14:05 Uhr

Moderna mit tiefrotem Quartal

Moderna Inc.
Moderna Inc. 23,51

Der Biotechkonzern Moderna ist im ersten Quartal in die Verlustzone gerutscht, allerdings nicht so stark wie erwartet. Für die zweite Jahreshälfte geht der Hersteller des Covid-19-Impfstoffs von einem saisonal bedingten Umsatzanstieg aus und rechnet mit der Zulassung weiterer Atemwegsimpfungen im Jahr 2024.

Moderna musste in den ersten drei Monaten einen Verlust von 1,18 Milliarden Dollar oder 3,07 Dollar je Aktie hinnehmen, nach einem Gewinn von 79 Millionen Dollar oder 19 Cent je Anteilsschein im Jahr zuvor. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Verlust von 3,56 Dollar je Aktie gerechnet. Der Umsatz des ersten Quartals brach um 91 Prozent auf 167 Millionen Dollar ein, übertraf damit aber immer noch die Analystenschätzung von 93 Millionen Dollar.

13:47 Uhr

Öl wird wieder teurer

Nach oben geht es mit den Ölpreisen, nachdem sie zuvor drei Tage gefallen waren. Am Mittwoch hatten sie nach der Fed-Zinsentscheidung sogar um drei Prozent nachgegeben. Da die weiter hohen Zinsen das Wirtschaftswachstum bremsen könnten und somit die Nachfrage nach dem Rohstoff.

Am frühen Nachmittag verteuerte sich ein Barrel der Nordseesorte Brent um 0,8 Prozent auf 84,20 US-Dollar. Ein Fass der US-Leichtölsorte WTI kostete 79,62 Dollar und damit 0,9 Prozent mehr.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 58,76

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 62,47

13:33 Uhr

Waferhersteller spricht von Übergangsjahr

Siltronic rechnet nicht mit einem raschen Ende der Nachfrageflaute in der Branche. Zu Jahresauftakt sanken die Erlöse nach Angaben des Halbleiterzulieferers verglichen mit dem Vorquartal um vier Prozent auf 343,5 Millionen Euro. Siltronic-Chef Michael Heckmeier verweist darauf, dass die Läger bei den Kunden gefüllt seien. Noch sei nicht abzusehen, wann die Lagerbestände wieder ein normales Niveau erreichen würden. "Daher wird das Jahr 2024 voraussichtlich ein Übergangsjahr auf dem Weg zu einem profitablen Wachstum." Das Bruttoergebnis sank um 9,1 Millionen Euro auf 70,1 Millionen Euro, die Bruttomarge reduzierte sich entsprechend auf 20,4 von 22,2 Prozent.

Siltronic
Siltronic 54,65

13:12 Uhr

Tesla präsentiert Cybertruck in Berlin

Es ist völlig offen, ob er jemals auf deutschen Straßen fahren darf - dennoch hat der US-Elektroautobauer Tesla seinen futuristischen Cybertruck in Deutschland präsentiert. Das 3,1 Tonnen schwere und 5,68 Meter lange Gefährt stand heute in einem Einkaufscenter am Potsdamer Platz in Berlin zur Ansicht - nach Angaben des Unternehmens ist es die erste Präsentation für die breite Öffentlichkeit in Deutschland.

Bis einschließlich Samstag kann der mit Edelstahl verkleidete Pickup in dem Einkaufszentrum "Mall of Berlin" besichtigt werden. Zuvor sei der Cybertruck in Deutschland lediglich in der Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin zu sehen gewesen, hieß es von dem US-Unternehmen.

Der Cybertruck in der "Mall of Berlin".

Der Cybertruck in der "Mall of Berlin".

(Foto: dpa)

12:52 Uhr

Shell liegt über den Erwartungen - Aktienrückkaufprogramm - Dividende deutlich höher

Shell plc.
Shell plc. 31,07

Shell hat seinen Gewinnrückgang im ersten Quartal dank solider Margen im Öl- und Gashandel in Grenzen gehalten. Das Ergebnis lag über den Erwartungen. Der bereinigte Gewinn sank auf 7,73 Milliarden US-Dollar von 9,65 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum, Analysten hatten mit 6,46 Milliarden Dollar gerechnet. Die Handelsgewinne erzielte Shell dank niedrigerer Kosten und höherer Margen sowohl für Ölprodukte als auch im Raffineriegeschäft. Damit wurden schwächere Ergebnisse im Geschäft mit Flüssiggas (LNG) teilweise ausgeglichen.

Shell startete zudem ein Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 3,5 Milliarden Dollar. Das Aktienrückkaufprogramm soll mit der Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal abgeschlossen werden. Shell erhöhte zudem die Dividende auf 34,40 Cent je Aktie von 28,75 Cent. Die Gesamtausschüttung an die Aktionäre beläuft sich damit auf fünf Milliarden Dollar.

12:19 Uhr

Hugo Boss verdient mehr

Hugo Boss hat zum Jahresauftakt zugelegt. Bei einem Umsatzplus von fünf Prozent auf 1,014 Milliarden Euro stieg der operative Gewinn (EBIT) um sechs Prozent auf 69 Millionen Euro, wie der Miodekonzern veröffentlicht. Die operative Umsatzrendite (EBIT-Marge) verbesserte sich damit auf 6,8 von 6,7 Prozent im Vorjahr.

Der Vorstand bekräftigt die Jahresziele: Nach Bestmarken im vergangenen Jahr peilt Boss 2024 einen Umsatzanstieg um drei bis sechs Prozent auf 4,3 bis 4,45 Milliarden Euro an und eine Verbesserung des EBIT um fünf bis 15 Prozent au 430 bis 475 Millionen Euro. Konzernchef Daniel Grieder betont, weitere Effizienzverbesserungen anzustreben.

Hugo Boss
Hugo Boss 41,29

12:07 Uhr

"Alarmsignal": Deutschland wird für ausländische Investoren immer unattraktiver

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(Foto: picture alliance/dpa)

Ausländische Investoren haben 2023 einer Studie zufolge ihr Engagement in Deutschland bereits das sechste Jahr in Folge reduziert. Die Zahl der angekündigten Investitionsprojekte brach um zwölf Prozent zum Vorjahr auf 733 ein, wie das Beratungsunternehmen EY mitteilte. Das sei der niedrigste Stand seit 2013. "Das ist ein Alarmsignal", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung bei EY, Henrik Ahlers.

Attraktivster Standort in Europa blieb demnach Frankreich, trotz eines Rückgangs um fünf Prozent auf 1194 Neuansiedlungen und Erweiterungen. Großbritannien überholte Deutschland und belegt nunmehr Platz zwei, da gegen den Trend ein Anstieg von sechs Prozent auf 985 Projekte verzeichnet wurde. "Frankreich ist der große Brexit-Gewinner", sagte Ahlers mit Blick auf den britischen EU-Austritt, wegen dem viele britische Unternehmen auf den Kontinent gehen. "Deutschland hingegen hat sogar noch mehr Investitionen verloren als Großbritannien."

11:50 Uhr

Arcelormittal schlägt Erwartungen

Arcelormittal meldet zum Jahresauftakt bessere Geschäfte in Nordamerika, Brasilien, Europa und Indien. Der Stahlhersteller fuhr im ersten Quartal einen Betriebsgewinn (EBITDA) von 1,96 Milliarden US-Dollar ein, wie der Konzern bekanntgab. Damit übertraf das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg die Markterwartungen von 1,81 Milliarden Dollar. Das Unternehmen erwartet 2024 weiterhin ein Wachstum der weltweiten Stahlnachfrage ohne China zwischen drei und vier Prozent. Im vergangenen Jahr hatten höhere Zinsen die Bautätigkeit und damit auch die Stahlnachfrage weltweit gedämpft. Arcelormittal ist auch in Deutschland einer der größten Stahlkonzerne mit Werken in Bremen, Duisburg, Eisenhüttenstadt und Hamburg.

11:21 Uhr

Bayer-Aktie geht nach Urteil in den USA kräftig hoch

Bayer führen derzeit mit einem Plus von 4,5 Prozent ganz klar den DAX an. Ein US-Gericht hat ein früheres Urteil wegen einer Verseuchung mit PCB durch Monsanto aufgehoben. Zugleich hat es die Haftung für Altlasten mit dem Urteil beschränkt, wie ein Händler sagt.

Das Plus von Bayer führe auch zu Umschichtungen in der Chemiebranche, unter anderem über das Schließen von Spread-Geschäften. BASF und Covestro fallen um je 1,0 Prozent.

Bayer
Bayer 27,05

Covestro
Covestro 60,02

BASF
BASF 42,24

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11:04 Uhr

Heidelberg Materials kauft Flugasche-Anbieter in Malaysia

Heidelberg Materials erwirbt die ACE Group, den größten Flugasche-Anbieter in Malaysia. Flugasche, die bei der Energieerzeugung anfällt, kann bei der Zementherstellung einen Teil des energieintensiven Klinkers ersetzen, wodurch die CO2-Intensität reduziert wird. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

"Mit der vertikalen Integration der ACE Group können wir unsere ehrgeizigen Ziele zur Verringerung des CO2-Ausstoßes an allen unseren malaysischen Standorten weiter vorantreiben", sagte Konzernvorstand Roberto Callieri.

10:56 Uhr

Deutsche Industrie verlangsamt Talfahrt, bleibt aber im Schrumpfungsbereich

(Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentra)

Die Talfahrt der deutschen Industrie hat sich im April abgeschwächt. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 42,5 Punkte von 41,9 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 42,2 erwartet, nachdem in erster Veröffentlichung ein Wert von 42,2 ermittelt worden war. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

Der Auftragseingang schrumpfte kräftig und die Verkaufspreise gaben so deutlich nach wie seit 2009 nicht mehr. "Dies unterstreicht einmal mehr das schwierige Nachfrageumfeld mit dem die meisten Hersteller nach wie vor konfrontiert sind", erklärte S&P Global. "Der Geschäftsausblick hellt sich derweil zunehmend auf, wenngleich der Grad an Optimismus im historischen Vergleich noch verhalten ausfällt."

10:40 Uhr

Sieg über Paris St. Germain beschert BVB-Aktie kräftiges Plus

Nach dem 1:0-Halbfinal-Hinspielsieg in der Champions League gegen Paris St. Germain ist die Aktie des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund kräftig angezogen. Das im SDAX notierte Papier verteuerte sich um 3,2 Prozent.

"Was der Sieg wert ist, wird sich zwar erst in knapp einer Woche nach dem Rückspiel erweisen", so ein Marktteilnehmer. Positiv sei aber, dass der Sieg der Bundesliga einen fünften Champions-League-Platz in der kommenden Saison eingebracht habe, wovon auch der BVB profitieren könnte. Die Westfalen sind derzeit Fünfte in der Bundesligatabelle.

BVB
BVB 3,52

10:29 Uhr

Volkswagen ist im Volumengeschäft deutlich profitabler

VW Vorzüge
VW Vorzüge 90,20

Volkswagen hat im ersten Quartal im Volumengeschäft um seine Kernmarke zwar einen leichten Umsatzrückgang verzeichnet, der Gewinn stieg aber dank guter Ergebnisse aller Marken deutlich. Entsprechend kletterte die operative Rendite der Markengruppe Core, zu der neben der Kernmarke auch Skoda, Seat und VW Nutzfahrzeuge gehören, um 1,2 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent. Den Ausblick für das Gesamtjahr mit einer operativen Rendite von sechs bis sieben Prozent bekräftigte der DAX-Konzern.

Der Umsatz der Markengruppe sank, wie bereits nach Vorlage der Quartalszahlen des VW Konzerns bekannt, um ein Prozent auf 32,8 Milliarden Euro. Der Absatz lag laut Mitteilung mit 1,19 Millionen Autos marginal unter dem Niveau des Vorjahres. Das operative Ergebnis stieg dagegen spürbar um ein Fünftel auf 2,1 Milliarden Euro.

10:11 Uhr

Deka attackiert Hellofresh-Management - Entlastung der Spitze wird abgelehnt

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(Foto: dpa)

Bei der Hauptversammlung von Hellofresh hat Deka Investment das Management des Kochboxen-Anbieters scharf kritisiert. "Zwei Gewinnwarnungen in vier Monaten haben die Investoren bis heute nicht verdaut", sagte Linus Vogel, Spezialist für Nachhaltigkeit und gute Unternehmensführung bei der Fondsgesellschaft. "Am Kapitalmarkt herrscht die große Sorge, dass im Verlauf des Jahres noch weitere unerfreuliche Nachrichten aufgetischt werden."

Im Kerngeschäft mit Kochboxen gehe die Strategie, durch höhere Marketing-Ausgaben den Kundenschwund aufzuhalten, nicht auf. Daher sollten Überkapazitäten abgebaut und das Augenmerk auf die bestehenden Nutzer gerichtet werden, riet Vogel. Die Fertiggerichte-Sparte wachse zwar kräftig, die Expansion sei aber teuer. "Hier kann man sich schnell verheben." Der Deka-Experte kündigte an, dem Vorstand und dem Aufsichtsrat von Hellofresh die Entlastung zu verweigern.

Hellofresh
Hellofresh 7,35

09:52 Uhr

Hält die Tech-Schwächephase an?

Die Schwächephase der europäischen Technologieaktien könnt noch etwas anhalten, sagt Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. Denn das Kurs-Gewinn-Verhältnis liege bei knapp 26, damit sei die Bewertung fast doppelt so hoch wie die des Gesamtmarkts. Die Analysten hätten die Prognosen für die Gewinne im laufenden Jahr im Technologiesektor um 6,4 Prozent gesenkt, für den Stoxx-600 nur um 1,8 Prozent. Mit Blick auf die vergangenen 12 Monate errechne sich zwar immer noch eine Outperformance um 13 Prozentpunkte, der Vorsprung sei aber seit Anfang März um gut 7 Punkte geschrumpft.

09:32 Uhr

OECD fordert Reform der deutschen Schuldenbremse

Die deutsche Wirtschaft findet der OECD zufolge auch in diesem Jahr keinen Anschluss an den Aufschwung in anderen Industriestaaten. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnet in diesem Jahr nur mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,2 Prozent. Erst im kommenden Jahr soll es mit 1,1 Prozent wieder zu einem kräftigeren Plus reichen, wie die Organisation mitteilt. Zum Vergleich: In der OECD insgesamt - zu der mittlerweile gut drei Dutzend Länder gehören - soll es im laufenden Jahr ein Wachstum von 1,7 Prozent geben, das 2025 auf 1,8 Prozent steigen soll. Für die Eurozone werden mit 0,7 und 1,5 Prozent ebenfalls mehr erwartet als für Deutschland.

"Dies liegt daran, dass die Produktion in der energieintensiven Industrie, welche ein größeres Gewicht in der deutschen Wirtschaft hat als in anderen Ländern der Eurozone, noch immer beeinträchtigt ist", erklärt OECD-Deutschlandexperte Robert Grundke die schwachen Aussichten. Als weiteren Grund für das schwache Abschneiden nennt die Organisation die restriktive Fiskalpolitik. "Die Wiedereinsetzung der Schuldenbremse und das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, welches die Nutzung von Sondervermögen zur Finanzierung von Ausgaben stark eingeschränkt hat, führen zu einer starken Reduzierung der öffentlichen Ausgaben 2024", so Grundke. Zudem bleibe die Unsicherheit für die Unternehmen und Haushalte hinsichtlich der Finanzierung von geplanten Subventionen und Infrastrukturprojekten hoch. "Dies dämpft die Investitionstätigkeit der Unternehmen und hält den Konsum der Haushalte trotz gestiegener Reallöhne zurück."

Der Bundesregierung rät die OECD, die Finanzierung der geplanten Projekte im Klima- und Transformationsfond über 2024 hinaus zu klären, um Planungssicherheit zu schaffen. Durch die Streichung umweltschädlicher und anderer verzerrender Steuervergünstigungen - etwa Dienstwagenprivileg, Dieselsubvention sowie Erbschaftsteuerausnahmen - könne der fiskalische Spielraum erhöht werden. Auch ein verbesserter Steuervollzug und eine schnellere Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung könnten helfen. "Dies sollte mit einer Reform der Schuldenbremse verbunden werden, welche den Spielraum für Nettoinvestitionen erhöht", unterstreicht Grundke. Die in Paris ansässige OECD empfiehlt zudem einen Bürokratieabbau.

09:15 Uhr

Zinsspekulationen beschäftigen den DAX

Mit leichten Aufschlägen startet der DAX in das Donnerstagsgeschäft. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell 0,1 Prozent im Plus bei Kursen um 17.950 Punkte. Am Dienstag hatte er den Handel mit 17.932 Zählern klar im Minus beendet. Zur Wochenmitte blieben die Börsen hierzulande feiertagsbedingt geschlossen. In den USA ließ die Fed indes den Leitzins unverändert. Notenbankchef Jerome Powell lenkte mit seinen Aussagen das Augenmerk der Anleger wieder auf das sehr zähe Inflationsgeschehen.

"Die Anleger müssen die Aussagen von Fed-Chef Powell erst einmal verdauen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Ende 2023 war man noch von mehreren US-Leitzinssenkungen für dieses Jahr ausgegangen. Jetzt wird darüber spekuliert, ob es zumindest eine geben wird."

08:59 Uhr

Abnehmspritze sorgt für fette Gewinne

Novo Nordisk profitiert weiter vom Boom seiner Abnehmmedikamente und hat die Prognose für 2024 angehoben. Für den Umsatz rechnet der dänische Pharmakonzern, der die Abnehmspritze Wegovy anbietet, nun mit einem Plus in lokaler Währung zwischen 19 und 27 Prozent nach zuvor 18 bis 26 Prozent. Den operativen Gewinn erwartet er zwischen 22 und 30 Prozent höher, nachdem er zuvor einen Anstieg zwischen 21 und 29 Prozent angepeilt hatte.

Der operative Gewinn stieg im ersten Quartal um 27 Prozent auf 31,8 Milliarden dänische Kronen - etwa 4,26 Milliarden Euro. Analysten hatten mit 29 Milliarden Kronen gerechnet.

Novo Nordisk
Novo Nordisk 48,83

08:45 Uhr

Fed-Zinssenkung im Juni zumindest nicht ausgeschlossen

Mit einem Erholungsansatz am deutschen Aktienmarkt rechnen Marktteilnehmer für die heutige Sitzung. Der DAX wird vorbörslich fast unverändert bei 17.920 Punkten errechnet, damit kann er die weitergehenden Verluste aus dem Späthandel vom Dienstag wieder wettmachen. "Die US-Notenbank schließt eine Zinssenkung im Juni zumindest nicht aus", so ein Marktteilnehmer.

DAX
DAX 24.181,37

Sie will Zinssenkungen davon abhängig machen, dass die Inflation nachhaltig Richtung 2 Prozent fällt. Zunächst wird ab Juni der Staatsanleihen-Bestand deutlich langsamer abgebaut. "Die Börsianer haben zwar im Vorfeld mit einer Verlangsamung gerechnet, aber nicht mit einer so starken Bremsung", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Statt für 60 Milliarden Dollar verkauft die Fed künftig nur noch für 25 Milliarden Dollar monatlich Festverzinsliche. Daraufhin fielen die langfristigen Renditen, eine stärkere Erholung am US-Aktienmarkt wurde allerdings zum Ausstieg genutzt und abverkauft. Von den asiatischen Börsen kommen am Morgen keine nennenswerten Impulse, der Euro liegt stabil knapp über der Marke von 1,07 Dollar.

Im Blick stehen neben der Berichtssaison zunächst die Einkaufsmanager-Indizes von dies- und jenseits des Atlantiks. Am Freitag wird dann der große US-Arbeitsmarktbericht für April veröffentlicht.

08:27 Uhr

Starke Kurse in Hongkong

Die Aktienmärkte in Ostasien und Australien zeigen sich uneinheitlich. Am Mittwoch hatten viele Handelsplätze wegen des Mai-Feiertags geschlossen. An der Börse in Shanghai findet noch bis Ende der Woche kein Handel statt. Von der Wall Street kamen zurückhaltende Impulse, nachdem die US-Notenbank den Leitzins angesichts der hartnäckigen Inflation wie erwartet unverändert gelassen hat. Fed-Chairman Jerome Powell deutete an, dass er eine Zinssenkung in diesem Jahr für keine sichere Sache hält, eine Zinsanhebung aber eher wenig wahrscheinlich ist. "Es ist unwahrscheinlich, dass der nächste Zinsschritt eine Anhebung ist", sagte Powell. Um die Zinsen anzuheben, brauche die Fed "überzeugende Anhaltspunkte" dafür, dass ihre Geldpolitik nicht straff genug sei. Aktuell gehe man davon aus, dass der Restriktionsgrad ausreichend sei.

Nikkei
Nikkei 47.672,67

In Tokio gibt der Nikkei-Index leicht um 0,1 Prozent nach, erholt sich damit aber wieder von deutlicheren Abgaben zu Handelsbeginn. Belastet wurde der Index zunächst von einer zeitweisen deutlichen Aufwertung der japanischen Währung auf rund 154 Yen je Dollar. Ein starker Yen geht zu Lasten der japanischen Exportwerte, deren Produkte auf den Weltmärkten dadurch teurer werden. Aktuell geht der Dollar wieder für 155,89 Yen um. Am Markt wird spekuliert, dass die japanischen Währungshüter am Devisenmarkt interveniert haben, um die Talfahrt der japanischen Währung zu stoppen. Die starke Bewegung "riecht nach Intervention", so Marc Chandler, Managing Director bei Bannockburn Global Forex.

In Hongkong steigt der Hang-Seng-Index kräftig um 2,0 Prozent. In Südkorea gibt der Kospi indessen leicht um 0,2 Prozent nach. Die weithin erwartete Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen unverändert zu lassen, wird von den Händlern weitgehend ignoriert, da die Märkte ihre abwartende Haltung bereits eingepreist haben, so Kiwoom Securities-Analyst Han Ji-young. An der Börse in Sydney rückt der S&P/ASX nach den deutlichen Vortagesabgaben leicht um 0,4 Prozent vor. Hier hatten Zinserhöhungsspekulationen zur Wochenmitte belastet.

08:10 Uhr

Bayer blickt in den USA auf Aufhebung eines PCB-Urteils

Bayer kann in den USA einen juristischen Erfolg im Zusammenhang mit den Altlasten der milliardenschweren Monsanto-Übernahme verbuchen. Ein Berufungsgericht im US-Bundesstaat Washington hebt ein Urteil aus dem Jahr 2021 über 185 Millionen Dollar wegen chemischer Verunreinigungen mit PCB in einer Schule nordöstlich von Seattle auf. Der Richter begründet seine Entscheidung damit, dass die Vorinstanz die Gesetze des Bundesstaates Missouri, in dem Monsanto seinen Hauptsitz hat, nicht korrekt angewandt habe, so dass die Klagen noch Jahrzehnte nach der Einstellung der PCB-Produktion durch das Unternehmen im Jahr 1977 eingereicht werden konnten. Bayer hatte argumentiert, das Gesetz schränke die Haftung ein, wenn eine Kontamination außerhalb der Lebensdauer eines Produkts auftrete, die in der Regel zwölf Jahre beträgt.

07:52 Uhr

Ebay enttäuscht Anleger

Enttäuschende Geschäfte etwa mit Sammlerstücken und Autoteilen haben Ebay zu einer Umsatzprognose unter Experten-Erwartungen veranlasst. Für das laufende zweite Quartal gibt der Online-Händler eine Prognose in der Spanne zwischen 2,49 Milliarden und 2,54 Milliarden Dollar bekannt. Analysten erwarten jedoch 2,56 Milliarden Dollar. Zwar stieg der Umsatz im abgelaufenden Quartal um zwei Prozent auf ebenfalls 2,56 Milliarden Dollar und übertraf damit die Prognosen leicht. Trotzdem fällt die Ebay-Aktie im nachbörslichen US-Handel zunächst um vier Prozent.

07:15 Uhr

KI-Boom sorgt bei Qualcomm für Zuversicht

Boom … Die steigende Nachfrage nach Smartphones mit KI-Funktionen lässt Qualcomm optimistisch in die Zukunft blicken. Der weltgrößte Anbieter von Smartphone-Chips gibt nach US-Börsenschluss für das laufende dritte Geschäftsquartal einen Umsatz und bereinigten Gewinn über Experten-Erwartungen bekannt. So soll der Umsatz bei 9,2 Milliarden Dollar und der Gewinn bei 2,25 Dollar je Aktie liegen. Analysten gehen von etwa neun Milliarden Dollar und 2,17 Dollar aus. Auch im abgelaufenen zweiten Quartal übertraf der US-Konzern die Vorhersagen leicht. Die Qualcomm-Aktie steigt im nachbörslichen US-Handel zunächst um drei Prozent.

Qualcomm
Qualcomm 139,12

Qualcomm zählt sowohl Apple als auch Samsung zu seinen Kunden. Die Verkäufe des Unternehmens gingen im letzten Jahr nach einem Boom während der Pandemie stark zurück. Besonders im Android-Telefonmarkt, wo Qualcomm den Großteil seines Geschäfts macht, war der Rückgang spürbar. Wie die Konkurrenten Intel und AMD setzt auch Qualcomm große Hoffnungen auf Spezialprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI), um die schwächelnde Nachfrage bei anderen Chip-Typen auszugleichen. Für seine KI-Produkte konnte Qualcomm unter anderem den KI-Entwickler G42 aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) als Kunden gewinnen, an dem sich unlängst Microsoft beteiligt hatte.

Darüber hinaus arbeitet Qualcomm an einem neuen Prozessor für das Betriebssystem Windows von Microsoft. Der "Snapdragon Elite X" ist den Angaben zufolge bei einigen Anwendungen schneller als der "M2 Max" von Apple. Dabei verbrauche er weniger Strom als die Konkurrenzprodukte sowohl von Apple als auch Intel. Zudem erhalte er spezielle KI-Funktionen.

06:58 Uhr

Tech-Aktien und Yen in Tokio im Fokus

Der japanische Aktienindex Nikkei kann kaum Gewinne verbuchen. Die plötzliche Aufwertung des Yen bremst die Entwicklung der Exportwerte, die normalerweise von einer schwächeren Währung profitieren. Der Dollar fiel im späten New Yorker Handel innerhalb von 40 Minuten um fast fünf Yen auf 153 Yen und nährt damit Vermutungen über ein Eingreifen Tokios. "Es gab eine Intervention (Japans)", sagt Thierry Wizman, Global Foreign Exchange and Rates Strategist bei Macquarie, über den jüngsten Yen-Sprung. "Sie versuchen, Spekulanten davon abzuhalten, Dollar zu kaufen und Yen zu verkaufen."

In Tokio notiert der Nikkei-Index nahezu unverändert bei 38.299,71 Punkten, der breiter gefasste Topix steigt 0,1 Prozent auf 2732,33 Zähler. Die Autohersteller Toyota und Honda können mit einem Plus von 0,3 Prozent und 0,1 Prozent leichte Gewinne verbuchen. Der Einbruch der Technologie-Rally in Übersee beschränkt die Gewinne des Chipausrüsters Tokyo Electron auf 0,7 Prozent. Für den Chiptester-Hersteller Advantest geht es um 0,2 Prozent nach unten.

06:42 Uhr

Erneute Intervention beim Yen?

Ein erneuter plötzlicher Anstieg des seit Monaten schwächelnden Yen gegenüber dem Dollar heizt Spekulationen über eine Intervention der japanischen Behörden am Devisenmarkt an. Die japanische Währung fiel auf 153,19 je Dollar von rund 157,55. Marktteilnehmer sagten, die Bewegung sei unmittelbar nach Börsenschluss in den USA und dem Ende der Pressekonferenz von US-Notenbankchef Jerome Powell erfolgt. "Es sieht nach einer Intervention aus. Ich glaube nicht, dass die Japaner etwas sagen oder zugeben werden. Das haben sie auch beim letzten Mal nicht getan, aber es sieht ganz danach aus", sagte Joe Trevisani, Senior Analyst bei Brooker FX Street.

US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen ,00

Bereits am Montag war der Yen von 160,245 auf 154 gefallen, nachdem er zuvor ein 34-Jahreshoch erreicht hatte. Daten der Bank of Japan (BOJ) zeigten jedoch, dass die japanische Zentralbank, die im Auftrag des Finanzministeriums handelt, am Montag rund 5,5 Billionen Yen (35,06 Milliarden Dollar) ausgegeben haben könnte, um die Währung zu stützen. Die große Zinsdifferenz zwischen Japan und den USA setzt den Yen weiter unter Druck und wirft die Frage auf, wie sich eine übermäßige Währungsschwäche auf die japanische Wirtschaft und die Zinsaussichten der Bank of Japan auswirken wird. Seit Tagen wird eine Maßnahme aus Tokio erwartet, um den Yen zu stützen, der seit Jahresbeginn um elf Prozent gegenüber dem Dollar gefallen ist. Selbst die erste Zinserhöhung seit 17 Jahren im März hatte der Währung keinen Auftrieb geben können.

06:30 Uhr

Sell in may …? DAX ist angeschlagen

Für den DAX ist die feiertagsbedingte Ruhepause zur Wochenmitte genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Aus dem Dienstagsgeschäft hatte sich der deutsche Börsenleitindex mit einem Abschlag von fast 190 Punkten oder etwa 1 Prozent verabschiedet. Der DAX rutschte wieder unter die 18.000er-Marke ab, notiert nun bei 17.932 Zählern.

Die Wall Street schloss uneinheitlich. Leichten Gewinnen beim Dow-Jones-Index standen geringe Verluste beim S&P 500 und an der Technologiebörse Nasdaq gegenüber. Der Grund: Angesichts der hartnäckig hohen Inflation in den USA scheut die Notenbank Federal Reserve vor einer Zinswende zurück. Die Währungshüter beließen den Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Sie sehen in jüngster Zeit keine weiteren Fortschritte in Richtung ihres Inflationsziels von zwei Prozent. Eine Zinswende sei nicht angebracht, solange nicht mehr Zuversicht herrsche, dass sich die Teuerungsrate nachhaltig dem Fed-Ziel nähere. Es zeichne sich ab, dass es länger als zunächst gedacht dauern werde, dieses Maß an Vertrauen zu erhalten, so Fed-Chef Jerome Powell vor der Presse. Er ließ den Zeitpunkt einer Zinswende offen, die sich nach Einschätzung von Händlern bis September oder gar November hinauszögern könnte.

Für Kursimpulse könnten diverse Einkaufsmanagerdaten sorgen. Sie werden für das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht und kommen etwa aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, der EU oder am Nachmittag auch aus den USA. Daneben präsentiert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre neuen Konjunkturprognosen für die 37 Mitglieder zählende Industriestaatengruppe. Auf sie und ihre Schlüsselpartner entfallen rund 80 Prozent des Welthandels und der weltweiten Investitionen. Im Februar hatte die in Paris ansässige OECD ihre Prognose für den Anstieg des deutschen Bruttoinlandsproduktes auf 0,3 Prozent halbiert.

Apple
Apple 249,41

Unternehmensseitig steht die Berichtssaison nach wie vor im Fokus der Anleger. Zahlen gibt es am Morgen bereits etwa von Siltronic, Axa, Arcelormittal, Hugo Boss, Novo Nordisk oder Shell. Nach US-Börsenschluss veröffentlicht Amgen den Quartalsbericht. Für Aufmerksamkeit dürfte aber vor allem die Quartalsbilanz des US-Big-Techs Apple Sorgen. Wegen einer verschärften Konkurrenz dortiger Rivalen ist der iPhone-Absatz in China Experten zufolge zu Jahresbeginn um knapp 20 Prozent eingebrochen. Gleichzeitig steht Apple wegen möglicher Kartellverstöße unter verschärfter Beobachtung der Behörden in den USA und Europa.

Weitere wichtige Wochentermine finden Sie hier.

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