Wirtschaft

Dow Jones verliert 1,5 Prozent US-Anleger bekommen vor Fed-Entscheid kalte Füße

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Kurz vor Börsenschluss warfen viele Händler noch einmal ihre Papiere auf den Markt.

Kurz vor Börsenschluss warfen viele Händler noch einmal ihre Papiere auf den Markt.

(Foto: REUTERS)

Ungünstige Preisdaten und die anstehenden Entscheidungen und Aussagen der US-Notenbank trüben die Stimmung an der Wall Street, die Indizes lassen deutlich Federn. Zu den Gewinnern des Tages zählen der Pharmakonzern Eily Lilly und Paypal.

Vor der morgigen Sitzung der US-Notenbank Fed ist es an der Wall Street nach unten gegangen, ein Verkaufsschub am Ende des Handelstages drückte die Indizes auf Tagestiefs. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,5 Prozent tiefer auf 37.815 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab zwei Prozent auf 15.657 Zähler nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 1,6 Prozent auf 5035 Stellen ein.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 21.700,39

Die angespannte Stimmung vor der Zinsentscheidung der wichtigen Währungshüter verstärkten die jüngsten Daten zum US-Arbeitsmarkt. Die Arbeitskosten in den USA stiegen im ersten Quartal um 1,2 Prozent, Experten waren im Schnitt von einem Prozent ausgegangen. Dies schürte Sorgen über eine anhaltende Lohninflation, die die Notenbanker von baldigen Zinssenkungen abhalten könnte. "Aus diesen Zahlen lässt sich schließen, dass die Fed die Zinssätze 2024 nur sehr zögerlich senken wird", sagte Hugh Johnson von Hugh Johnson Economics. "Zinssenkungen sind zwar noch nicht vom Tisch, aber der Bericht wird für die Fed sicherlich nicht hilfreich sein."

Mit Spannung warten Börsianer nun auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag. Daraus erhoffen sie sich weitere Hinweise auf die nächsten Schritte der Fed, die versucht, mit erhöhten Zinsen die Inflation in Schach zu halten und den heiß gelaufenen Jobmarkt abzukühlen.

Ölpreis sinkt wegen Nahost-Gesprächen

Die steigende Ölproduktion in den USA und die Hoffnung auf einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas drückten die Preise am Ölmarkt. Die US-Sorte WTI verlor 1,4 Prozent auf 81,52 Dollar pro Barrel (159 Liter). Die Nordsee-Sorte Brent gab 0,7 Prozent auf 87,81 Dollar je Fass nach. Die Rohölproduktion in den USA ist im Februar nach Angaben des US-Energieministeriums von 12,58 Millionen Barrel pro Tag im Vormonat auf 13,15 gestiegen. Die jüngsten Verhandlungsversuche bestärkten indes die Hoffnung auf eine Feuerpause in der für die Ölproduktion wichtigen Region. "Händler glauben, dass ein Teil des geopolitischen Risikos aus dem Markt genommen wird", konstatierte Dennis Kissler, Manager beim Finanzunternehmen BOK Financial.

Eli Lilly
Eli Lilly 619,80

Bei den Unternehmen ging es mit der Bilanzsaison weiter. Der US-Pharmakonzern Eli Lilly setzte seinen Höhe nflug dank seiner begehrten Diabetes- und Abnehmarzneien fort. Die Aktie verteuerte sich um rund sechs Prozent. Nach einem Umsatz- und Gewinnsprung im ersten Quartal erhöhte Lilly am Dienstag seine Jahresziele. 2024 sollen nun ein Umsatz von 42,4 bis 43,6 Milliarden Dollar und ein bereinigter Gewinn je Aktie von 13,50 bis 14 Dollar zu Buche stehen, wie das Unternehmen mitteilte. Bislang waren ein Umsatz von 40,4 bis 41,6 Milliarden und ein Ergebnis je Aktie von 12,20 bis 12,70 Dollar in Aussicht gestellt worden.

Paypal und 3M gefragt

Kostensenkungen und eine robuste Kundennachfrage stimmten ebenfalls den US-Zahlungsdienstleister Paypal zuversichtlicher. Statt Stagnation erwarte der Vorstand 2024 nun einen Anstieg des bereinigten Gewinns um einen "mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz", wie der Konzern mitteilte. Auch wenn einkommensschwächere Schichten ihre Einkäufe einschränkten, wollten die meisten Amerikaner trotz Inflation immer noch online einkaufen, auswärts essen gehen und reisen, hieß es. Paypal-Scheine rückten um 1,4 Prozent vor.

Ein überraschend starkes Quartalsergebnis trieb auch die Aktien von 3M an. Die Titel kletterten um 4,7 Prozent. Höhere Preise und niedrigere Kosten glichen im vergangenen Quartal den schwachen Absatz des Industriekonzerns aus.

Aus den Depots flogen dagegen unter anderem die Papiere des Medizintechnik-Unternehmens GE Healthcare, die um 14,3 Prozent abrutschten. Der Konzern hatte in den ersten Monaten 2024 einen Umsatz unter den Analystenerwartungen verzeichnet - unter anderem wegen einer schwachen Nachfrage in China.

Was am DAX passiert ist, können Sie in unserem Börsen-Tag nachlesen.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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