16.000-Punkte-Marke hält: DAX macht Boden gut
Im Vorfeld der Zinsentscheidung hat der DAX am Mittwoch zwischenzeitlich ordentlich Federn gelassen. An der 16.000er Marke standen dann allerdings schon die Schnäppchenjäger bereit und katapultierten den Index in nur wenigen Minuten wieder um 100 Punkte nach oben. Noch mal gut gegangen!
Am Ende verlor der DAX 0,5 Prozent auf 16.128 Punkte. Sein europäisches Pendant, der EuroStoxx50, sank um 1,0 Prozent auf 4345 Punkte.
Um halb neun heute Abend stellt die Fed (Zinsentscheid um 20 Uhr MESZ, anschließend folgt die Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell) die Weichen, in welche Richtung die Börse in den kommenden Wochen tendieren wird. "Zumindest vorerst dürfte Schluss mit der sommerlichen Ruhe sein", so Jürgen Molnar, Stratege vom Brokerhaus RoboMarkets.
Da es unter Börsianern bereits als ausgemachte Sache gilt, dass die Fed die Zinsen noch einmal um einen viertel Prozentpunkt erhöhen wird, stehen vor allem Hinweise auf das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Inflation im Vordergrund. "Die Fed muss heute die letzte von elf Zinserhöhungen im laufenden Zyklus beschließen, um die Erwartungen der Investoren zu erfüllen. Alles andere wäre eine Enttäuschung und würde wohl die von vielen herbeigesehnte Korrektur am Aktienmarkt einleiten", so Molnar.
"Offensichtlich hat in den vergangenen Wochen an der Börse der Optimismus für eine sanfte Landung der US-Wirtschaft deutlich zugenommen," kommentierte Konstantin Oldenburger von CMC Markets. Gleichzeitig zögen die Rohstoffpreise aber wieder an, "was die Inflation zu einem späteren Zeitpunkt erneut treiben könnte. Die Zinsen sind dabei nur ein kleiner Faktor und werden diese Entwicklung nicht aufhalten können".
Bei den Einzelwerten konnte RWE mit überraschend guten Halbjahreszahlen und einer Anhebung der Jahresprognose punkten. Die Titel des Versorgers zogen in der Spitze um bis zu drei Prozent an und gehörten damit zu den größten DAX-Gewinnern. Am Ende blieb ein Plus von 1,8 Prozent.
Dagegen ging es für MTU weiter bergab. Die Titel rutschten in der Spitze um mehr als vier Prozent ab, nachdem sie am Vortag bereits um rund sieben Prozent nachgegeben hatten. Am Schluss standen minus 2,3 Prozent zu Buche. Dem Münchner Triebwerks-Hersteller macht ein Rückruf von 1200 Airbus-Triebwerken seines Partners Pratt & Whitney zu schaffen.