Dax gleicht am Montag erlittenen Verlust wieder aus
Manchmal reichen auch kleinere Gesten: Mit Kursgewinnen haben die deutschen Aktienindizes auf Signale Russlands für eine mögliche Entschärfung des Ukraine-Konflikts reagiert. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau zieht Russland einige Truppen im Süden und Westen in die Kasernen zurück. Der russisch-ukrainische Konflikt, in den der Westen diplomatisch involviert ist, ist aber mitnichten gelöst. Rückschläge sind jederzeit möglich.
Aber auf dem Frankfurter Parkett wurde erst einmal erleichtert reagiert. Der Dax glich seine am Montag erlittenen Einbußen so gut wie aus und legte um zwei Prozent auf 15.413 Punkte zu. Der EuroStoxx50 notierte 1,8 Prozent höher bei 4138 Stellen.
Aber es gab heute nicht nur die Ukraine. Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten hellten sich im Februar nämlich auf, wie das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW zeigte. Allerdings hatten Experten mit einer freundlicheren Entwicklung gerechnet.
Auf Erholungskurs waren weiter Delivery Hero mit einem Zuwachs von 15,1 Prozent. In der Vorwoche hatte der Essenslieferdienst den Aktienkurs mit einem düsteren Ausblick in Turbulenzen gebracht. Es wurde zudem bekannt, dass Konzernchef Niklas Östberg am 10. Februar für fast 14 Millionen Euro Aktien vom Dax-Unternehmen kaufte, was als Vertrauensbeweis in das Unternehmen gewertet werden könnte.
Auch andere Online-Werte legten zu. Hellofresh gewannen 5,9 Prozent, Zalando verteuerten sich um 3,2 Prozent.
Aktien aus den Branchen Auto, Chemie und Industrie waren unter den Favoriten. Thyssenkrupp etwa holten an der MDax-Spitze mit einem Kurssprung von 8,1 Prozent ihre Verluste vom Wochenauftakt auf.
In der Chipbranche sorgte die milliardenschwere Übernahme der israelischen Firma Tower Semiconductor durch den US-Konzern Intel für gute Stimmung. Zudem verwiesen Händler auf die im Dezember weltweit besser als erwartet ausgefallenen Halbleiter-Umsätze. Infineon legten um drei Prozent und Aixtron um 4,4 Prozent zu.