Montag, 14. Februar 2022Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:38 Uhr

Dax wankt zunächst bedenklich - doch dann spricht Lawrow

Am Ende wurde es dann doch nicht ganz so schlimm: Nachdem am Vormittag ein Orkan durch den deutschen Aktienmarkt fegte, gab es danach eine Beruhigung. Als Sturmschäden blieben dem Dax und Co. deutliche Verluste, die aber klar eingegrenzt wurden.

DAX
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Das Signal für die leichte Entspannung auf dem Frankfurter Parkett kam aus Moskau. Inmitten wachsender Spannungen im Ukraine-Konflikt hat der russische Außenminister Sergej Lawrow Hoffnungen auf eine Einigung mit dem Westen geäußert. In einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin sprach sich der mit allen diplomatischen Wassern gewaschene 71-Jährige dafür aus, die Gespräche fortzusetzen und zu verstärken.

So fiel der Dax am Ende des Tages "nur" noch um zwei Prozent auf 15.114 Punkte. Im Tagestief stand er bei 14.844 Stellen, die Haltelinie von 14.800 Punkten kam gefährlich nahe. Von den 40 Dax-Werten verzeichneten lediglich Delivery Hero, FMC und Symrise Gewinne. Der EuroStoxx50 gab um 2,3 Prozent auf 4060 Zähler nach. Auslöser des Abverkaufs am Morgen waren Aussagen des nationalen Sicherheitsberaters der USA, Jake Sullivan, der davor gewarnt hatte, dass Russland noch vor dem Ende der Olympischen Spiele einen Angriff auf die Ukraine starten könnte - als möglicher Starttermin wurde der Mittwoch genannt. So waren die "sicheren Häfen" Anleihen, Gold und Yen erst einmal gesucht.

Deutsche Bank
Deutsche Bank 31,55

"Die Märkte werden sich erst spät der geopolitischen Risiken bewusst, die von dem russischen Militärschlag gegen die Ukraine ausgehen könnten", so die Rabobank in einem Bericht. Jede Militäraktion, die die Öl-Versorgung unterbricht, würde Schockwellen durch die globalen Energiemärkte und die Industrie schicken.

Bei den Einzelwerten verloren Banken kräftig. Deutsche Bank brachen am Dax-Ende um 3,5 Prozent ein, Commerzbank im MDax um 2,7 Prozent. Bei der Commerzbank belasten auch Aussagen von Finanzminister Christian Lindner, dass der Staat seine Beteiligung an dem Kreditinstitut nicht auf Dauer behalten werde.

KWS hielten sich mit minus 0,2 Prozent gut. Das Saatgut-Unternehmen hat im ersten Geschäftshalbjahr fast ein Drittel mehr umgesetzt und seine Umsatzprognose angehoben. Allerdings fiel das operative Ergebnis saisonal bedingt negativ aus.

17:22 Uhr

EU beäugt nun die Geschäfte von Gazprom genauer

Reaktion auf die Explosion der Gaspreise: Die EU-Wettbewerbshüter werden sich einem Insider zufolge voraussichtlich die europäischen Geschäfte des russischen Gasriesen Gazprom genauer anschauen. Die Brüsseler Kommission werde wohl ihre Nachforschungen intensivieren, hieß es weiter. Es gebe aber noch keine Entscheidung für weitere Schritte. Gazprom reagierte nicht auf die Bitte um Stellungnahme.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte im Januar berichtet, sie habe Gasunternehmen, darunter Gazprom, wegen der knappen Lieferungen um Auskünfte ersucht. Russland hat Vorwürfe zurückgewiesen, es halte zusätzliche Mengen zurück, die die Gaspreise senken könnten. Der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, hatte allerdings erklärt, dass Russland zu der angespannten Gasversorgung in Europa beitrage.

17:14 Uhr

Ukraine-Krise treibt Preis für Weizen hoch

Die Angst vor einem Ausfall russischer und ukrainischer Weizenlieferungen wegen der Spannungen zwischen den Nachbarstaaten treibt die Preise für dieses Lebensmittel in die Höhe. Der US-Terminkontrakt stieg um zwei Prozent auf 8,135 US-Dollar je Scheffel.

"Russland und die Ukraine gehören zu den drei wichtigsten Weizenexporteuren", sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. "Zusammen stellen sie mehr als ein Viertel des weltweiten Exportangebots."

16:43 Uhr

Führungswechsel wird für Deutz teuer

Deutz
Deutz 9,88

Die Entscheidung des Deutz-Aufsichtsrates, Vorstandschef Frank Hiller mit sofortiger Wirkung abzuberufen, kostet das Unternehmen viel Geld. Auch wenn der Manager das SDax-Unternehmen wegen unüberbrückbarer Differenzen verlässt, scheint eine Abfindung fällig. Diese dürfte nach Schätzung der Analysten von H&A rund zehn Millionen Euro betragen, oder zehn Prozent des erwarteten 2022er-Ebit oder ein Prozent der Marktkapitalisierung.

Für die Aktie des Motorenherstellers ging es um 3,6 Prozent nach unten.

16:30 Uhr

Wall Street startet leicht im Minus

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(Foto: AP)

Die Furcht vor einer Eskalation in der Ukraine-Krise und Zinsängste halten US-Anleger weiter auf Trab. Der Dow-Jones-Index gab zum Wochenanfang 0,4 Prozent auf 34.584 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P 500 notierte ebenfalls leicht im Minus bei 4413 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq zeigte sich kaum verändert bei 13.796 Punkten. Der US-Volatilitätsindex, der auch als Angstindikator der Wall Street bekannt ist, lag immer noch auf dem höchsten Stand seit fast drei Wochen.

Dazu trug auch die erneute Forderung von US-Notenbanker James Bullard nach einer kräftigen Zinserhöhung bei. Bis Juni müssen die Leitzinsen um 100 Basispunkte erhöht werden, betonte Bullard gegenüber CNBC. Die großen Kreditinstitute handelten uneinheitlich. Aktien von Wells Fargo legten ein halbes Prozent zu, Anteilsscheine von JP Morgan gaben dagegen rund ein Prozent ab.

Bei den Einzelwerten waren Aktien des US-Reifenherstellers Goodyear gefragt, die rund sechs Prozent zulegten. Die Analysten von JP Morgan stuften die Titel auf "übergewichten" von zuvor "neutral" hoch. Nach Ansicht der Experten werde Goodyear von der Erholung des Ersatzteilgeschäfts profitieren.

16:16 Uhr

Wichtiger Grund für die hohe US-Inflation

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(Foto: imago images/Cris Faga)

Die stärkste Inflation in den USA seit Jahrzehnten geht einer Studie zufolge zu einem Teil auf die noch nie dagewesene Zahl an Jobwechseln zurück. "Die Neigung der Beschäftigten, sich nach einem anderen Job umzusehen, ist ein wichtiger Treiber der Inflation", sagte Leonardo Melosi, leitender Ökonom der regionalen Notenbank Chicago Fed und Mitautor der Untersuchung.

Die Zahl der Stellenwechsel nahm im vergangenen Jahr stark zu: Im Mittel kündigten jeden Monat fast vier Millionen Amerikaner ihren Job - oft auf der Suche nach besserer Bezahlung oder mehr Flexibilität. Gleichzeitig versuchen viele Arbeitgeber, ihre Mitarbeiter mit höheren Gehältern von einem Jobwechsel abzubringen. So legten im Januar die durchschnittlichen Stundenlöhne im Schnitt um 5,7 Prozent zum Vorjahreszeitraum zu.

16:04 Uhr

Bayer erklärt "Force Majeure" für Glyphosat

Bayer
Bayer 27,98

Bayer kämpft bei seinem Unkrautvernichter Glyphosat mit Problemen bei der Rohstoffversorgung. Bei einem der wichtigsten Rohstofflieferanten des Unternehmens sei es zu einem mechanischen Ausfall in der Produktionsanlage gekommen, was zu einer erheblichen Verringerung der Produktionsraten geführt habe, schrieben die Leverkusener ihren Kunden. Aus diesem Brief zitierte Reuters.

Der Agrarchemie- und Pharmakonzern erklärte deshalb höhere Gewalt (Force Majeure), wie ein Bayer-Sprecher bestätigte. Betroffen von den Problemen sei ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Glyphosat, den Namen des Lieferanten nannte Bayer nicht. Durch die Berufung auf "Force Majeure" wird der Konzern ohne Haftung von seinen vertraglichen Pflichten vorübergehend befreit.

15:44 Uhr

Delivery-Hero-Aktie überrascht erneut - diesmal aber anders

Die zuletzt arg verprügelte Aktie des Essenslieferdienstes Delivery Hero war am Nachmittag die einzige im Dax mit einem Gewinn. Und das bei einem äußerst negativen Handelsumfeld. Das Papier, das am Donnerstag fast ein Drittel seines Wertes verlor und am Freitag erneut mehr als zehn Prozent Verlust machte, verteuerte sich um 1,8 Prozent.

Delivery Hero
Delivery Hero 26,36

15:14 Uhr

Kurs von Software-Hersteller geht steil nach oben

Ein Medienbericht über eine mehr als 20 Milliarden Dollar schwere Übernahmeofferte des Netzwerk-Ausrüsters Cisco gibt Splunk Auftrieb. Die Aktie des Software-Herstellers steigt im vorbörslichen US-Geschäft um 7,7 Prozent. "Splunk wäre auf mehreren Ebenen eine großartige Ergänzung für Cisco", schreibt Analyst Gray Powell vom Brokerhaus BTIG. Allein die Synergien taxiere er auf mehr als 3,5 Milliarden Dollar.

14:51 Uhr

Horror für Verbraucher: Benzin, Diesel, Heizöl deutlich teurer

(Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/Symbolbild)

Ukraine-Krise, Knappheit, anziehende Konjunktur: Die Ölpreise sind zeitweilig in Richtung 100-Dollar-Marke gezogen. Ein Barrel der für Europa wichtigen Nordseesorte Brent wurde mit bis zu 96 Dollar gehandelt. Das ist das höchste Niveau seit dem Herbst 2014. Am Nachmittag notierte der Brent-Preis 2,5 Prozent höher bei 93,62 Dollar.

Superbenzin der Sorte E10 kostete im bundesweiten Tagesdurchschnitt des Sonntags laut ADAC 1,739 Euro pro Liter. Bei Diesel waren es 1,655 Euro. Beides sind Höchststände.  Auch beim Heizöl macht sich der Anstieg weiter bemerkbar: Das Infoportal Heizoel24 gab den Durchschnittspreis bei einer Liefermenge von 3000 Litern mit 93,50 Euro je 100 Liter an. Das ist nur knapp unter den Spitzenwerten aus den Jahren 2007 und 2012.

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14:39 Uhr

Dax steht wieder über der 15.000er-Marke

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(Foto: picture alliance / Fotostand)

Wie sieht es am deutschen Aktienmarkt aus? Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn in den USA hat der Dax bei äußerst nervösem Handel einen großen Teil seines Verlusts abbauen können. Er notierte "nur" noch zwei Prozent tiefer bei 15.125 Stellen. Der EuroStoxx50 verlor 2,1 Prozent auf 4069 Zähler.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow äußerte Hoffnung auf eine Einigung mit dem Westen. Zuvor hatte die Regierung in Kiew ein Telefonat zwischen den Verteidigungsministern der Ukraine und von Belarus als positives Signal sowie als einen ersten Schritt in Richtung Zusammenarbeit gewertet. Es sei darum gegangen, zwischen den Nachbarländern wieder eine Atmosphäre des Dialogs herzustellen und die Sicherheit in der Region zu gewährleisten, teilte das belarussische Verteidigungsministerium mit. Die Minister hätten das laufende Militärmanöver der Ukraine und das von Belarus und Russland auf belarussischem Territorium erörtert.

14:23 Uhr

Dax-Berichtssaison bislang klar besser als erwartet

Hier auch mal eine ermutigende Nachricht: In der Berichtssaison für das vierte Quartal 2021 hat die Mehrzahl der deutschen Unternehmen bisher die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Laut der Commerzbank haben von den 14 bislang berichteten Dax-Unternehmen neun die Markterwartungen übertroffen. Nur eines habe die Erwartungen verfehlt.

Im MDax hätten bislang 63 Prozent besser als vom Markt erwartet abgeschnitten, 25 Prozent hätten enttäuscht. Damit liege zumindest der Anteil der positiven Überraschungen deutlich über dem langfristigen Durchschnitt und den Anteilen in vergangenen Berichtsperioden für das vierte Quartal, so die Commerzbank.

14:01 Uhr

Ukraine nur ein Problem: Dax droht weiterer Rutsch

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(Foto: dpa)

Es geht wohl weiter abwärts: Analysten rechnen im Wochenverlauf mit weiteren Verlusten an der Frankfurter Börse. Ohne ein friedliches Ende der Ukraine-Krise würden sich temporären Unterstützungszonen auf dem Weg nach Süden machen, hieß es auf dem Parkett. Aktuell handelt der Dax noch um die breite Unterstützung zwischen 14.800 und 15.000 Punkten. Die Frage ist jedoch, wie lange.

Experten zufolge ist die Ukraine-Krise nur noch die Spitze des Eisberges. Die Welt der fundamentalen Börsianer bricht dagegen schon seit Wochen ein. Denn sie müssen sich mit zwei Genickbrüchen für Kursfantasien abfinden: Dem Ende des ungebremsten Wachstums der Tech-Werte und dem Einbruch der Aktienbewertungen. Die Explosion der US-Inflation auf 7,5 Prozent war der vorletzte Anstoß für die US-Notenbank, künftig eine restriktivere Geldpolitik einzuschlagen. Sollten auch die US-Einzelhandelsdaten diese Woche zeigen, dass der Konsum aufgrund der Inflation einbricht, wäre endgültig mit aggressiven Schritten der Fed zu rechnen.

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13:42 Uhr

Airbus erhält Auftrag von Leasingfirma

Airbus hat vom US-Flugzeug-Leasingunternehmen Aviation Capital Group einen festen Auftrag für die Lieferung von 20 A220-Schmalrumpfjets. Ein entsprechender Vertrag sei abgeschlossen worden, teilte der Dax-Konzern mit.

Am 30. Dezember 2021 hatten beide Unternehmen eine Absichtserklärung für die Bestellung bekanntgegeben. Ende Dezember hatte Aviation Capital bereits 40 Flugzeuge der A320neo-Familie erworben.

13:16 Uhr

Aktie von Raketenantrieb-Hersteller massiv unter Druck

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(Foto: AP)

Die geplatzte 4,4 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme durch Lockheed Martin schickt Aerojet Rocketdyne auf Talfahrt. Die Aktien des amerikanischen Anbieters von Raketenantrieben fallen im vorbörslichen US-Geschäft um acht Prozent.

Der US-Rüstungskonzern Lockheed zog seine Offerte wegen Widerstands der Kartellbehörden wie erwartet zurück. Das ändere aber nichts an der engen Zusammenarbeit der beiden Firmen, kommentiert Analyst Greg Konrad von der Investmentbank Jefferies. Lockheed könnte nun verstärkt eigene Aktien zurückkaufen.

13:06 Uhr

Dax verharrt im Schützengraben - klar unter 15.000

Kurze Wasserstandsmeldung von der Frankfurter Börse: Der Dax hat sich nach zwei Stunden mit massiven Kurseinbrüchen auf deutlich niedrigerem Niveau stabilisieren können. Der Leitindex notierte kurz nach Mittag 3,3 Prozent tiefer bei 14.922 Punkten. Der EuroStoxx50 fiel um ebenfalls 3,3 Prozent auf 4018 Stellen.

Alle 40 Dax-Werte befanden sich im roten Bereich. Ganz hinten rangierten Continental, VW und Deutsche Bank mit minus 4,3 bis minus 4,5 Prozent.

Deutsche Bank
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VW Vorzüge
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12:54 Uhr

Preise für Kartoffeln und Getreide schießen hoch

Kartoffeln liegen auf einem Feld. Foto: Philipp Schulze/dpa

Kartoffeln liegen auf einem Feld. Foto: Philipp Schulze/dpa

(Foto: Philipp Schulze/dpa)

Das verheißt nichts Gutes für den deutschen Verbraucher: Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte sind in der Bundesrepublik weiter kräftig angestiegen. Im Dezember legten sie im Vorjahresvergleich um 22,1 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das war der höchste Anstieg gegenüber einem Vorjahresmonat seit Juli 2011. Im Vergleich zum November kletterten die Preise um 1,3 Prozent.

Im Vergleich zum Dezember 2020 stiegen vor allem die Preise für pflanzliche Erzeugnisse - unter anderem wegen der seit Juli 2020 zunehmenden Getreidepreise. Im Dezember 2021 lag der Getreidepreise 40,6 Prozent über dem im Dezember 2020. Beim Raps betrug die Preissteigerung sogar 68,2 Prozent. Der Preis für Speisekartoffeln verteuerte sich im Vorjahresvergleich um 60,2 Prozent - auch weil Kartoffeln im Dezember 2020 relativ günstig waren. Dazu kam eine geringe Ernte 2021. Gemüse dagegen war im Dezember etwas (3,3 Prozent) billiger als im Vorjahresmonat.

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12:33 Uhr

Ukraine-Krise beschäftigt auch Wall Street

Die drohende Kriegsgefahr in Osteuropa setzt auch der Wall Street zu. Nachdem die Zuspitzung in der Ukraine-Krise Aktien und Anleiherenditen bereits am Freitag kräftig gedrückt hatten, stehen sie nun nochmals unter Druck. Die Ukraine-Krise erwischt den Aktienmarkt zu einem Zeitpunkt, da er wegen der Zinswende ohnehin unter Druck steht, die durch die hohe Inflation forciert wird.

12:13 Uhr

Auch Russlands Leitindex schmiert kräftig ab

Vor der Kremlmauer in Moskau.

Vor der Kremlmauer in Moskau.

(Foto: AP)

Die russisch-ukrainischen Spannungen sorgen nicht nur an den größeren Börsen in West- und Mitteleuropa für massive Kursverluste. Auch an der Moskauer Börse knickten die Aktienkurse ein, gemessen am Börsenindex RTS ging es dort sogar um 4,5 Prozent abwärts.

Die Sorge um eine Eskalation, sprich eine Invasion Russlands in die Ukraine, habe die Inflation als Belastungsthema abgelöst, hieß es auf dem Parkett. Als Folge hat der Westen mehrfach schwere Sanktionen angedroht, ohne diese bislang konkretisieren. Dabei war zwischenzeitlich auch über den Ausschluss Russlands aus dem globalen Finanzsystem Swift spekuliert worden. Am größten fällt das Minus bei den Einzelwerten aktuell bei Sberbank aus mit 6,3 Prozent.

Der Rubel konnte sich derweil unter Schwankungen von einem Teil der starken Verluste erholen, die er am Freitag gegenüber dem US-Dollar erlitten hatte.

11:53 Uhr

Kein so sicherer Hafen: Euro wird weicher

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(Foto: dpa)

Dagegen hat sich der Euro ist weiter auf dem Weg nach unten befunden. Mit 1,1310 US-Dollar notierte die Gemeinschaftswährung auf dem niedrigsten Stand seit elf Tagen. Gegenwind für die Gemeinschaftswährung kommt gleich von zwei Seiten. Zum einen von der Angst um eine Invasion in der Ukraine durch Russland mit schwer abschätzbaren Folgen für die Wirtschaft der Eurozone - auch angesichts vom Westen angedrohter massiver Sanktionen gegen Russland, die nicht ohne Rückwirkungen bleiben dürften.

Zum anderen kommen laut der ING aus Kreisen der EZB Mahnungen, die Zinserhöhungserwartungen für die Eurozone nicht zu weit zu treiben.

Euro / Dollar
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11:38 Uhr

Anleger streben in sichere Häfen - Dollar, Yen, Gold fester

Gold in USD
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Der US-Dollar, der Yen und der Franken profitieren von ihrem Ruf als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Angesichts der scheinbar immer näher rückenden Invasion Russlands in die Ukraine sind die drei Währungen erkennbar gesucht. Der Dollar-Index ist weiter auf dem Weg nach oben, er zog um knapp 0,2 Prozent an. Zugleich legt der Yen nicht nur zum Euro zu, sondern auch zum Dollar, während der Euro zum Franken auf den tiefsten Stand seit elf Tagen nachgibt. Der Dollar bekomme zusätzlich noch Rückenwind von der Spekulation, dass die US-Notenbank im März mit einem großen Zinsschritt um 50 Basispunkte nach oben aufwarten könnte, sagte ING-Analyst Francesco Pesole.

Auch Gold war wieder gesucht. Der Preis für das Edelmetall stieg um 0,7 Prozent auf 1856 Dollar.

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(Foto: imago images / blickwinkel)

11:22 Uhr

Ist die Angst vor der Zinswende übertrieben?

Die Börse rechnet mit steigenden Zinsen und so mancher Anleger fürchtet sich auch schon ein wenig vor den möglichen Folgen. Aber ist das womöglich schlimmer für die Märkte als die Zinswende selbst? Welche Rolle die Börsenpsychologie derzeit spielt und wie Anleger und Trader darauf reagieren können, darüber diskutiert Friedhelm mit Dirk Heß von der Citigroup und Robert Halver von der Baader Bank.

10:52 Uhr

Immer weniger Kunden gehen in eine Bankfiliale

(Foto: Jens Kalaene/dpa/Archivbild)

Die Mehrheit der Bankkunden in Deutschland erledigt Geldgeschäfte einer Umfrage zufolge inzwischen hauptsächlich am PC oder Smartphone. "Die Pandemie hat dem Online-Banking einen kräftigen Schub verschafft. Unsere aktuelle Umfrage zeigt: Bereits 56 Prozent der Befragten wickeln ihre Bankgeschäfte in erster Linie online oder per Smartphone ab", fasste der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Christian Ossig, die Ergebnisse der Erhebung zusammen.

Gut ein Drittel (35 Prozent) der etwas mehr als 1000 vom Institut Kantar befragten Erwachsenen nutzt demnach einen Computer oder Laptop für Kontoabfragen und Überweisungen. 21 Prozent machen dies vor allem über eine App auf dem Smartphone. Ein Viertel (25 Prozent) bevorzugt nach eigenen Angaben den Gang an den Schalter in der Filiale.

10:24 Uhr

Lamborghini bleibt Verbrennern treu

Hier einmal eine Meldung abseits abstürzender Börsenindizes: Die italienische Volkswagen-Tochter Lamborghini hofft darauf, ihre Supersportwagen auch nach 2030 noch mit Verbrennungsmotoren anbieten zu können. "Eine Möglichkeit wäre es, die Verbrenner mit synthetischem Benzin am Leben zu erhalten", sagt der CEO des Unternehmens, Stephan Winkelmann, der "Welt am Sonntag" einem Vorabbericht zufolge. Zunächst würden die Modelle Aventador, Huracán und Urus aber in den kommenden Jahren Hybridantriebe erhalten. "Die Kombination mit dem Elektroantrieb wird unseren Fahrzeugen mehr Leistung bringen, gepaart mit einer besseren CO2-Bilanz", so Winkelmann. Der erste vollelektrische Lamborghini soll im Jahr 2028 auf den Markt kommen.

VW Vorzüge
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10:09 Uhr

Dax nähert sich 14.800er-Unterstützung - fast 600 Punkte weg

Der russisch-ukrainische Konflikt wird am deutschen Aktienmarkt zu einer immer größeren Belastung. Ein befürchteter Einmarsch Russlands in das Nachbarland hatte schon am Freitag die Kurse an den US-Börsen auf Talfahrt geschickt. Nach bereits schwerem Verlust rutschte der Dax noch weiter ab: um 3,7 Prozent oder rund 580 Stellen auf 14.844 Punkte. Damit näherte sich der Leitindex der Schlüssel-Unterstützung bei 14.800 Punkten. Der EuroStoxx50 verlor 3,1 Prozent auf 4025 Zähler. An der Frankfurter Börse herrscht große Nervosität mit größeren Kursausschlägen.

Unternehmensnachrichten bewegen zum Wochenstart eher wenig. Ohnehin geht es in der Berichtssaison in dieser Woche etwas ruhiger zu. Auch wenn an der Börse immer noch die Hoffnung bestehe, dass es statt einer russischen Invasion in der Ukraine zur Wochenmitte doch noch zu diplomatischen Fortschritten komme, seien viele Anleger gezwungen, sich wegen der steigenden geopolitischen Risiken von ihren Aktienbeständen zu trennen, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

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09:56 Uhr

Cisco plant 20 Milliarden schwere Übernahme

Der US-Netzwerkausrüster Cisco soll dem Softwarehersteller Splunk ein Übernahmeangebot in Höhe von mehr als 20 Milliarden Dollar gemacht haben. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, befinden sich die Unternehmen bereits in aktiven Gesprächen. Das Blatt beruft sich dabei auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Cisco reagierte nicht sofort auf eine Anfrage nach einem Kommentar. Auch Splunk wollte einen möglichen Deal mit Cisco nicht kommentieren.

Cisco
Cisco 56,67

09:40 Uhr

Dax stürzt um mehr als 500 Punkte ab

Wegen der wachsenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sorgen für eine Flucht aus deutschen Aktienwerten. Der Dax baute in der ersten halben Stunde seinen Verlust weiter aus und stürzte um 3,5 Prozent auf 14.891 Punkte ab. Damit verlor der Leitindex mehr als 500 Punkte. Der EuroStoxx50 fiel um 3,2 Prozent auf 4021 Stellen. "Die Russland Krise hat die Zinswende als Nummer-Eins-Risikofaktor abgelöst", warnte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Die Angst vor weiter steigenden Energiepreisen im Fall einer militärischen Eskalation ist riesig."

So schnellte der Preis für Brent-Rohöl um 3,2 Prozent auf 94,28 US-Dollar hoch. Grund waren Spekulationen auf Lieferausfälle.

Bei den Unternehmen stand KWS Saat im Rampenlicht. Der Saatgut-Hersteller schraubte nach einem Umsatzsprung im abgelaufenen Geschäftshalbjahr seine Gesamtjahresziele hoch. Die Aktie konnte sich dem allgemeinen Abwärtssog aber nicht entziehen und verlor zwei Prozent.

09:16 Uhr

Herunterstufung belastet Delivery Hero

Kein Ende des Absturzes: Ein negativer Analystenkommentar hat die Aktie von Delivery Hero weiter gedrückt. Das Papier des Essenslieferanten fiel  um 4,1 Prozent auf etwa 41 Euro. Die Experten der HSBC stuften die Titel auf "Hold" von "Buy" herunter und senkten das Kursziel auf 46 von 145 Euro.

09:06 Uhr

Ukraine-Krise sorgt für tiefroten Dax-Wochenstart

Der drohende russische Einmarsch in die Ukraine lässt auch am deutschen Aktienmarkt die Kurse purzeln. Der Dax verlor in den ersten Minuten 2,3 Prozent oder rund 350 Punkte auf 15.074 Stellen. Bereits am Freitag war der deutsche Börsenleitindex nachbörslich von 15.425 auf 15.167 Zähler abgestürzt. Alle 40 Dax-Werte notierten zu Handelsbeginn im Minus. MDax, SDax und TecDax sackten um 1,4 bis 2,3 Prozent ab.

Mit der Ukraine-Krise tritt immer mehr ein zweiter Belastungsfaktor in den Vordergrund, nachdem sich zuletzt vor allem Zinssorgen bei den Anlegern breit gemacht hatten. Auch in Asien gab es heute stärkere Kursverluste. An den Märkten wird nun gehofft, dass Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinen Besuchen in Kiew und Moskau eine Entschärfung der explosiven Lage gelingt.

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08:45 Uhr

Umschichtungen aus zyklischen Sektoren erwartet

In die Abwärtsbewegung an den Aktienmärkten hinein dürfte zum Start in die Woche aus den zyklischen in die defensiven Sektoren umgeschichtet werden. Der Sektor der Ölwerte dürfte auf Grund des russisch-ukrainischen Grenzkonflikts und dem gestiegen Ölpreis outperformen. So handelt Brent am Morgen mit 96,16 Dollar auf einem neuen Jahreshoch. "Die Märkte werden sich erst spät der geopolitischen Risiken bewusst, die von den russischen Militärschlag gegen die Ukraine ausgehen könnte", so die Rabobank in einem Bericht. Jede Militäraktion, die die Öl-Versorgung unterbricht, würde Schockwellen durch die globalen Energiemärkte und die Industrie schicken. Aber auch der Sektor der Versorger wie auch Food & Beverage sollte besser als der Gesamtmarkt performen. Als Underperformer werden die Technologietitel wie auch die Automobilwerte erwartet, letztere dürften besonders den DAX belasten.

08:34 Uhr

Ölpreise steigen kräftig - Brent bald über 100 Dollar?

Auf Furcht vor Lieferausfällen bei einem russischen Einmarsch in die Ukraine decken sich Anleger mit Rohöl ein. Die Preise für die Sorten Brent und WTI steigen jeweils etwa zwei Prozent und sind mit 96,16 beziehungsweise 94,94 Dollar je Barrel so teuer wie zuletzt vor siebeneinhalb Jahren. "Wenn es Truppenbewegungen gibt, wird der Brent-Preis problemlos über die Marke von 100 Dollar springen", prognostiziert Analyst Edward Moya vom Brokerhaus Oanda.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 66,88
Rohöl WTI
Rohöl WTI 62,62

 

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08:25 Uhr

KWS Saat erhöht Jahresprognose

Der deutsche Saatguthersteller KWS Saat setzt sich nach einem Umsatzsprung höhere Ziele für das im Juni endende Geschäftsjahr 2021/22. Es werde nun mit Erlösen zwischen neun und elf Prozent gerechnet statt bisher fünf bis sieben Prozent, teilte KWS Saat mit. Von Juli bis Dezember kletterte der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 31 Prozent auf 431,6 Millionen Euro. Zu dem Plus trug vor allem die hohe Nachfrage nach Mais und Zuckerrüben bei. Der Betriebsverlust (Ebitda) schrumpfte leicht um 6,2 Prozent auf 45,2 Millionen Euro.

KWS Saat
KWS Saat 63,80

08:13 Uhr

Ukraine-Krise setzt russischem Rubel zu

Wegen Spekulationen über einen Krieg mit dem Nachbarn Ukraine ziehen sich Anleger aus der russischen Währung Rubel zurück. Im Gegenzug gewinnen Dollar und Euro jeweils 0,5 Prozent auf 76,76 beziehungsweise 87,13 Rubel. "Es ist sinnvoll, Risiken in Bezug auf Russland so weit wie möglich zu minimieren und sich nicht aktiv in russischen Werten zu engagieren, bis das Risiko eines militärischen Zusammenstoßes verschwunden ist", sagt Volkswirt Jewgeni Suworow von der CentroCreditBank.

08:03 Uhr

Asien-Börsen im Abwärtssog der Wall Street

Überwiegend mit Abgaben zeigen sich die ostasiatischen Aktienmärkte zu Beginn der neuen Woche. Teilnehmer verweisen auf die schwachen Vorgaben der Wall Street, wo die offenbar weiter zunehmenden Spannungen um den Ukraine-Konflikt im Handelsverlauf für Verkäufe gesorgt hatten. Die Stimmen ebben nicht ab, wonach eine Invasion Russlands noch im Wochenverlauf nicht auszuschließen sein soll.

Daneben belasteten weiter die Zinssorgen die Stimmung an den US-Börsen. Vor dem Hintergrund der stärker als erwartet gestiegenen US-Verbraucherpreise für Januar wird nun mehrheitlich mit einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank auf der Sitzung im März um 50 Basispunkte gerechnet. Sogar eine außerplanmäßige Zinsanhebung scheint nicht ausgeschlossen.

Vor allem die Börse in Tokio zeigt sich sehr schwach, der Nikkei-225 knickt um 2,1 Prozent auf 27.127 Punkte ein. Hier gibt es noch Nachholbedarf, nachdem dort am Freitag aufgrund eines Feiertages nicht gehandelt worden war. Nicht ganz so deutlich geht es in Schanghai (-0,9%), Hongkong (-1,3%) und Seoul (-1,2%) nach unten.

Die Krise um die Ukraine treibt die Ölpreise immer weiter nach oben, weil als Folge über eine Verknappung des Ölangebots insbesondere aus Russland spekuliert wird. Brent-und WTI-Öl verteuern sich auf den erreichten Siebenjahreshochs weiter um rund 1,5 Prozent.

07:51 Uhr

Kriegsangst lässt Dax taumeln

Am Valentinstag wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Der deutsche Börsenleitindex wird aktuell mit einem Abschlag von 1,9 Prozent und einem Stand von 15.135 Punkten taxiert. "Der Ukraine-Konflikt ist Thema am Markt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Die positive Vorwoche ist direkt abgehakt. Investoren werden risikoscheuer", erläutert sie.

Wieder aufgeflammte Zins- und Inflationssorgen hatten den Leitindex am Freitag gebremst. Er verlor 0,4 Prozent auf 15.425,12 Punkte. Nervös machten Investoren zu Wochenbeginn außerdem die anhaltenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine. Bundeskanzler Olaf Scholz reist daher nach Kiew und Moskau, um eine Lösung für die Krise zu finden. Daneben stehen einige Firmenbilanzen auf der Agenda: im Inland legen unter anderem der Saatgut-Anbieter KWS Saat Zahlen vor, aus dem Ausland der Reifen-Hersteller Michelin und das Softwarehaus Temenos. Es werden keine relevanten Konjunktur-Indikatoren erwartet.

07:36 Uhr

Geht die Fed bei Zinserhöhungen doch moderat vor?

Die US-Währungshüterin Mary Daly rät bei der signalisierten Zinswende im März zur Mäßigung. Es wäre aus ihrer Sicht kontraproduktiv, zu "abrupt und aggressiv" vorzugehen, sagte sie dem Fernsehsender CBS. Die Geschichte habe gezeigt, dass sich ein solches Vorgehen destabilierend auf Wachstum und Preisstabilität auswirke, warnte die Präsidentin des Fed-Bezirks San Francisco. Sie ließ damit durchblicken, dass sie zwar für einen Zinsschritt bereitsteht, aber nicht für einen ungewöhnlich großen von einem halben Prozentpunkt, wie ihn zuletzt das Fed-Mitglied James Bullard forderte und damit für Unruhe an den Börsen sorgte.

Die Zinsfantasien waren zuletzt ins Kraut geschossen, als die Teuerungsrate im Januar mit 7,5 Prozent auf ein 40-Jahreshoch gestiegen war. Angesichts des starken Preisauftriebs und des zugleich brummenden Arbeitsmarkts steuert die Fed auf eine Zinswende zu. Eine Anhebung um einen halben Punkt wäre für die US-Notenbank jedoch sehr ungewöhnlich und ist seit mehr als 20 Jahren nicht mehr vorgekommen. In der Regel belässt sie es bei einem Viertel Prozentpunkt. Derzeit liegt der Schlüsselsatz noch in der Spanne von null bis 0,25 Prozent.

07:15 Uhr

Ex-Mitarbeiter von größtem Dyson-Zulieferer klagen

Zehn ehemalige Beschäftigte vom größten Zulieferer des Staubsaugerherstellers Dyson, der malaysischen Firma ATA, fordern von Dyson eine Entschädigung wegen schlechter Arbeits- und Lebensbedingungen in den ATA-Fabriken. Dies teilt die britische Anwaltskanzlei Leigh Day mit, die die Mitarbeiter vertritt. Die Ex-Mitarbeiter behaupten, Dyson habe sich durch die ausbeuterischen und gefährlichen Bedingungen in der Fabrik bereichert. Ein Dyson-Sprecher erklärt gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "Diese Anschuldigungen beziehen sich auf Mitarbeiter von ATA, nicht von Dyson. Sollte es zu einer Klage kommen, würden wir uns energisch dagegen wehren." ATA, das Teile für die Staubsauger und Luftreiniger von Dyson herstellt, äußerte sich nicht unmittelbar zu der Klage.

07:03 Uhr

Das ist los am Devisenmarkt

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar 0,1 Prozent auf 115,49 Yen und legt 0,1 Prozent auf 6,3591 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent niedriger bei 0,9249 Franken. Parallel dazu fällt der Euro 0,1 Prozent auf 1,1340 Dollar und gibt 0,1 Prozent auf 1,0493 Franken nach. Das Pfund Sterling verliert 0,2 Prozent auf 1,3539 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,85

 

06:50 Uhr

Kriegsangst schickt Asien-Börsen auf Talfahrt

Die wachsende Angst vor einem Einmarsch Russlands in der Ukraine verunsichert zusätzlich die Anleger in Asien. Die Märkte sind bereits in Aufruhr, seit eine hohe US-Inflationsrate Spekulationen ausgelöst hat, die US-Notenbank Fed könnte die Zinsen im März um volle 50 Basispunkte anheben. "Ein breit angelegter Inflationsdruck hat früher als erwartet zu einem synchronisierten Wechsel zu einer restriktiven Politik in der ganzen Welt geführt", sagte Bruce Kasman, Chefökonom bei JPMorgan. "Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass sich dies im März in aggressiven Maßnahmen niederschlagen wird." Es spiegele eher die Unsicherheiten im Zusammenhang mit Omikron, geopolitischen Spannungen und dem Kaufkraftverlust durch die hohe Inflation wider - alles Faktoren, die das Wachstum im laufenden Quartal stark belasten würden.

Der Nikkei liegt im Verlauf 2,1 Prozent tiefer bei 27.110 Punkten. Der breiter gefasste Topix sinkt 1,7 Prozent und lag bei 1930 Punkten. Der Shanghai Composite notiert 0,6 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 0,7 Prozent.

Nikkei
Nikkei 44.768,12

06:25 Uhr

225-Punkte-Abschlag: Das wird für den Dax heute wichtig

Mehr als zwei Prozent hat der Dax in der Vorwoche zugelegt und damit den größten Wochengewinn seit mehr als zwei Monaten eingefahren. Und das trotz Pandemie-Sorgen, Ukraine-Krise und Zins-Spekulationen. Vor allem Letztere hatten die Märkte in der zweiten Wochenhälfte fest im Griff. Der Grund: Die US-Teuerungsrate fiel mit 7,5 Prozent so hoch aus wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die Anleger reagierten daraufhin verunsichert. Wie viel Zinserhöhungen wird es in den USA in diesem Jahr geben? Zuletzt wurden Stimmen laut, dass es sogar bis zu sieben sein könnten. Damit wächst natürlich auch der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB). Zum Wochenschluss gab es für den deutschen Börsenleitindex dann noch einmal ein Minus von 65 Punkten oder 0,4 Prozent auf 15.425 Zähler. Aktuell wird der Dax mit einem Kurs um 15.200 Stellen taxiert - und damit deutlich schwächer, wohl auch wegen des schwachen Wall-Street-Wochenschlusses.

Mag auch die neue Woche von anhaltender Inflation, nahenden US-Zinsschritten und der Furcht vor einem Krieg in der Ukraine bestimmt sein: Experten raten dazu, sich nicht Bange machen zu lassen. "Auch wenn die Volatilität wahrscheinlich hoch bleiben wird, stehen die Märkte besser da als viele Investoren glauben", sagt Christophe Braun, Investmentdirektor für Aktien beim Vermögensverwalter Capital Group. Auch Maximilian Kunkel, Chef-Anlagestratege für Deutschland bei der Bank UBS, sieht während der Bilanzsaison weiter größere Kursausschläge kommen. Jedoch böten die Zahlen der US-Firmen Rückenwind: Drei Viertel der Unternehmen hätten die Erwartungen im Schnitt um fünf Prozent übertroffen. Das sei nicht schlechter als im langjährigen Durchschnitt.

Die Verunsicherung um Geo- und Geldpolitik dränge dabei die Coronavirus-Pandemie in den Hintergrund, gibt Patrick Linden, Partner bei Vermögensverwalter Clartan Associes, zu bedenken. "Auch wenn Anleger gerade Druck von allen Seiten Stand halten müssen – bei dem ein oder anderen Finanzmarktakteur dürfte der Status Quo nach zwei Jahren Corona-Fokus für gelegentliche Nostalgie-Gefühle sorgen. Denn auch in den kommenden Wochen dürfte die Entwicklung der Indizes nicht von gesundheitspolitischen Herausforderungen bestimmt werden."

Die neue Woche startet eher ruhig: Eine Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde vor dem EU-Parlament zum 20. Jahrestag der Einführung des Euro-Bargelds steht etwa auf der Agenda. Anleger könnten sich hierbei auch Hinweise auf die Geld- und Zinspolitik der Zentralbank erhoffen. Von Unternehmensseite stehen die Autowerte im Blick, genauer die Zulieferer, denn der Reifenhersteller Michelin liefert das Jahresergebnis. Bei Continental dürfte das Management genauer hinschauen. Zudem gibt es Geschäftszahlen des US-Mischkonzerns 3M und des deutschen Saatgut-Unternehmens KWS.

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