Längste Lieferzeiten seit Langem iPhone-13-Kunden brauchen viel Geduld
30.09.2021, 10:53 Uhr
Analysten warnen inzwischen für das neue Modell vor den längsten Lieferzeiten seit Jahren.
(Foto: AP)
Apple-Fans müssen in diesem Herbst länger auf das neue iPhone warten als üblich. Viele Händler beklagen sich bereits über Engpässe, die wohl bis Mitte Oktober andauern werden. Schuld daran ist nicht nur die seit Monaten andauernde massive Materialknappheit.
Die Käufer des neuen iPhone 13 müssen sich auf längere Wartezeiten einstellen. Das hänge mit der verschärften Corona-Krise in Vietnam zusammen, wo Komponenten für die Smartphone-Kameras gefertigt würden, meldete die japanische Zeitung "Nikkei" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Engpässe dürften demnach bis Mitte Oktober andauern. Viele Händler wie Verizon und Best Buy haben bereits auf Verzögerungen hingewiesen.
Analysten warnen inzwischen für das neue Modell vor den längsten Lieferzeiten seit Jahren. Für Branchenexperten sind die Wartezeiten bei den neuen Apple-Produkten auch ein Gradmesser für deren Erfolg beim Endkunden. Es gebe eine "robuste Nachfrage" nach den Geräten, sagte der J.P.-Morgan-Analyst Samik Chatterjee. Allerdings seien die Lieferketten weltweit gestört. Dadurch müssten Kunden etwas länger auf ihre Bestellungen warten als gewöhnlich.
Der Apple-Zulieferer Unimicron erklärte am Sonntag erst, dass das Unternehmen Teile seiner Produktion in China eingestellt habe. Als Grund nannte es von der Regierung vorgenommene Einschränkungen bei der Energieversorgung. In drei seiner Betriebe in China will das Unternehmen demnach bis Donnerstag die Bänder stillstehen lassen. Die Auswirkungen seien begrenzt, da die Produktion in anderen Fabriken hochgefahren werde.
Die Zwangspausen bei Zuliefererfirmen treffen die Auto- und Elektronikkonzerne zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Weltweit herrscht seit Monaten eine massive Materialknappheit, besonders elektronische Bauteile sind betroffen. Der Konzern Concraft Holding, der unter anderem Teile für iPhone-Kopfhörer herstellt, produziert nichts mehr bis Donnerstag und greift auf Teile aus seinem Lager zurück, um die Nachfrage zu bedienen.
Die Zentralregierung in Peking will den Stromverbrauch in der Volksrepublik in diesem Jahr um drei Prozent reduzieren, um seine Klimaziele zu erreichen. Die Provinzregierungen hatten die Vorgaben für Stromverbrauch zuletzt nochmals verschärft. In manchen Provinzen dürfen die Einwohner keine Wasserkocher oder Mikrowellen benutzen, Einkaufszentren müssen früher schließen.
Quelle: ntv.de, jki/rts