Von United Tech bis Coca Cola Geschäftsberichte heben die Anlegerstimmung
23.07.2019, 22:41 Uhr
Der Gewinn von Coca Cola stieg um 13 Prozent verglichen mit dem Vorjahreswert.
(Foto: dpa )
Positiv aufgenommene Unternehmenszahlen und neue Hoffnungen im US-Handelsstreit mit China geben der Wall Street Aufwind. Vor allem Coca Cola überrascht.
Unerwartet gute Geschäftszahlen von Coca Cola und United Technologies bringen die Anleger in den USA in Kauflaune. Der US-Getränkeriese hat im zweiten Quartal dank hoher Nachfrage nach weniger zuckerhaltigen Soft-Drinks starke Geschäftszuwächse verbucht. Verglichen mit dem Vorjahreswert stieg der Gewinn um 13 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar (2,3 Mrd Euro), teilte der Pepsi-Rivale mit. Der Umsatz legte um 6 Prozent auf 10,0 Milliarden Dollar zu. Coca-Cola schlug sich damit etwas besser als erwartet und hob den Geschäftsausblick an.
Der Dow Jones Industrial rückte am Ende um 0,65 Prozent auf 27.349,19 Punkte vor. Er begab sich so wieder auf Tuchfühlung zu seinem bisherigen Rekordstand aus der Vorwoche. In der Spitze fehlten ihm zu den 27.398 Punkten nur rund 30 Zähler. Der marktbreite S&P 500 ging 0,68 Prozent höher bei 3005,47 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,63 Prozent auf 7954,56 Zähler.
"Die Analysten unterschätzen, wie gut es den Unternehmen geht, und das ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass sie im Vorfeld bewusst tief gestapelt haben, damit sie ihre eigenen Erwartungen übertreffen können", sagte Randy Frederick, Vize-Präsident beim Maklerhaus Charles Schwab.
Im Schnitt dürften die Gewinne der S&P-Mitgliedsfirmen im abgelaufenen Quartal um etwa ein Prozent gestiegen sein, geht aus Refinitiv-IBES-Daten hervor. Zuletzt war noch von einem kleinen Gewinnrückgang die Rede. In Europa hatten die Kurse in Hoffnung auf eine Geldspritze der EZB deutlich zugelegt.
Einigung auf höhere Schuldengrenze kommt gut an
Auch die Einigung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Kongress auf eine höhere Schuldengrenze kam bei den Investoren gut an. Zwar müssten Details noch geklärt werden. "Der Kongress hat damit aber einen Zahlungsausfall und größere wirtschaftliche Schäden verhindert", sagte Commerzbank-Experte Bernd Weidensteiner. Zudem hob der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognose für die USA nach dem überraschend starken Jahresauftakt an. Weltweit seien die Aussichten jedoch unter anderem wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China düsterer, schrieben die Experten.
Die Hoffnung auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed hatte die US-Börsen zuletzt nach oben getrieben. "Nach der jüngsten Prognoseanhebung des IWF könnte die Fed aber nicht ganz so weit auf der Seite der Tauben stehen wie es einige Händler erwarten", sagte David Madden, Marktanalyst beim Brokerhaus CMC Markets.
Mit einem Kursplus von 6,2 Prozent lagen die Coca-Cola-Aktien mit Abstand an der Spitze im Dow. Zeitweise markierten sie ein Rekordhoch bei 54,23 Dollar. Der Getränkehersteller hat mehr verdient als erwartet und hob seine Umsatzprognose an. United Tech profitierte von der höheren Nachfrage der Luftfahrtbranche und hob nach einem unerwartet guten Quartal seine Prognose an. Die Aktien legten zeitweise 2,7 Prozent zu. Das Plus schmolz aber auf 1,5 Prozent ab. Die Experten der DZ Bank verwiesen auf die anhaltenden Probleme des Großkunden Boeing mit dem Modell 737 MAX. Es bestehe weiterhin das Risiko, dass dies die Geschäfte belaste.
Quelle: ntv.de, ftü/rts/dpa