Nervosität lässt nach US-Börsen schließen im Minus
07.02.2018, 22:09 Uhr
(Foto: dpa)
Entspannt präsentiert sich der Handel in New York. Der große Ausverkauf sei vorbei, sagt ein Händler. Allerdings herrscht auf dem Parkett noch Besorgnis vor einem möglichen Nachbeben.
Nach den Turbulenzen zum Wochenbeginn hat sich die Lage an der Wall Street etwas entspannt. Allerdings verunsicherte Händlern zufolge der Haushaltsstreit die Investoren. Im Handelsverlauf meldeten Demokraten und Republikaner einen Durchbruch. Anschließend gaben die Kurse einen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Die Verhandlungspartner standen unter Zeitdruck, weil schon am Donnerstag ein Zwischenetat ausläuft und damit ein Stillstand der öffentlichen Verwaltung - ein "Shutdown" - drohte.
Der Dow Jones fiel um 0,1 Prozent und schloss bei 24.890 Punkten. Der S&P500 verlor 0,5 Prozent auf 2681 Zähler. Der Nasdaq-Composite büßte 0,9 Prozent auf 7052 Punkte ein.
Der große Ausverkauf sei vorbei, sagte ein Börsianer. Es gebe allerdings noch die Angst vor einem Nachbeben. Im Endeffekt stehe die US-Wirtschaft aber sehr robust da, und die Unternehmensgewinne dürften zulegen, sagte Marktstratege Peter Kenny von der Beratungsgesellschaft Global Markets Advisory Group.
Dieser Ansicht ist auch US-Präsident Donald Trump. Es gebe so viele gute Nachrichten aus der Wirtschaft, twitterte er. Der vorangegangene Kursrutsch sei daher ein großer Fehler.
Die anfängliche Entspannung an der Wall Street hatte Europas Börsen mitangeschoben. Der Dax stieg um 1,6 Prozent auf 12.590 Punkte, womit er einen großen Teil der Verluste vom Dienstag wettmachte. Der EuroStoxx50 legte 1,8 Prozent auf 3454 Zähler zu. Mehr dazu lesen Sie hier.
Der große Schwachpunkt bleibe aber die Zinsentwicklung, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Brokerhaus CMC-Markets. Es sei nicht sicher, dass der Markt schon den Boden gefunden habe. "Bei weiter steigenden Zinsen könnte es schnell wieder zu einem neuen Kursrutsch kommen." Vor allem die Angst vor zügig anziehenden Zinsen hatte die Anleger vergrault. Denn der Aktienmarkt profitiert seit Beginn der Nullzinspolitik vor allem von den niedrigen Renditen am Anleihemarkt.
Im US-Handel standen nach einem besser als erwartet ausgefallenen Quartalsbericht Snap mit einem Plus von 44,6 Prozent im Rampenlicht. Der Anbieter der Kommunikations-App Snapchat hatte mehr Neukunden gewonnen als erwartet.
Quelle: ntv.de, wne/rts