Fundsache

Bestattet nach Kriegertod? Rund 4000 Jahre alte Grabstätte in Brandenburg entdeckt

282511477.jpg

Der Zustand der Schädel deutet auf Kampfhandlungen hin.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ein sensationeller Fund gelingt Archäologen bei Wustermark: Das Grab mehrerer eng umschlungen bestatteter Menschen wird ausgehoben. Gut erhalten ist der Zustand der Skelette. Sie geben schon Aufschluss darüber, wie diese Ur-Brandenburger ums Leben gekommen sein könnten.

Archäologen haben bei Wustermark in Brandenburg eine Jahrtausende alte Grabstätte mit Überresten mehrerer Menschen entdeckt. Nach bisherigen Erkenntnissen seien die Menschen in der späten Jungsteinzeit oder frühen Bronzezeit etwa 2200 bis 1800 vor Christus begraben worden, wie das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum (BLDAM) mitteilte. Den sehr seltenen Fund machten die Experten demnach schon vor einigen Wochen. Warum die Menschen zusammen begraben wurden und an was sie starben, sei noch nicht bekannt.

282541240.jpg

Freilegung mit aller Vorsicht.

(Foto: picture alliance/dpa/BLDAM)

Der außergewöhnliche Fund werde im Block geborgen, um unbeschädigt abtransportiert zu werden, hieß es. Dafür werde unter anderem eine große Stahlplatte unter die Grabstätte geschoben, um sie dann zu bergen. Der gesamte Block, dessen Gewicht man auf drei bis vier Tonnen schätze, soll nach seinem Transport mit dem Lkw ins Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege in Wünsdorf dort weiter untersucht werden.

Mehr zum Thema

Bilder des Blocks zeigen mehrere gut erhaltene Skelette von Menschen, die dicht nebeneinander liegen. Am 12. April 2022 zeigte das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum den Sensationsfund vor Journalisten. Die Knochen wurden bis dahin sorgsam, aber nur teilweise freigelegt, heißt es im Bericht einer Reporterin der "Märkischen Onlinezeitung".

Erste Erkenntnisse, die die Experten bereits vor Ort gewinnen konnten, deuten der Zeitung zufolge darauf hin, dass die fünf Männer im Kampf ums Leben kamen. Ihnen sei der Schädel eingeschlagen worden. Eine Feuerstein-Pfeilspitze, die im Unterleib eines der Männer entdeckt wurde, soll dagegen nur schmerzhaft, aber nicht tödlich gewesen sein. Die Männer und das Kleinkind seien allerdings liebevoll zusammen bestattet worden.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen