Lohnt es sich wirklich? Auto statt Gehaltserhöhung
17.08.2010, 09:30 Uhr
Umsonst ist er nicht, aber er kann motivieren, so ein Dienstwagen.
(Foto: Abdruck fuer Pressezwecke honora)
Firmenwagen haben in Deutschland Konjunktur, weil sie häufig für Mitarbeiter wie Unternehmen von Vorteil sind. Also beim nächsten Gehaltsgespräch statt nach Euro einfach mal nach einem Auto fragen.
Das kennen wir alle: Man freut sich über eine Gehaltserhöhung, doch der Blick auf die Abrechnung enttäuscht. Vom Bruttobetrag bleibt häufig deutlich weniger als die Hälfte übrig. Für Mitarbeiter wie für Unternehmen kann in diesem Fall die Überlassung eines Dienstwagens eine Alternative sein. Statt ein paar Euro gibt´s ein Auto, statt virtuellem Mehrwert ein anfass- und fahrbares Stück Motivation.
Allerdings gibt es einen Firmenwagen nicht umsonst. Ein solches Auto gilt als Sachleistung und muss als so genannter "geldwerter Vorteil" versteuert werden. Ein Beispiel: Ein Angestellter erhält einen VW Golf im Wert von 25.000 Euro als Dienstwagen. Dann muss er 250 Euro im Monat zusätzlich versteuern. Hinzu kommen weitere 0,03 Prozent des Listenpreises pro einfach gefahrenen Kilometer zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Nehmen wir an, unser Angestellter wohnt zehn Kilometer von seiner Firma entfernt. Dann wären pro Monat nochmals 0,3 Prozent des Listenpreises, also 75 Euro, zu versteuern. Macht zusammen 325 Euro.
Persönliche Situation entscheidend
Wieviel das Fahrzeug ihn nun wirklich kostet, hängt vom persönlichen Steuersatz des Angestellten ab und der setzt sich wiederum aus dem Haushaltseinkommen und eventuellen Freibeträgen, z.B. wenn er Kinder hat, zusammen. Nehmen wir an, der Steuersatz läge bei 30 Prozent, so würde er tatsächlich 97,50 Euro im Monat an zusätzlichen Steuern abführen. Ob sich das lohnt, hängt letztlich von der persönlichen Situation ab, z.B. wie hoch die Ersparnis durch einen nicht mehr benötigen Privatwagen ausfällt. In den meisten Fällen schont ein Dienstwagen jedoch die Haushaltskasse.
Aber auch für das Unternehmen kann sich die Bereitstellung eines Dienstwagens lohnen - finanziell, vor allem aber unter dem Gesichtspunkt der Mitarbeitermotivation. Das haben die Firmen längst erkannt: In Deutschland ist mittlerweile jedes fünfte Fahrzeug ein Firmenwagen mit Anrecht auf Privatnutzung.
Quelle: ntv.de, sp-x