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Effizienzsteigerung in der Autobranche Autos werden grüner - und teurer

In 25 Jahren könnten unsere Autos einer Studie zufolge im Schnitt nur noch halb so viel Kohlendioxid ausstoßen wie heute. Doch auch wenn viele Hersteller bald deutlich sparsamere Fahrzeuge anbieten dürften: Individuelle Mobilität wird in Zukunft wohl nicht billiger werden.

In 25 Jahren werden Autos einer Studie zufolge nur noch halb so viel Kohlendioxid ausstoßen wie heute. Angetrieben werden sie dabei überwiegend mit Strom, Benzin und Diesel, aber zunehmend auch mit Gas und Wasserstoff. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Auftrag des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV).

Ein Elektrifizierung der Autoflotte liegt der Studie zufolge noch in weiter Ferne.

Ein Elektrifizierung der Autoflotte liegt der Studie zufolge noch in weiter Ferne.

(Foto: picture alliance / dpa)

Danach ist es möglich, den CO2-Wert der Flotte deutlich zu senken, allerdings dürften die Kosten für Mobilität weiter steigen. Die Ansprüche an die Mobilität sieht die Studie mit dem Titel "Der Pkw-Markt bis 2040: Was das Auto von morgen antreibt" jedoch im Großen und Ganzen als gesichert an.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der zulässige EU-Grenzwert im Jahr 2020 bei 95 Gramm CO2 je Kilometer liegen und 2030 auf 70 Gramm sowie 2040 auf 45 Gramm CO2 abgesenkt wird. Allein um das erste dieser Klimaziele zu erfüllen, seien daher deutlich effizientere Fahrzeuge notwendig. Dies solle zum einen durch leichtere Materialien, zum anderen durch leistungsfähigere Motoren und Treibstoffe erreicht werden.

Verbrennungsmotor auch 2040 noch maßgeblich

Zudem sehen die Autoren die Hybridtechnik für Autos weiter auf dem Vormarsch. "Fahrzeuge, die aus einer Kombination von elektrischem und konventionellem Antrieb bestehen, erreichen erste substanzielle Marktanteile", so die Studie. Doch seien zum Erreichen der CO2-Fernziele noch fortschrittlichere Hybrid-Varianten erforderlich, die größere Reichweiten ermöglichen. In jedem Fall führe die Verschärfung der EU-Ziele dazu, dass die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte weiter steigt, wie die Autoren feststellen.

Dabei handele es sich allerdings immer noch um Hybridfahrzeuge, die weiterhin Benzin und Diesel verbrauchen. Eine vollständige Elektrifizierung im Automobilverkehr sehen die Autoren in weiter Ferne liegen. "Rein batterieelektrische Antriebe erfüllen die Anforderungen vieler Kundengruppen noch nicht, sind für die Mehrzahl der Kunden zu teuer und bleiben lange Zeit Nischenanwendungen." Selbst 2040 hätten daher noch 85 Prozent der Neufahrzeuge und 95 Prozent des Autobestands einen Verbrennungsmotor.

"Öl ist ein Teil der Lösung"

Ein Grund dafür sind der Studie zufolge die hohen Kosten. So seien die neuen Technologien zwar sparsamer, dafür aber auch teurer – und zwar so sehr, dass der kostengünstigere Verbrauch die höheren Anschaffungskosten nicht ausgleiche. "Unter den getroffenen Annahmen betragen die durchschnittlichen Mehrkosten in den kommenden 30 Jahren je nach Fahrzeugsegment zwischen 22 und 30 Prozent", wie das DLR herausfand.

Auch der Staat werde die Kostenverschiebung zu spüren bekommen. Wegen des rückläufigen Benzin- und Dieselabsatzes müsse er im Jahr 2040 mit Steuerausfällen von rund 53 Prozent rechnen. Auf den Zeitraum von 2010 bis 2040 hochgerechnet beliefen sich die Ausfälle auf insgesamt 300 Milliarden Euro. Dem stünden allerdings Mehreinnahmen an anderen Stellen gegenüber.

Für die Mineralölwirtschaft als Auftraggeber der Studie ist entscheidend, dass fossile Energieträger auch künftig noch eine wichtige Rolle bei der individuellen Mobilität spielen werden. "Der Pkw wird langfristig mit einem intelligenten Mix aus Öl und Strom fahren", sagte MWV-Hauptgeschäftsführer Klaus Picard. "Öl ist ein wichtiger Teil der Lösung." Auch für den Nutzfahrzeugbereich sowie die Luft- und die Schifffahrt bleibe Mineralöl in den nächsten Jahrzehnten maßgeblich.

Quelle: ntv.de, dpa

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