Bomber aus Thüringen rollt wieder Gumpert explodiert zu neuem Leben
07.03.2014, 08:40 Uhr
Unter der Haube Audi, außen Gumpert? Egal! Die Sportwagenschmiede lebt mit dem Explosion neu auf.
Eigentlich hatte keiner mehr mit dem Sportwagenbauer Gumpert gerechnet. Doch jetzt präsentieren die Thüringer in Genf den Grundstein für ihren Neuanfang: den Explosion. Der hat aber so gar nichts mit dem legendären Apollo zu tun. Jedenfalls optisch nicht.
Noch im Sommer 2013 stand der Hersteller des legendären Apollos vor der Insolvenz. Zu wenig Käufer fanden sich für den potenten Straßensportler. Auf dem Autosalon in Genf hat sich Gumpert nun zurückgemeldet und präsentiert den Explosion. Allerdings hat der neue Thüringenbomber so gar nichts mit dem Apollo zu tun, den man sich als Kind auf jeder Carrera-Bahn gewünscht hätte.
Audi lässt grüßen
Vielmehr erinnert der Explosion an die Mischung aus einem Audi TT und der ebenfalls von den Ingolstädtern auf der IAA vorgestellten Studie Nanuk. Das könnte daran liegen, dass der ehemalige Audi-Motorchef Roland Gumpert schon noch den Erfolg seines alten Arbeitgebers im Blick hat. Verantwortlich für das Design ist Martin Frank, dem Inhaber der - wie könnte es anders sein - in Ingolstadt ansässigen Designfirma Form Vision. Er hat dem explosiven Neuanfang gleich noch eine flächendeckende Hutze über die Motorhaube gezogen.
Sicher dient der Einlass nicht nur einer martialischen Optik, sondern auch dazu, dem von Audi stammenden Zweiliter-Reihenvierzylinder, der satte 420 PS leistet und ein Drehmoment von 520 Newtonmeter auf beide Achsen schaufelt, ordentlich Luft zuzufächern. Wer es noch einen Tick deftiger möchte, der kann den Explosion auch mit einem 2,5-Liter-Fünfzylinder bestellen, der 510 PS generiert. Zur Wahrung des Unterschiedes wird dem potenteren Wagen ein S für Sport ans Heck geheftet.
Am Ende steht eine 3 vorn
Allerdings soll bereits der "kleine" Gumpert den Sprint von 0 auf Tempo 100 in 3,0 Sekunden absolvieren. Bei der Endgeschwindigkeit hält man sich noch bedeckt, verspricht aber, dass 300 km/h kein Problem darstellen werden. Und wie wird der Renner aus Thüringen an die magische Grenze gepeitscht? Entweder über Lenkrad-Paddles oder ganz traditionell über den Handschalter im Mitteltunnel. Das, so der Gumpert-Chef, soll das Gefühl eines Rallyewagens vermitteln. Und der Mann muss es wissen.
Die Serienproduktion des Explosion hat laut Gumpert bereits begonnen. Allerdings nicht in Altenburg, da wird nach wie vor der Apollo gebaut, sondern im bayrischen Neustadt an der Donau. Auch der Explosion wird in Handarbeit gefertigt. Angesichts dieser Tatsache ist der Wagen für 105.000 Euro geradezu ein Schnäppchen. Allerdings scheint die Sportwagenschmiede den Hauptabsatzmarkt für den Explosion nicht in Europa zu sehen. Das jedenfalls legt der Umstand nahe, dass das Ausstellungsstück in Genf das Lenkrad auf der rechten Seite trägt. Hier darf gemutmaßt werden, dass sich vor allem Käufer in Japan für den neuen Claim "Pure German Speed" und den Explosion begeistern sollen.
Quelle: ntv.de