Panorama

Ansteckung im Kreis HeinsbergVier Kita-Kinder mit Coronavirus infiziert

29.02.2020, 13:16 Uhr
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In Nordrhein-Westfalen werden immer mehr Infektionen nachgewiesen. (Foto: picture alliance/dpa)

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Deutschland steigt. In einer Kita im Landkreis Heinsberg stecken sich vier Kinder mit dem neuartigen Erreger an. Eine ihrer Erzieherinnen wird wegen der Lungenkrankheit Covid-19 in einer Klinik behandelt.

Bei vier Kindern in Nordrhein-Westfalen ist eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden. Sie gehen in die Kita im Kreis Heinsberg, in der eine an Covid-19 erkrankte Frau als Erzieherin arbeitet. Das teilte der Kreis Heinsberg mit.

Allen vier Betroffenen gehe es gut, hieß es. Die Kinder zeigten "allenfalls leichte Erkältungssymptome", sagte eine Sprecherin. Insgesamt besuchen 114 Kinder die Kita. Rund 100 Jungen und Mädchen machten den Test, bei vieren war der Befund positiv. Die anderen rund 14 Kinder seien zu dem freiwilligen Test nach bisherigen Erkenntnissen nicht erschienen.

Insgesamt sei die Zahl der Personen, die sich mit dem Erreger Sars-CoV-2 im Kreis Heinsberg nachweislich infizierten, nun auf 60 gestiegen. Alle Personen, die unmittelbar zu einer infizierten Person Kontakt hatten und die selber Krankheitssymptome zeigen, sollen in häusliche Quarantäne gehen. Sie sollen der Kreissprecherin zufolge ihren Hausarzt konsultieren, der entscheide, ob ein Test vorgenommen wird.

Der Krisenstab des Landkreises war angesichts der raschen Ausbreitung des Erregers am Vormittag zusammengekommen. Alle Betroffenen haben laut NRW-Gesundheitsministerium Bezüge zu Infizierten im Kreis Heinsberg. Unter allen bekannten Fällen werden nur die 46 Jahre alte Erzieherin und ihr Ehemann - er gilt als Erstinfizierter in NRW - im Krankenhaus behandelt. Dabei gilt der Zustand des Mannes als ernst, hatte sich aber zuletzt "etwas stabilisiert". Geschätzte rund 1000 Menschen befinden sich als Vorsichtsmaßnahme in häuslicher Quarantäne.

Hausaufgabenbetreuer in Bonn betroffen

Nach der Infektion eines Mitarbeiters einer Offenen Ganztagsbetreuung (OGS) bleibt derweil eine Bonner Grundschule von Montag an für zwei Wochen geschlossen. Die rund 185 Kinder, die die Schule besuchten, würden nun auf das Virus getestet, sagte die Leiterin des Bonner Gesundheitsamtes, Ingrid Heyer. Dazu würden Krisenteams die Familien im Laufe des Tages zu Hause aufsuchen.

Der 23 Jahre alte OGS-Mitarbeiter zeige nur leichte Symptome und befinde sich in häuslicher Quarantäne, sagte der Ärztliche Direktor der Bonner Uniklinik, Wolfgang Holzgreve. Der junge Mann habe im Kreis Heinsberg Karneval gefeiert und sei dann am Aschermittwoch nach Bonn zurückgekehrt, wo er in der OGS arbeite, schilderte Heyer. Dort habe er dann Kinder bei den Hausaufgaben betreut. Danach habe er sich schlecht gefühlt und sei am Donnerstag nicht in der Schule gewesen. Er sei zur Uniklinik gefahren, dort sei aber zunächst kein Test vorgenommen worden.

Erst am Freitagnachmittag, als der Mann ein zweites Mal in die Klinik fuhr, sei er dann positiv auf das Coronavirus getestet worden. Den Klinik-Mitarbeitern sei zu dem Zeitpunkt nicht bekannt gewesen, dass der Student zuvor Karneval im Kreis Heinsberg gefeiert hatte.

Quelle: fzö/dpa

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