Auto

55 Sonderwagen für die Polizei Survivor R - Martialisches für die Straßenschlacht

Survivor_Police_mp_10268_RM_kl.jpeg

Der Survivor R 4X4 Sonderwagen 5 wiegt 15 Tonnen und ist ein respekteinflößender Koloss.

(Foto: Rheinmetall)

Die Rheinmetall Defence hat mit dem 15 Tonnen schweren und 340 PS starken Survivor R 4X4 Sonderwagen 5 ein neues martialisches Polizeifahrzeug an den Start gebracht. Ab 2023 wird das Spezialfahrzeug 55 Bundes- und Landespolizeidienststellen zur Verfügung stehen.

Es ist nicht der erste Survivor R, den die Rheinmetall Defence den Polizeibehörden für den Einsatz zur Verfügung stellt. Nun hat das Spezialunternehmen aber einen Großauftrag über 55 Fahrzeuge erhalten, die ab 2023 den Einheiten der Bundes- und Landespolizei zur Verfügung stehen sollen. Der neue respekteinflößende Koloss mit dem Namen Survivor R 4X4 Sonderwagen 5 wurde wieder gemeinsam mit dem österreichischen Fahrzeugspezialisten Achleitner entwickelt.

Survivor_R_Police.jpeg

Die Basis für den Survivor R 4X4 liefert der MAN TGM.

(Foto: Rheinmetall)

Die Basis für den Sonderwagen 5 liefert das Chassis des MAN TGM. Hierbei handelt sich um einen mittelschweren Lkw, der natürlich über alle vier Räder angetrieben wird. Für den Vortrieb selbst sorgt ein Reihensechszylinder-Diesel, der seine Kraft von 340 PS aus 6,9 Litern Hubraum schöpft und bei Bedarf ein maximales Drehmoment von 1250 Newtonmetern freisetzt, die über ein Automatikgetriebe verteilt werden. Zudem verfügt der Survivor neben seinem permanenten Allradantrieb auch über zwei Achssperren und ein zentrales Sperrdifferenzial.

Schutz gegen fast alles

Selbstredend wurde das Fahrgestell von Achleitner gepanzert, so dass Angriffe von außen der Technik im Unterbau nichts anhaben können. Zudem kann es mit adaptiven Schutzelementen individuell auf wechselnde Bedrohungslagen angepasst werden und ist serienmäßig mit einer Schutzbelüftungsanlage gegen atomare, biologische und chemische Kampfstoffe ausgestattet. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 110 km/h, was deutlich macht, dass der Panzerwagen ganz bestimmt nicht für wilde Verfolgungsfahrten gemacht ist. Dafür kann er mit einer Wattiefe von bis zu 1,2 Meter, einer Bodenfreiheit von 40 Zentimetern und einem Böschungswinkel an Bug und Heck von 35 Grad wahrscheinlich auch die eine oder andere Straßenbarrikade überfahren.

Im Innenraum des Sonderwagen 5 finden insgesamt elf Einsatzkräfte Platz. Rheinmetall Defence verspricht für sie einen "hellen und ergonomisch gestalteten Innenraum, der leicht zu reinigen ist und ausreichend Platz für die persönliche Ausrüstung, sowie umfangreiche Funk- und Führungsausstattung" bietet. Nun darf aber getrost davon ausgegangen werden, dass der Innenraum nicht für eine bequeme Urlaubsreise, sondern für den kurzen Einsatz eingerichtet wurde. Auf jeden Fall gibt es eine motorunabhängige Standheizung sowie eine Klimaanlage, die das Warten im Fahrzeug während jeder Jahreszeit erträglich machen soll. Neben den Seitentüren kann der Sonderwagen 5 auch über die nach unten öffnende Heckklappe mit integrierten Stufen bestiegen und verlassen werden.

Optionsliste für den Straßenkampf

Survivor_Police_1020580_kl.jpeg

Insgesamt sollen elf Einsatzkräfte Platz im Survivor R finden.

(Foto: Rheinmetall)

Was der Sonderwagen 5 an Ausrüstung mit sich führt, wird nicht explizit benannt, aber die Optionsliste bietet unter anderen eine Hochdruckscheibenwaschanlage, die es Farbbeutelwerfern erschweren dürfte, dem Fahrer den Durchblick zu rauben. Auch die, die sich dem Sondereinsatzwagen standhaft entgegenstellen, werden vermutlich mithilfe eines Räumschilds, Räumgitters oder Rammsporns schnell beiseite gefegt. Ebenso in der Optionsliste enthalten sind eine Feuerlöschanlage für den Motorraum und den Unterboden. Auch Reifen mit Notlaufeigenschaften und eine Brandunterdrückungsanlage für den Innenraum können geordert werden.

In Summe dürfte der martialisch daherkommende 15 Tonnen schwere Survivor eher ein Gerät sein, dessen Bekanntschaft der Bürger meidet. Ein Zusammentreffen ist jedenfalls nicht empfehlenswert, schon gar nicht, wenn man bedenkt, dass sich auf dem Dach auch noch ein Tränengaswerfer befindet. In Acht nehmen muss man sich vor dem Schwergewicht übrigens 30 Jahre lang. Tatsächlich ist die Nutzungsdauer auf diesen Zeitraum ausgelegt. Der erste Wartungszyklus ist von Rheinmetall für das im hohen zweistelligen Millionenbereich angesiedelte Sonderfahrzeug auf lediglich drei Jahre begrenzt. Wobei die Arbeiten an der Fahrzeugbasis, also abseits der Sonderausstattungen, auch von ganz normalen MAN-Werkstätten durchgeführt werden können.

Quelle: ntv.de, hpr

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen