Montag, 02. Juni 2025Der Tag

Heute mit Friederike Zörner und Max Patzig
23:29 Uhr

Das war Montag, der 2. Juni 2025

Liebe Leserinnen und Leser,

ein turbulenter Wochenstart liegt nun hinter uns. Große Themen gab es reichlich: In der Türkei fanden erneut Verhandlungen zwischen der Ukraine und Kriegstreiber Russland statt, auf Sizilien brodelt der Vulkan Ätna und hierzulande sorgt Innenminister Alexander Dobrindt für Aufsehen.

Zuerst hat ein Gericht entschieden, dass Zurückweisungen an der deutschen Grenze nicht so einfach gehen, wie Dobrindt sich das vorstellt. Der Beschluss sorgte binnen kürzester Zeit für eine große Aufmerksamkeit und erhielt Zuspruch von Grünen, Gewerkschaftern und einer Flüchtlingsschutzorganisation. Ihr Tenor: So kann es nicht weitergehen. Doch was macht der Neu-Innenminister? Er stellt sich am Abend vor die deutschen Fernsehkameras und verkündet: Es wird genauso weitergehen. Dobrindt strebt ein großes Verfahren vor Gericht an und bekommt bis dahin Unterstützung von seinen Unionspolitikern.

Was heute sonst noch wichtig war:

Ich verabschiede mich damit in den Feierabend und wünsche Ihnen eine geruhsame Nacht.
Bis zum nächsten Mal, Ihr Max Patzig.

22:10 Uhr

Zugreisender spannt Hängematte in ICE auf, dann wird er ausfällig

Nachts gemütlich reisen - das hat ein 57-Jähriger in einem ICE von Hamburg nach München etwas zu ernst genommen. Der Bahnreisende hat sich in einer zwischen den Gepäckablagen gespannten Hängematte schlafen gelegt. Auf Interventionen des Zugpersonals habe der 57-Jährige mit Unverständnis und Beleidigungen reagiert, teilt die Bundespolizei Bremen mit. Den zu Hilfe gerufenen Beamten widersetzte er sich ebenfalls. Die Bundespolizisten legten ihm Handschellen an, um ihn am Bahnhof Uelzen in Niedersachsen aus dem Zug zu bringen.

Zwischen den Gepäckablagen über den Köpfen der Mitreisenden hängte der 57 Jahre alte Mann seine Hängematte auf.

Zwischen den Gepäckablagen über den Köpfen der Mitreisenden hängte der 57 Jahre alte Mann seine Hängematte auf.

(Foto: picture alliance/dpa)

Laut Bundespolizei befestigte der aus Hamburg stammende Mann die Hängematte in einem der Wagen und ignorierte Bitten der Zugbegleiterin, diese abzunehmen. Auch gegenüber Polizisten zeigte sich der Mann den Angaben zufolge "uneinsichtig", ließ sich aus der Hängematte fallen und sperrte sich "aktiv" gegen weitere Maßnahmen. "Dass dies nicht nur für ihn, sondern auch für andere Reisende gefährlich werden könnte, wollte der Mann aus Hamburg nicht verstehen", teilte die Bundespolizei mit.

Beamte brachten den 57-Jährigen zur Wache. Nachdem er sich beruhigt hatte, durfte er noch in der Nacht wieder gehen. Gegen ihn wird wegen Beleidigung und Widerstands ermittelt.

21:45 Uhr

Trump gibt Biden Schuld für Flammenwerfer-Angriff auf Demo-Gruppe

US-Präsident Donald Trump verurteilt den Angriff im Bundesstaat Colorado auf jüdische Demonstranten mit einem Flammenwerfer und Brandsätzen und macht dafür die Einwanderungspolitik seines Vorgängers Joe Biden verantwortlich. "Der schreckliche Anschlag von gestern in Boulder, Colorado, wird in den Vereinigten Staaten von Amerika nicht toleriert", teilt Trump in seinem Onlinedienst Truth Social mit.

Er bezeichnet den Angriff als "schreckliche Tragödie". Trump nutzt den Angriff zudem als Argument für seine harte Einwanderungspolitik. Der Verdächtige sei wegen Bidens "lächerlicher Politik der offenen Grenzen" in die USA gekommen.

Bundespolizisten ermitteln in der Angelegenheit.

Bundespolizisten ermitteln in der Angelegenheit.

(Foto: AP Photo/David Zalubowski)

Bei einem Angriff auf eine Kundgebung jüdischer Aktivisten in Boulder waren nach Behördenangaben am Sonntag mindestens acht Menschen verletzt worden. Die Bundespolizei FBI eröffnete die Ermittlungen wegen eines "gezielten Terroranschlags". Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich demnach um einen 45-jährigen Mann. Er soll heute vor Gericht erscheinen.

21:15 Uhr

Zweite Amtszeit für "Kanzler Scholz"? Bundespresseamt sorgt für Schmunzler

Ein kurioser Fauxpas sorgt am heutigen Montagabend wohl für viele Schmunzler in den deutschen Redaktionsstuben. Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA) sendet um 20.45 Uhr Grüße und Glückwünsche von "Bundeskanzler Scholz" an den neugewählten polnischen Präsidenten Karol Nawrocki.

Der Betreff der Medienmitteilung im Wortlaut.

Der Betreff der Medienmitteilung im Wortlaut.

(Foto: Screenshot/BPA)

Die Pressemitteilung wird an Medienvertreter quer durch die Republik versendet. Ein Link verweist auf ein PDF-Dokument, in welchem ebenfalls von "Bundeskanzler Scholz" die Rede ist.

Erst nach vier Minuten fällt das Missgeschick auf. Um 20.49 Uhr geht die korrigierte Fassung der Pressemitteilung in den Postfächern der Redaktionen ein. Wortlaut der Gratulation ist identisch, diesmal stammt sie allerdings richtigerweise von "Bundeskanzler Merz", wie im Betreff zu lesen ist. Auch das PDF wird aktualisiert - und die Grundordnung der Regierung ist wiederhergestellt.

20:42 Uhr

Löwen-Schützer in Namibia von Löwin angegriffen - Mann und Tier tot

Ein 59-jähriger Geschäftsmann und Tierliebhaber ist bei einem Campingtrip in einem namibischen Naturreservat von einer Löwin getötet worden. Der namibische Staatsbürger deutscher Abstammung habe Polizeiangaben zufolge mit seiner Ehefrau und Freunden im Hoanib Skeleton Coast Reservat gezeltet. Als er am frühen Morgen aus seinem Zelt kletterte, sei er von einer Löwin angegriffen worden.

Den anderen Urlaubern gelang es, die Löwin zu verjagen, sagt Polizeisprecher Elifas Kuwinga. Der Mann sei jedoch sofort tot gewesen. Er hatte sich als Privatperson über Jahre für den Schutz von Löwen eingesetzt.

Nach Angaben des namibischen Ministeriums für Naturschutz, Forstwirtschaft und Tourismus wurde die Löwin von Behörden aufgespürt und getötet. Experten seien der Ansicht gewesen, dass das Raubtier eine Bedrohung für Bewohner umliegender Gemeinden und Touristen darstelle, sagt eine Sprecherin des Ministeriums, Ndeshipanda Hamunyela.

20:15 Uhr

Zu viel gefischt - Seelachs-Esser müssen sich auf Änderung einstellen

Fischereien auf Nordsee-Seelachs aus mehreren europäischen Ländern verlieren ihre MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei zum Endes des laufenden Monats. Der Fischbestand sei "nicht mehr im grünen Bereich" und wachse schwächer als erwartet, erklärt das Marine Stewardship Council (MSC). In Deutschland ist demnach vor allem das Unternehmen Kutterfisch-Zentrale aus Cuxhaven betroffen.

Damit wird es zumindest Nordsee-Seelachs nicht mehr MSC-zertifiziert in den Supermärkten in Deutschland geben. Von den 16.000 Tonnen Seelachs, die von den Verbraucherinnen und Verbrauchern jährlich gegessen werden, kann es sich aber auch um Fisch aus anderen Nordatlantikgebieten handeln. Dort gilt die Zertifizierung weiterhin.

Das Siegel darf bald bei Seelachs aus der Nordsee nicht mehr benutzt werden.

Das Siegel darf bald bei Seelachs aus der Nordsee nicht mehr benutzt werden.

(Foto: picture alliance / dpa Themendienst)

Die Fischereien in Europa fischten zuletzt rund 45.000 Tonnen Nordsee-Seelachs jährlich. Dabei hatten sie nach MSC-Angaben "die Anforderungen an eine nachhaltige Befischung des Nordsee-Seelachbestands erfüllt, einschließlich der Senkung der Fangmengen in Einklang mit den Empfehlungen der Wissenschaft". Dennoch sei das Bestandswachstum ausgeblieben, was nun zum Verlust des Siegels führte.

19:45 Uhr

Unionspolitiker wollen an Zurückweisungen festhalten

Unionspolitiker halten vorerst an den vom Berliner Verwaltungsgericht gerügten Zurückweisungen von Asylsuchenden fest. "Die Zurückweisungen müssen fortgesetzt werden", sagt der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Alexander Throm von der CDU.

"Wir werden die Beschlüsse des Verwaltungsgerichts Berlin natürlich genau prüfen, klar ist aber auch, dass es Einzelfallentscheidungen ohne allgemeine Wirkung sind", so Throm. Diese Entscheidung im einstweiligen Rechtsschutz gegenüber den drei Antragstellern ändere nichts daran, dass das Ziel richtig bleibe: "Wir werden illegale Migration steuern und unsere Grenzen schützen."

Der geschäftsführende Vorsitzende des Innenausschusses des Bundestags, Thomas Silberhorn von der CSU, sagte den Zeitungen der Mediengruppe Bayern: "Dass die Zurückweisung an der Grenze vor Gericht landet, ist keine Überraschung." Schließlich sei die Frage, wie die Dublin-Verordnung anzuwenden sei, bereits seit zehn Jahren strittig. Durch das neue Vorgehen an den deutschen Binnengrenzen könne dies nun höchstrichterlich geklärt werden. Bis dahin bestehe aus seiner Sicht keine Veranlassung, direkte Zurückweisungen generell einzustellen.

19:25 Uhr

Aktivisten klauen Macron-Wachsfigur im Wert von 40.000 Euro

Die Umweltorganisation Greenpeace hat mit einer im Pariser Wachsfigurenkabinett entwendeten Figur des französischen Präsidenten Emmanuel Macron gegen den Import von Gas und Dünger aus Russland protestiert. "Die Ukraine brennt und die Geschäfte laufen weiter", hieß es auf einem Transparent, das die Organisation neben der Macron-Statue vor der russischen Botschaft in Paris enthüllte. Greenpeace-Aktivisten warfen dabei mit falschen Geldscheinen um sich.

Aktivisten griffen die Figur.

Aktivisten griffen die Figur.

(Foto: Basile Barjon/Greenpeace)

Nach Polizeiinformationen hatten zwei Frauen und ein Mann zuvor die Statue des Präsidenten aus dem berühmten Musée Grevin entwendet. Sie hätten das Wachsfigurenkabinett als Touristen betreten, sich dann als Arbeiter verkleidet und die Wachsfigur in eine Decke gehüllt aus einem Notausgang herausgeschmuggelt, heißt es. Dieses Abbild des Präsidenten ist etwa 40.000 Euro wert.

Die Aktivisten hätten sich kurz darauf beim Museum gemeldet und versprochen, die Macron-Statue in Kürze unbeschadet zurückzubringen, sagte eine Museumssprecherin.

Später tauchte der Wachs-Macron vor der russischen Botschaft auf.

Später tauchte der Wachs-Macron vor der russischen Botschaft auf.

(Foto: Jérémie Jung/Greenpeace)

19:20 Uhr

Nach monatelanger Suche: Ostmarke "Fit" an Spanier verkauft

Nach einer mehr als halbjährigen Suche hat das ostsächsische Unternehmen "Fit" einen neuen Eigentümer gefunden. Inhaber Wolfgang Groß verkauft sein Lebenswerk an die spanische "BlueSun Gruppe". Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, teilt das Unternehmen "Fit" mit. "Standort, Arbeitsplätze und Strukturen bleiben erhalten. Die Fit GmbH soll ein eigenständiges Unternehmen innerhalb der BlueSun Gruppe bleiben", lautet die erfreuliche Nachricht.

"Die Entscheidung für BlueSun fiel nach vielen intensiven Gesprächen mit potenziellen ganz unterschiedlichen Interessenten", so die Mitteilung. "Ausschlaggebend war, dass BlueSun nicht nur die Werte, sondern auch die strategische Ausrichtung der fit GmbH teilt." Demnach sei geplant, das Werk in Hirschfelde bei Zittau fortzuführen. Womöglich werden dort bald auch andere Produkte aus der spanischen Gruppe hergestellt. Außerdem erhoffen sich die Sachsen, die deutschlandweit und in den Nachbarländern bekannt sind, von den Strukturen der BlueSun Gruppe zu profitieren und etwa in Südeuropa, Frankreich, Benelux, UK und den nordeuropäischen Ländern neue Märkte zu erschließen.

Groß kaufte das Werk im Jahr 1993 und betrachtet den Erfolg von "Fit" als sein Lebenswerk. 1954 wurde die Marke in der DDR erschaffen. "Es ist für mich an der Zeit, das Thema Zukunft der 'Fit GmbH' langfristig auf ein sicheres Fundament zu stellen", teilte der 73-Jährige im Oktober mit. Er erklärte damals, "die besten Optionen für die Zukunft unseres Unternehmens prüfen" zu wollen.

18:51 Uhr

Digitalminister will Deutschland zum "führenden KI-Standort" machen

Digitalisierungsminister Karsten Wildberger will Deutschland zum "führenden KI-Standort" machen. Das Land sei schon jetzt beim Thema Künstliche Intelligenz "viel besser als manche denken", sagte Wildberger beim Digitalkongress "Bebeta", der vom Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger veranstaltet wird.

Er wolle, dass der Staat selbst zum Vorreiter für Digitalisierung wird und auch selbst "KI" einsetzt, so der Minister. Dadurch könnten Prozesse schlanker und "viel schneller" werden. Wildberger warb vor den Medienunternehmern für die Idee einer "eID", eine "digitale Wallet", die jeder Bundesbürger bekommen solle. Darin könnten "Ausweis, Führerschein, Kreditkarte oder Zertifikate" gespeichert werden. Außerdem solle die Wallet offen für andere Anbieter und verschiedene Standards sein.

Der Minister erneuerte sein Versprechen, 20 Prozent der Verwaltungsvorschriften zu verbannen. Außerdem soll der Netzausbau beschleunigt werden. Bei Datencentern brauche Deutschland "eigene digitale Player, auf Basis unserer eigenen Werte". Aktuell stammen rund 65 Prozent aller öffentlichen Cloud-Dienste von drei Anbietern aus den USA - Amazon, Microsoft und Google.

17:58 Uhr

EU verhängt Multimillionenstrafe gegen Berliner Lieferservice Delivery Hero

Sie wollten den großen Reibach machen, doch jetzt kommt die Aktion zwei Firmen richtig teuer zu stehen: Der deutsche Essenslieferservice Delivery Hero hat in Spanien mit dem Unternehmen Glovo ein illegales Kartell gebildet. Nun muss die Firma mit Sitz in Berlin gut 223 Millionen Euro Strafe zahlen. Glovo mit Hauptsitz in Spanien verdient sein Geld ebenfalls in der Lieferdienst-Branche und muss knapp 106 Millionen Euro Strafe zahlen.

Delivery Hero wird von der EU-Kommission bestraft.

Delivery Hero wird von der EU-Kommission bestraft.

(Foto: picture alliance / photothek)

Konkret geht es um wettbewerbswidrige Absprachen, etwa über Preise und Strategien, teilt die EU-Kommission in Brüssel mit. Darüber hinaus haben Delivery Hero und Glovo vereinbart, keine Arbeitnehmer voneinander abzuwerben und Märkte örtlich untereinander aufzuteilen. Die Absprachen haben laut EU-Kommission unter anderem per Mail und Whatsapp stattgefunden.

Laut EU-Kommissionsvize Teresa Ribera ist es das erste Mal, dass die Kommission Geldbußen gegen Unternehmen wegen solcher Mitarbeiter-Absprachen verhängt. Dies trage zu einem fairen Arbeitsmarkt bei, auf dem sich Arbeitgeber nicht absprechen würden, um Chancen zu begrenzen.

17:15 Uhr

Dobrindts Abschiebe-Schlappe: "Es ist blamabel für den Innenminister"

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt von der CSU gerät nach einer Eilentscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts zu seiner Asylpolitik unter Druck. Das Gericht urteilte am Nachmittag, dass Zurückweisung von Asylsuchenden bei Grenzkontrollen auf deutschem Gebiet rechtswidrig seien. Der SPD-Abgeordnete Ralf Stegner sagt der "Rheinischen Post", dass es "immer die Position der SPD" gewesen sei, "neben der Humanität auf die Einhaltung der deutschen und europäischen Rechtsgrundlagen an unseren Landesgrenzen zu bestehen".

Alexander Dobrindt im ntv-Interview bei einer Grenzkontrolle.

Alexander Dobrindt im ntv-Interview bei einer Grenzkontrolle.

(Foto: picture alliance/dpa)

Stegner kritisiert: "Dies wurde von den Konservativen stets lässig zurückgewiesen. Im Wahlkampf gab es dann die bekannte flotte Zurückweisungsrhetorik der Union gerade aus der CSU. Diese steht nun vor dem Praxistest im Regierungshandeln - das wird für Herrn Dobrindt möglicherweise nicht ohne ein paar politische Schrammen abgehen - so was kommt von so was."

Ähnlich äußert sich die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Irene Mihalic. "Merz und Dobrindt wollten mit dem Kopf durch die Wand und sind damit krachend gescheitert. Es ist blamabel für den Innenminister, dass eine seiner ersten Amtshandlungen nun von Gerichten gestoppt wird", sagt sie der Zeitung. "Das ist eine harte Niederlage für die Bundesregierung und sollte eine Mahnung sein, sich künftig an Recht und Gesetz zu halten und die eigenen Kompetenzen nicht wissentlich für populistische Zwecke zu überschreiten."

"Dobrindts rechtswidrige Praxis der nationalen Alleingänge in der Asylpolitik ist gescheitert", sagt "Pro-Asyl"-Geschäftsführer Karl Kopp. "Dieser Spuk muss nun ein Ende haben. Wir hoffen, dass die beiden Männer und die junge Frau - die gesundheitlich sehr angeschlagen ist - noch am Montagabend wieder nach Deutschland einreisen können."

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16:53 Uhr

Ryanair schickt Wachstumsplan an Bundesregierung - Steuern sollen abgeschafft werden

Der Billigflieger Ryanair erwägt nach Kürzungen in Deutschland sein Flugangebot wieder auszubauen, sofern staatliche Abgaben und Flughafengebühren sinken. "Wir haben der Bundesregierung einen Wachstumsplan geschickt", sagt Ryanair-Chef Eddie Wilson im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": "Wir machen ein Angebot, wir wollen unseren Verkehr in Deutschland verdoppeln."

Der irische Billigflieger will in Deutschland wieder wachsen.

Der irische Billigflieger will in Deutschland wieder wachsen.

(Foto: picture alliance / abaca)

Die Zahl der hierzulande stationierten Flugzeuge könne auf 60 steigen. Vier neue Basen mit stationierten Flugzeugen könnten eingerichtet werden. Das schaffe mehr als 1000 Arbeitsplätze. "Macht Eure Flughäfen wettbewerbsfähiger, wir lösen das Problem mit fehlenden Passagieren für Euch."

Ryanair knüpft die Umsetzung seiner Expansionspläne an eine Forderung. "Die letzte Erhöhung der Luftverkehrsteuer um rund drei Euro je Passagier muss sofort zurückgenommen und die Steuer später abgeschafft werden", sagt Wilson. Die Gebühren für Sicherheitskontrollen an Flughäfen sollten halbiert werden, auch die Gebühren für Fluglotsen müssten sinken. So oder so ähnlich klingen auch Forderungen deutscher Fluggesellschaften, da sich der Luftverkehr nach Corona noch nicht voll erholt hat.

16:11 Uhr

Ex-Finanzminister tritt vierjährige Haftstrafe an

Österreichs Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser tritt am heutigen Montag seine vierjährige Haftstrafe an, berichtet die "Tiroler Tageszeitung". Kurz vor 13 Uhr sei der 56 Jahre alte frühere Politiker an der Justizanstalt Innsbruck eingetroffen. Dem Bericht nach erhielt sein Anwalt Anfang Mai die Aufforderung zum Strafantritt. Grasser hatte fortan einen Monat Zeit, um Folge zu leisten. Heute war der letztmögliche Tag, um die Haft freiwillig anzutreten.

Der frühere Politiker der rechtspopulistischen FPÖ hatte 2004 als amtierender Finanzminister den Verkauf von 60.000 Eigentumswohnungen des Bundes beschlossen. Der Verkauf an ein Konsortium kam Ermittlungen zufolge durch die Weitergabe von Insiderwissen zustande. Grasser wurde 2020 im Korruptionsprozess zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Er legte dagegen Berufung ein. Die Gefängnisstrafe ist daraufhin im vergangenen Jahr durch den Obersten Gerichtshof des Landes von acht auf vier Jahre halbiert worden.

Karl-Heinz Grasser, früherer Politiker der rechtspopulistischen FPÖ, sitzt nun im Gefängnis.

Karl-Heinz Grasser, früherer Politiker der rechtspopulistischen FPÖ, sitzt nun im Gefängnis.

(Foto: picture alliance/dpa/APA/Hans Klaus Techt)

Der Gerichtshof bestätigte zwar weitestgehend das verhängte Urteil. Es habe sich um "schwere Straftaten mit schweren Folgen" und einem Schaden von fast zehn Millionen Euro gehandelt. Die Richter begründeten die Strafmaßverkürzung aber unter anderem mit der "exorbitant langen Verfahrensdauer" von rund 15 Jahren. Dies sei "unverhältnismäßig lange" und stelle eine "Grundrechtsverletzung" dar. Auch wurde der Vorwurf der Beweismittelfälschung fallengelassen.

15:45 Uhr
Breaking News

Gericht urteilt: Asylsuchende dürfen nicht hinter der Grenze abgewiesen werden

Die Zurückweisung von Asylsuchenden bei Grenzkontrollen auf deutschem Gebiet ist nach einer Eilentscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts rechtswidrig. Ohne Durchführung des sogenannten Dublin-Verfahrens dürfen sie nicht abgewiesen werden, entschied das Gericht im Fall dreier Somalier, die nach der neuen Regelung am 9. Mai von Frankfurt (Oder) aus nach Polen zurückgeschickt wurden.

15:10 Uhr

Totgeglaubte Seniorin öffnet im Sarg plötzlich ihre Augen

Es ist wohl die Horrorvorstellung eines jeden: Eine 88 Jahre alte Frau ist in Tschechien fälschlicherweise für tot erklärt worden. Ihr Partner habe den Notruf gewählt und gesagt, dass er sie nicht wecken könne und sie wohl tot sei, berichtet die Zeitung "Pravo". Eine herbeigerufene Medizinerin habe dann als amtliche Leichenbeschauerin die Todesurkunde ausgestellt. Doch als später die Mitarbeiter eines Bestattungsinstituts den vermeintlichen Leichnam in den Sarg gelegt hätten, habe die totgeglaubte Seniorin ihre Augen geöffnet.

Die Männer alarmierten demnach den Rettungsdienst, der die Frau ins Krankenhaus brachte, wo sie zur Beobachtung blieb. Es gehe ihr dem Alter und ihren Vorerkrankungen entsprechend gut, hieß es. Die Polizei hat Ermittlungen gegen die Ärztin wegen des Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung aufgenommen, wie eine Sprecherin mitteilte.

14:45 Uhr

Ohne besondere Vorbereitung: Merz blickt mit "Freude" auf Reise zu Trump

Bundeskanzler Friedrich Merz blickt seinem Sprecher Stefan Kornelius zufolge "mit großer Gelassenheit und Freude" auf das Treffen mit US-Präsident Donald Trump. Zwischen den beiden herrsche "eigentlich ein sehr gutes Verhältnis", sagt Kornelius. Merz und Trump hätten "ein ordentliches Verhältnis in den ersten Wochen, zumindest fernmündlich und per SMS, aufgebaut". Auf dieser Basis werde dann die Begegnung der beiden stattfinden.

Der Kanzler wolle bei dem Treffen den Wert der deutsch-amerikanischen Beziehungen betonen, sagt Kornelius weiter. Deutschland sei ein enorm wichtiger Handelspartner für die Vereinigten Staaten, der wechselseitige Wert der Beziehungen beiden Seiten bekannt. "Und ich glaube, wenn man da ein bisschen Vernunft walten lässt, lässt sich eine sehr gute Gesprächsatmosphäre und ein sehr gutes Treffen zustande bringen."

Speziell vorbereiten auf seine Reise zu Trump will sich Neu-Kanzler Merz nicht. "Ich glaube, die Reise braucht keine besondere Vorbereitung", sagt der Regierungssprecher in Berlin. Auf Nachfrage, ob Merz wie der britische Premierminister Keir Starmer, der im Februar eine Einladung von König Charles zu einem Staatsbesuch überreichte, ein Ass im Ärmel haben werde, hält sich Kornelius bedeckt: "Gastgeschenke oder Ähnliches" seien meistens verpackt und man werde sie auch erst dort entpacken, sagt er. Eine Einladung an den US-Präsidenten bestehe zudem bereits, und der Kanzler werde diese Einladung in Washington noch mal wiederholen.

14:00 Uhr

Schichtwechsel

Liebe Leserinnen und Leser,

meine Kollegin Friederike Zörner hat es für heute geschafft und ist im wohlverdienten Feierabend. Den "Tag" übernehme nun ich für den restlichen Tag. Mein Name ist Max Patzig und wenn Sie Fragen, Anregungen oder Hinweise haben, erreichen Sie mich per E-Mail an max.patzig@ntv.de.

Ich wünsche Ihnen weiterhin gute Unterhaltung auf ntv.de und einen schönen Nachmittag.

Strahlend rot blüht bereits der erste Klatschmohn der Saison.

Strahlend rot blüht bereits der erste Klatschmohn der Saison.

(Foto: picture alliance/dpa)

13:42 Uhr

Chef von Sterbehilfeorganisation begeht Suizid

Der Präsident der umstrittenen Schweizer Sterbehilfeorganisation The Last Resort, Florian Willet, hat Suizid begangen. Das teilte seine Organisation mit. Die Staatsanwaltschaft Schaffhausen bestätigte den Tod. Sie ermittelte gegen den 47-Jährigen und andere wegen "Verleitung und Beihilfe zum Selbstmord". Der Deutsche mit Wohnsitz in der Schweiz war im September bei dem ersten Suizid mit dem neuen Gerät Sarco in einem Wald in der Nähe von Schaffhausen dabei und daraufhin in Untersuchungshaft genommen worden.

Die Organisation schrieb auf ihrer Webseite, dass Willet am 5. Mai in Deutschland Suizid beging. Er sei durch die Anschuldigungen und die Untersuchungshaft traumatisiert gewesen. Er war im Dezember nach rund 70 Tagen aus der Haft entlassen worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gehen die Ermittlungen gegen andere beschuldigte Personen weiter.

Rat bei Depression und Suizidgefahr
  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33
  • Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei)
  • Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Deutsche Depressionshilfe (regionale Krisendienste und Kliniken, Tipps für Betroffene und Angehörige)
  • Deutsche Depressionsliga

13:07 Uhr

Drei Meter lange Anakonda in Bachlauf in Schleswig-Holstein entdeckt

Das Tier konnte eingefangen werden.

Das Tier konnte eingefangen werden.

(Foto: Polizeidirektion Bad Segeberg)

Stellen Sie sich vor, Sie gehen an einem beschaulichen Bachlauf spazieren. Ihr Blick schweift über das Wasser. Dann nehmen sie plötzlich eine Bewegung wahr. Sie reiben sich die Augen. Und tatsächlich: Eine gewaltige schwarzgelbe Schlange schwimmt vor ihnen durch das Wasser! So oder so ähnlich muss es einem Menschen bei Quickborn in Schleswig-Holstein ergangen sein. Dort wurde am Sonntag eine etwa drei Meter lange Anakonda in einem Bachlauf entdeckt. Wie die Polizei in Bad Segeberg mitteilte, organisierte die örtliche freiwillige Feuerwehr nach dem Fund die Rettung der großen Würgeschlange. Sie kam in einem Artenschutzzentrum unter.

Das Tier wurde demnach im Bachlauf der Gronau gefunden, ersten Ermittlungen nach handelte es sich um eine in Südamerika heimische Gelbe Anakonda. Ein mit Schlangen vertrauter Helfer fing sie ein. Die Polizei ermittelt nun zu dem unbekannten Besitzer, der das Tier mutmaßlich aussetzte. Es geht nach Angaben der Beamten um eine mögliche Straftat nach dem Tierschutzgesetz.

12:45 Uhr

Bohnenkaffee ist überproportional teurer geworden

Die Tasse Kaffee und auch das Glas ... lassen wir das lieber! Wer heutzutage eine Tasse Kaffee trinken möchte, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, haben sich die Verbraucherpreise für Bohnenkaffee im April um 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht. Zum Vergleich: Nahrungsmittel insgesamt verteuerten sich im selben Zeitraum um 2,8 Prozent, die Verbraucherpreise insgesamt um 2,1 Prozent. "Die deutliche Erhöhung der Verbraucherpreise für Kaffee dürfte maßgeblich auf die Importpreise für Rohkaffee zurückzuführen sein, welche aufgrund von Faktoren wie Ernteausfällen durch extreme Wetterlagen stark angestiegen sind", erklärte Destatis.

Und hier noch ein paar Zahlen: Im April waren die Einfuhrpreise für nicht geröstete Kaffeebohnen 53,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Darunter ist der Import von Rohkaffee aus Amerika 61,8 Prozent teurer geworden, aus Asien und übrigen Gebieten 43,8 Prozent und aus Afrika 23,2 Prozent. Die Einfuhrpreise für Kaffee, entkoffeiniert oder geröstet, sind im April um 35,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, wie Destatis weiter mitteilte. Im mittelfristigen Vergleich lagen die Importpreise für nicht geröstete Kaffeebohnen im April 2025 um 147,4 Prozent höher als im April 2021. Kaffee, entkoffeiniert oder geröstet, verteuerte sich im Vergleichszeitraum um mehr als zwei Drittel.

12:07 Uhr

81-jähriger Deutscher beim Wandern in Österreich tödlich verunglückt

Die Meldungen über Unglücke mit Beteiligung deutscher Wanderer reißen nicht ab. Nun ist ein 81-Jähriger in Österreich tödlich verunglückt. Wie die Polizei in Tirol mitteilte, war der Mann aus Mannheim am Sonntag gemeinsam mit seinem 77 Jahre alten Bruder nahe Neustift unterwegs. Bei der Wanderung seien die Brüder an einen Wegabschnitt gekommen, der wegen einer instabilen und bröckelnden Böschung mit Absperrband gesperrt war.

Die beiden Wanderer überstiegen laut Polizei die Absperrung und setzten ihren Weg fort. Aus unbekannter Ursache stürzte der 81-Jährige plötzlich etwa zehn Meter tief die Böschung hinab und blieb in einem Bach liegen. Sein jüngerer Bruder setzte einen Notruf ab, der alarmierte Notarzt eines Rettungshubschraubers konnte jedoch nur noch den Tod des 81-Jährigen feststellen.

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11:05 Uhr

Expertin nach Polen-Wahl: "Man muss mit Chaos rechnen"

Es ist ein denkbar knapper Sieg, aber er könnte für Polen und Europa deutliche Folgen haben. Der EU-Skeptiker Karol Nawrocki hat sich bei der polnischen Präsidentenwahl durchgesetzt. Eine Expertin warnt deshalb vor politischem Durcheinander in Warschau. "Man muss mit Chaos rechnen, denn der neue Präsident wird die Regierung blockieren wollen", sagte Agnieszka Lada-Konefal vom Deutschen Polen-Institut in Darmstadt. Der von der rechtskonservativen Oppositionspartei PiS unterstützte Nawrocki habe das Ziel, der proeuropäischen Regierung von Donald Tusk die Arbeit zu erschweren und die Regierung mittelfristig zu stürzen.

Nach Einschätzung von Lada-Konefal wird sich das innenpolitische Chaos in Polen auch auf die Außenpolitik auswirken. "Die Regierung wird hauptsächlich mit dem Kampf gegen den Präsidenten beschäftigt sein und außenpolitisch wenig Platz für Manöver haben." Polen wählt 2027 ein neues Parlament - wenn es nicht vorher wegen des Scheiterns der Regierung Tusk zu Neuwahlen kommt. Diese Perspektive werde sich auch auf das deutsch-polnische Verhältnis auswirken, sagte Lada-Konefal. "Tusk wird jede positive Bewegung Richtung Deutschland vermeiden. Große deutsch-polnische Initiativen sind deshalb nicht zu erwarten."

10:42 Uhr

"Katy, ich glaube, ich muss sterben": Karrenbauer berichtet von Tod ihres Vaters

Jahrelang kümmert sich Katy Karrenbauer um ihren demenzkranken Vater Dieter. Am 23. Mai ist er schließlich mit 93 Jahren gestorben. Mit RTL hat die "Hinter Gittern"-Schauspielerin jetzt ausführlich über seinen Tod gesprochen. "Katy, ich glaube, ich muss sterben. Weißt du, mein Körper hat, glaube ich, keine Kraft mehr, um am Leben teilzunehmen", habe er schon Wochen vor seinem Ableben gesagt. Obwohl er an Demenz erkrankt war, habe er immer wieder lichte Momente gehabt.

Ihr Vater habe trotz seiner Gebrechen noch ein Ziel vor Augen gehabt. Er wollte seinen 93. Geburtstag am 12. Mai 2025 erleben. Das hat er auch geschafft. Er feierte den Ehrentag mit seiner Tochter und ein paar Freunden. "Ich muss gehen, Katy, bist du damit einverstanden?", habe ihr Vater dann eine Woche vor seinem Tod zu Karrenbauer gesagt. "Ja, das bin ich Papa, ich bin einverstanden", antwortete sie laut RTL. In der Nacht auf den 23. Mai ist der Vater des TV-Stars dann gestorben. Katy Karrenbauer war bis zum Ende bei ihm. "Mein Vater wollte nie an Geräten hängend sterben und ich habe alles dafür getan, dass es nicht so sein wird."

10:19 Uhr

Deutsche Entwicklungsministerin fordert Konsequenzen für Israel

Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan fordert eine deutsche Reaktion auf die Angriffe Israels im Gazastreifen. Auf die Frage, ob es einen Stopp der Waffenlieferungen geben müsse, sagte die SPD-Politikerin im RTL/ntv Frühstart: "Wenn humanitäre Hilfe blockiert wird, wenn sich nicht an das Völkerrecht gehalten wird, dann muss es Konsequenzen geben." Darüber werde man in der Regierung in den kommenden Tagen sprechen. "Die humanitäre Lage ist katastrophal, und das kann so nicht weitergehen."

Alabali-Radovan begrüßte die "klaren Worte" von Kanzler Friedrich Merz an Israels Regierung. Sie seien gerade wegen der historischen Verantwortung und der Freundschaft zum israelischen Staat wichtig. Man sei sich in der Bundesregierung einig, dass humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza zugelassen werden müsse. "Das fordern wir auch ein von der israelischen Regierung." Alabali-Radovan forderte zugleich die Terrororganisation Hamas dazu auf, die Geiseln freizulassen. Es brauche darüber hinaus Gespräche über einen Waffenstillstand.

Mehr dazu lesen Sie hier.
09:43 Uhr

Schmuggler mit Dutzenden giftigen Schlangen am Flughafen erwischt

Bei dieser Gepäckkontrolle wären vermutlich nur die Wenigsten gerne anwesend gewesen: Am Flughafen der indischen Stadt Mumbai ist ein Passagier mit Dutzenden giftigen Schlangen im Gepäck erwischt worden. Die Tiere, darunter 44 indonesische Grubenvipern, seien "im aufgegebenen Gepäck versteckt" gewesen, erklärte der Zoll in Mumbai. Der Inder sei nach seiner Landung aus Thailand festgenommen worden. Er habe außerdem fünf Asiatische Blattschildkröten dabei gehabt.

Schlangen sind für den Zoll in Mumbai ein eher unüblicher Fund. In der Regel veröffentlicht die Behörde Bilder von konfisziertem Gold, Bargeld, Cannabis oder Kokain. Immer wieder werden jedoch auch lebende Tiere geschmuggelt. Im Februar hatte der Zoll einen Mann festgenommen, der fünf Siamang Gibbons ins Land bringen wollte. Die fünf kleinen Affen waren in einer Plastikkiste im Koffer des Schmugglers versteckt.

09:04 Uhr

Grünen-Fraktionsvize macht Druck auf Wirtschaftsministerin Reiche

Der stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende, Andreas Audretsch, fordert Wirtschaftsministerin Katherina Reiche dazu auf, alle ihre privaten Firmenbeteiligungen zu veröffentlichen. "Katherina Reiche besitzt Unternehmensanteile und will gleichzeitig nicht sagen, welche das sind", sagte Audretsch im RTL/ntv Frühstart. Erfahrungen aus der Wirtschaft wie bei der bisherigen Energiemanagerin Reiche könnten in der Politik wichtig sein, so Audretsch. "Das geht aber nur, wenn man Transparenz herstellt - und an der Stelle blockiert die Ministerin."

Audretsch reicht die bisherige Antwort aus dem Ministerium zu seiner parlamentarischen Anfrage nicht aus. Reiche verschweige, ob sie ihre Firmenbeteiligungen zum Beispiel treuhänderisch verwalten lassen oder verkaufen wolle, so der Grünen-Politiker. Zudem sei unklar, welche Compliance-Regeln im Ministerium gelten würden. "Das muss alles offengelegt werden, weil ansonsten der Verdacht besteht, dass Entscheidungen nicht im Sinne des Landes, sondern zum eigenen Vorteil gefällt werden."

09:00 Uhr

Schlagzeilen am Morgen

08:41 Uhr

Pilot stirbt bei Absturz von Kleinflugzeug im Landkreis Peine

Das Flugzeug wurde bei dem Absturz komplett zerstört.

Das Flugzeug wurde bei dem Absturz komplett zerstört.

(Foto: dpa)

Beim Absturz eines Kleinflugzeugs im niedersächsischen Landkreis Peine ist am Sonntag der Pilot ums Leben gekommen. Der Mann sei allein in dem Flugzeug unterwegs gewesen, teilte die Polizei Salzgitter mit. Er sei aus noch ungeklärter Ursache mit seiner Maschine auf ein Feld zwischen den Ortschaften Edemissen und Oedesse abgestürzt. Neben der Polizei waren mehrere Ortsfeuerwehren, der Rettungsdienst und ein Rettungshubschrauber an der Unglücksstelle im Einsatz. Die Unfallursache wird von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) ermittelt.

08:17 Uhr

Spezialisten betreten erstmals Schuttberg von Blatten

Der Schutthaufen auf dem verschütteten Bergdorf Blatten in der Schweiz ist nach Schätzungen teils 100 Meter hoch. Das berichtete der Geologe des Kantons Wallis, Raphael Mayoraz, nachdem Spezialisten erstmals direkt auf dem Schuttberg gelandet sind, um die Konsistenz zu prüfen. Das Material sei bislang fest, aber das könne sich ändern, sagte er der Schweizer Zeitung "Le Nouvelliste". Aufräumarbeiten sind bislang zu gefährlich, weil der Schutt überall jederzeit einbrechen könnte.

"Bisher haben wir keine größeren Risse oder Einstürze festgestellt", sagte Mayoraz der Zeitung. "Das kann sich jedoch ändern, wenn das Eis zu schmelzen beginnt." Es geht um das Eis im Schuttberg. Rund ein Drittel der neun Millionen Kubikmeter, die das Dorf und das Flussbett der Lonza nach dem Gletscherabbruch am vergangenen Mittwoch verschüttet haben, dürften Gletschereis sein, schätzen die Experten.

07:41 Uhr

US-Botschafter giftet: Frankreich kann Palästinenserstaat an der Côte d'Azur erschaffen

Wer denkt, mit der "Riviera des Nahen Osten" wäre schon der Gipfel der Geschmacklosigkeit erreicht worden, den belehrt Mike Huckabee eines Besseren. Der US-Botschafter in Israel hat der französischen Regierung angesichts ihres jüngsten Vorstoßes für die Schaffung eines eigenständigen Palästinenserstaates vorgeschlagen, dafür "ein Stück von der Côte d'Azur abzutrennen". In einem Interview mit dem US-Sender Fox News sagte Huckabee: "Wenn Frankreich wirklich so entschlossen ist, einen palästinensischen Staat zu sehen, habe ich einen Vorschlag: Trennen Sie ein Stück der Côte d'Azur ab und gründen Sie einen palästinensischen Staat."

Die französische Initiative bei den Vereinten Nationen bezeichnete Huckabee in diesem Zusammenhang als "unglaublich unangemessen" angesichts der Tatsache, dass "Israel sich mitten im Krieg befindet". Der konservative Hardliner ist ein langjähriger Unterstützer der jüdischen Siedlerbewegung im Westjordanland. Die Siedlungen werden von den Vereinten Nationen regelmäßig als völkerrechtswidrig verurteilt. Frankreich und Saudi-Arabien leiten im kommenden Monat eine internationale Konferenz zur Zweistaatenlösung bei der UNO in New York. Diese sieht die Schaffung eines eigenständigen palästinensischen Staates vor, der friedlich mit Israel koexistiert.

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06:58 Uhr

Jüngster Abgeordneter im Bundestag hat einen "inneren Unvereinbarkeitsbeschluss zur Union"

Über Friedrich Merz sagt Luke Hoß: "Er jettet im Privatjet rum und steht für eine Politik der sozialen Kälte."

Über Friedrich Merz sagt Luke Hoß: "Er jettet im Privatjet rum und steht für eine Politik der sozialen Kälte."

(Foto: picture alliance / dts-Agentur)

Der Linken-Abgeordnete Luke Hoß, mit 23 Jahren der jüngste Politiker im aktuellen Bundestag, hat der Regierung vorgeworfen, die Belange junger Menschen zu vernachlässigen. Der "Rheinischen Post" sagte er: "Wir brauchen eine Politik, die etwas für junge Menschen tut. Gerade Union und SPD machen nur Politik für die älteren Menschen." Das wolle er als Jüngster im Bundestag anders machen.

Skeptisch zeigte er sich zu einer Zusammenarbeit zwischen Union und Linken. Hoß sagte: "Ich habe eigentlich einen inneren Unvereinbarkeitsbeschluss zur Union. Das beruht also auf Gegenseitigkeit. Friedrich Merz und seine Leute verachten uns und die Menschen, für die wir Politik machen." Kategorisch schloss er eine Zusammenarbeit zwischen Linken und der Union allerdings nicht aus. "Wir müssen unsere Ideale nicht verraten, um die Schuldenbremse gemeinsam mit der Union abzuschaffen. Wenn wir für die Menschen durch eine Abstimmung mit der Union etwas zum Positiven verändern können, stehen wir natürlich bereit."

Warum er speziell der Union auf die Finger schauen will und was er mit seiner Abgeordnetenentschädigung vorhat, hat Luke Hoß vor wenigen Tagen meiner Kollegin Rebecca Wegmann in einem Interview erzählt.

06:50 Uhr

Das wird heute wichtig

Guten Morgen,

für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist es ein "absolut brillanter Erfolg": Dem Geheimdienst SBU ist es gelungen, viele kleine Drohnen nach Russland zu schmuggeln und sie dort von Lastwagen aus in der Nähe russischer Militärflugplätze angreifen zu lassen. Mehr als 40 Kampf- und Aufklärungsflugzeuge sollen so in verschiedenen russischen Regionen zerstört worden sein. Eine unabhängige Bestätigung gibt es dafür nicht, doch Fotos und Videos zeigen beschädigte und zerstörte Kampfflugzeuge der Typen Tupolew Tu-95 und Tu-22.

Wie reagiert der Kreml auf den empfindlichen Angriff? Heute kommen Unterhändler der Ukraine und Russlands voraussichtlich in Istanbul zu einer zweiten Verhandlungsrunde über eine Waffenruhe zusammen. Beide Regierungen gaben am Sonntag die Entsendung von Verhandlungsdelegationen in die türkische Metropole bekannt. Bei einem ersten Treffen Mitte Mai hatte es keine Fortschritte in Richtung einer Waffenruhe gegeben. Beide Seiten einigten sich lediglich auf einen Gefangenenaustausch, der inzwischen auch stattgefunden hat.

Über die aktuellen Entwicklungen rund um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine halten wir Sie in unserem Liveticker auf dem Laufenden.

Diese Themen stehen heute auf der Agenda:

  • Die UN-Generalversammlung soll die ehemalige deutsche Außenministerin Annalena Baerbock am Nachmittag zur Präsidentin des größten UN-Gremiums wählen. Baerbock tritt ohne Gegenkandidaten für die Spitzenposition an, der in erster Linie protokollarische Bedeutung beigemessen wird.
  • Israels Tuppen im Gazastreifen sollen nach dem vorläufigen Scheitern eines Waffenruheabkommens die Angriffe gegen die islamistische Hamas in dem abgeriegelten Küstengebiet forcieren. Generalstabschef Ejal Zamir ordnete die Ausweitung der Bodenoffensive auf weitere Gebiete an, wie die Armee mitteilte.
  • EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird am Abend in Berlin vom Magazin "Politik & Kommunikation" als Politikerin des Jahres ausgezeichnet.
  • Die Initiative Eckiger Tisch stellt in Berlin eine Studie zu sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche vor.
  • Nach dem tödlichen Feuer im Marienkrankenhaus in Hamburg soll heute ein 72 Jahre alter Patient wegen des Verdachts der Brandstiftung einem Haftrichter vorgeführt werden.
  • Alexander Zverev tritt im Achtelfinale der French Open ab 12.30 Uhr gegen Tallon Griekspoor an.
  • Fußball-Bundesligist Werder Bremen gibt eine Pressekonferenz mit dem neuen Trainer Horst Steffen.

Mein Name ist Friederike Zörner. Ich begleite Sie bis zum frühen Nachmittag durch den "Tag". Bei Fragen oder Kritik erreichen Sie mich via Mail an friederike.zoerner[at]ntv.de.

06:25 Uhr

Bekannter Leuchtturm muss umziehen - Bewerbungen laufen

Die Gezeiten haben am "Roten Sand" ihre Spuren hinterlassen.

Die Gezeiten haben am "Roten Sand" ihre Spuren hinterlassen.

(Foto: dpa)

Hat ihr Ort vielleicht Platz für ein 140 Jahre altes maritimes Bauwerk? Dann sollten sie sich schnell bewerben, denn es gibt bereits vier Anwärter, die dem maroden, denkmalgeschützten Leuchtturm "Roter Sand" eine neue Heimat geben wollen: Wilhelmshaven, Bremerhaven, Hooksiel im friesischen Wangerland sowie Fedderwardersiel auf der Halbinsel Butjadingen. "Einen Favoriten gibt es darunter nicht", teilte Thomas Mertz, Sprecher der Deutschen Stiftung Denkmalschutz dazu mit. Bislang sei auch noch keine Entscheidung gefallen. Es werde weiter daran gearbeitet. Im Laufe des späteren Sommers könne es Neuigkeiten geben, so der Sprecher.

Der markante rot-weiße Leuchtturm, der in der Nordsee zwischen der Küste und Helgoland steht, soll von seinem derzeitigen Standort in absehbarer Zukunft in Küstennähe umziehen. Ein Gutachten von 2019 hatte das Bauwerk als so marode eingestuft, dass die Standsicherheit auf Dauer in Gefahr ist. Das Seefeuer wird seit 1964 nicht mehr benötigt, seit 1982 steht das Bauwerk unter Denkmalschutz. Der Bund als Eigentümer des Wahrzeichens prüft, welcher neue Standort für das Seezeichen geeignet ist.

05:53 Uhr

Klöckner bemängelt "sehr schwach" besetzte Regierungsbank

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner bemängelt das in ihren Augen zu häufige Fehlen von Ministerinnen und Ministern im Parlament und fordert Besserung von der Bundesregierung. "Ich stelle in den ersten Wochen dieser neuen Legislaturperiode mit Sorge fest, dass die Regierungsbank im Plenum teilweise nur sehr schwach besetzt ist", schreibt Klöckner in einem Brief an Kanzleramts-Staatsminister Michael Meister. "Eine angemessene und kontinuierliche Präsenz der Bundesregierung" sei für einen lebendigen Diskurs sowie für eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Exekutive und Legislative "von wesentlicher Bedeutung", heißt es in dem Schreiben.

Klöckner schlägt darin eine Mindestzahl im Plenum anwesender Kabinettsmitglieder vor. Sowohl die Fraktionen als auch das Präsidium des Bundestages seien "unumstößlich der Auffassung (...), dass während jeder Plenarsitzung mindestens zwei Bundesministerinnen oder Bundesminister anwesend sein sollten", schreibt die Parlamentspräsidentin. "Ich muss daher darum bitten, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um eine dauerhafte und wirksame Vertretung der Bundesregierung in den Sitzungen des Bundestages sicherzustellen."

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