Vergewaltigungen in NRW 18-Jähriger sitzt in Untersuchungshaft
16.02.2018, 17:36 Uhr
Der 18-Jährige hatte sich nach der öffentlichen Fahndung der Polizei gestellt.
(Foto: Polizei Essen)
Nachdem er sich der Polizei gestellt hat, verhängt ein Richter Haftbefehl gegen den 18-jährigen Dean Martin L. - er soll mit vier weiteren Verdächtigen mehrere Frauen sexuell missbraucht haben. Nach der Verhaftung hofft die Polizei nun auf weitere Zeuginnen.
Der am Donnerstag wegen der Gruppenvergewaltigungen mehrerer Schülerinnen im Ruhrgebiet festgenommene Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Das erklärte ein Sprecher der Polizei im nordrhein-westfälischen Essen. Der 18-Jährige hatte sich gestellt. Nun verkündete ihm ein Richter den Haftbefehl, der schon zuvor ausgestellt worden war. Anschließend kam der Mann in Untersuchungshaft.
Einer Gruppe von insgesamt fünf jungen Männern im Alter von 16 bis 23 Jahren wird vorgeworfen, seit November in Essen und Gelsenkirchen in mindestens vier Fällen junge Frauen, darunter zwei 16-jährige Schülerinnen, sexuell missbraucht zu haben. Die Vorwürfe umfassen Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung und sexuelle Nötigung. Nach Erkenntnissen der Ermittler könnte es darüber hinaus weitere Straftaten gegeben haben.
Den Ermittlern sind bislang drei Opfer namentlich bekannt. Nach Angaben der Polizei haben sich noch keine weiteren Opfer gemeldet. Man hofft nach der Festnahme des 18-Jährigen allerdings auf weitere Zeuginnen. "Wenn die Frauen wissen, dass wir alle haben, besteht nun nicht mehr die Gefahr, dass man mit dem mutmaßlichen Täter in Kontakt kommen könnte", sagte ein Polizeisprecher.
Anwalt verweist auf Unschuldsvermutung
Drei Verdächtige saßen bereits zuvor in Untersuchungshaft. Ein 16-jähriger Beschuldigter befindet sich zwar auf freiem Fuß, sein Aufenthaltsort ist der Polizei aber bekannt, und er wird anwaltlich vertreten. Nach dem 18-Jährigen wurde seit Mittwoch öffentlich mit einem Bild gefahndet. Die jungen Männer sollen die Mädchen in abgelegene Gegenden gelockt, massiv unter Druck gesetzt und missbraucht haben.
Der Verteidiger des 18-Jährigen sagte n-tv, er werde zunächst Einsicht in die Ermittlungsakten nehmen. Die Sachlage müsse "ganz sorgfältig" geprüft werden. Es gelte die Unschuldsvermutung.
Quelle: ntv.de, mli/AFP/dpa