Inzidenz im Landkreis steigt 180 Corona-Fälle in Fahrzeugwerk gemeldet
28.04.2021, 15:37 Uhr
Die Produktion in dem Fahrzeugwerk steht bereits seit dem 23. April still.
(Foto: picture-alliance / ZB)
In einem Fahrzeugwerk in Mecklenburg-Vorpommern infizieren sich 180 Mitarbeiter mit dem Coronavirus. Das treibt die Inzidenz des Landkreises in die Höhe. Nun wird dort der höchste Wert seit Beginn der Pandemie verzeichnet.
180 Angestellte eines Fahrzeugwerks in Lübtheen im Kreis Ludwigslust-Parchim haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Das berichtet unter anderem der "Nordkurier". Die Bürgermeisterin der 4900-Einwohner-Stadt nahe der niedersächsischen Grenze forderte demnach die Bürger auf, sich streng an die Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen zu halten, um die weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Bei dem Unternehmen handelt es sich um das Trailerwerk der Firma Brüggen, die zum Fahrzeugwerk Krone gehört. Nach Angaben der Firma arbeiten an dem Standort mehr als 900 Beschäftigte. Sie stellen Kühlanhänger für Lieferfahrzeuge her.
Laut "Schweriner Volkszeitung" ruht die Produktion dort bereits seit dem 23. April. Der Werksleiter sagte der Zeitung, dass nach Ostern die ersten Corona-Fälle aufgefallen seien. In dem Werk werde regelmäßig getestet, um die Produktion aufrechterhalten zu können. "Das Unternehmen hat ein sehr, sehr gutes Hygienekonzept, und das nicht erst seit Kurzem", so die Leiterin des Gesundheitsamtes des Kreises Ludwigslust-Parchim zur SVZ. Dass nun ausgerechnet die Firma Brüggen betroffen sei, bezeichnete sie als "wirklich tragisch".
Im Werk und in dessen Umfeld war bis gestern Nachmittag bei mehr als 180 Menschen eine Corona-Infektion festgestellt worden. Allein an diesem Tag wurden 80 Personen positiv getestet. Die Tests seien noch nicht abgeschlossen, so Kreissprecher Andreas Bonin. Laut dem Bericht waren große Teile der Belegschaft zum Osterfest nach Hause auf den Balkan oder Osteuropa gereist. In dem mecklenburgischen Ort lebten sie demnach in Gemeinschaftsunterkünften.
"Abgrenzbares Ausbruchsgeschehen"
Landrat Stefan Sternberg von der SPD sagt demnach, es handele sich um ein abgrenzbares Ausbruchsgeschehen, das losgelöst von den übrigen Corona-Fällen im Landkreis betrachtet werden müsse. "Es zeigt sich, dass die bisherigen Maßnahmen in der Fläche wirksam sind, aber hier haben wir es mit einem beträchtlichen alleinstehenden Ausbruchsgeschehen zu tun."
Am Dienstag verzeichnete der Kreis 237 Neuninfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Die meisten der kreisweit 204 neuen Corona-Fälle gehen auf das Fahrzeugwerk zurück. Mehr als ein Drittel der insgesamt 585 der gestern in Mecklenburg-Vorpommern gemeldeten Neuinfektionen kommen aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim. Damit wurde ein neuer Höchstwert seit Beginn der Pandemie ermittelt.
Quelle: ntv.de, nan