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Mutter auf Hausboot erschlagen 23-Jähriger muss für Mord an Autorin Alexandra Fröhlich in Psychatrie

19.11.2025, 16:32 Uhr
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Alexandra Fröhlich starb laut dem Obduktionsergebnis an stumpfer Gewalt. (Foto: picture alliance / dpa)

Ein junger Mann schlägt im April mit einem Werkzeug auf seine schlafende Mutter ein. Er trifft sie mehrfach an Kopf und Hals. Für die auf einem Hausboot lebende Starautorin kommt jede Hilfe zu spät. Ein Gericht stellt nun eine psychische Störung des Sohnes fest.

Ein halbes Jahr nach dem gewaltsamen Tod der Hamburger Autorin Alexandra Fröhlich auf einem Hausboot muss ihr Sohn dauerhaft in die Psychiatrie. Das hat das Landgericht Hamburg entschieden. Die zuständige Kammer sah es als erwiesen an, dass der 23-Jährige seine Mutter im April auf ihrem Hausboot ermordet hatte. Dem Urteil zufolge leidet der junge Mann an einer schizoaffektiven Störung, die durch die Einnahme von Drogen noch verstärkt worden sei. Bei der Tat habe der 23-Jährige im Zustand der Schuldunfähigkeit gehandelt.

Eine schizoaffektive Störung zeichnet sich durch Stimmungsschwankungen und gleichzeitige Symptome der Schizophrenie wie etwa Wahn oder Halluzinationen aus. In dem sogenannten Sicherungsverfahren war die Öffentlichkeit bis zur Urteilsverkündung ausgeschlossen worden.

Der junge Mann soll laut Staatsanwaltschaft am 22. April gegen 4 Uhr morgens seine Mutter auf dem Hausboot am Holzhafenufer in Hamburg-Moorfleet getötet haben. Er habe mit einem unbekannten Schlagwerkzeug - möglicherweise einem Hammer - mehrfach auf den Kopf und Hals seiner schlafenden Mutter eingeschlagen. Die 58-Jährige erlitt ein offenes Schädelhirntrauma und starb noch am Tatort. Angehörige fanden ihre Leiche später auf ihrem Hausboot im Hamburger Stadtteil Moorfleet.

Urteil ist rechtskräftig

Mit der Entscheidung entsprach die Kammer den Forderungen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung. Beide Seiten verzichteten auf Rechtsmittel, das Urteil ist damit bereits rechtskräftig. Seit Anfang November wurde gegen den Sohn verhandelt.

Bekannt wurde die Schriftstellerin Alexandra Fröhlich durch die Romane "Meine russische Schwiegermutter und andere Katastrophen" aus dem Jahr 2012 und "Reisen mit Russen" von 2014. In beiden Werken schrieb sie autobiografisch über ihre gescheiterten Ehen mit Russen. Die Bücher standen monatelang auf der "Spiegel"-Bestsellerliste.

Zudem erschienen von Alexandra Fröhlich die Romane "Gestorben wird immer" aus dem Jahr 2016 und "Dreck am Stecken" von 2019. Zuvor arbeitete Alexandra Fröhlich als freie Textchefin für verschiedene Frauenzeitschriften, heißt es auf der Internetseite ihres Verlages Droemer Knauer. In Kiew habe sie ein neues Frauenmagazin entwickelt.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP

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