Panorama

Verdacht der Brandstiftung 31 Verletzte nach Hausbrand in Bergkamen

Polizei und Feuerwehr gehen davon aus, dass die Feuer absichtlich gelegt wurden.

Polizei und Feuerwehr gehen davon aus, dass die Feuer absichtlich gelegt wurden.

(Foto: dpa)

In der Nacht geht vor einem Wohnhaus in Bergkamen ein Auto in Flammen auf. Als die Feuerwehr anrückt, brennt auch der Hausflur. Dutzende Bewohner müssen mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Die Polizei geht von einem Verbrechen aus.

Bei einem Hausbrand in Bergkamen sind in der Nacht 31 Menschen verletzt worden - sieben von ihnen sollen lokalen Medienberichten zufolge in Lebensgefahr schweben. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung. In dem Haus in einem Gewerbegebiet der Stadt im Ruhrgebiet sollen vor allem Bauarbeiter untergebracht gewesen sein. "Der Verdacht eines Kapitaldeliktes steht im Raum", sagte ein Sprecher der Polizei dem "Lüner Anzeiger".

Anwohner hatten gegen 0.30 Uhr in der Nacht die Feuerwehr alarmiert, weil vor dem Haus ein Pkw in Flammen stand. Einen zweiten Brandherd habe die Polizei im Flur des Gebäudes entdeckt, hieß es in einer Mitteilung. Offenbar waren dort Autoreifen zunächst abgelegt und dann angezündet worden. Durch die erhebliche Rauchgasentwicklung wurden zahlreiche Bewohner verletzt. Sie wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Einige Bewohner versuchten zudem, sich vor den Flammen auf das Flachdach des Gebäudes zu retten. "Personen liefen auf den Dächern herum und riefen um Hilfe", berichtete Leiter der örtlichen Feuerwehr, Dietmar Luft, der Zeitung. Die Einsatzkräfte mussten die Menschen mithilfe von Drehleitern vom Dach herunterholen. Den Berichten zufolge waren 180 Rettungskräfte im Einsatz. Auch die Berufsfeuerwehren aus Lünen, aus Unna und Dortmund seien zur Verstärkung angefordert worden, wie es hieß.

Arbeiter aus Osteuropa untergebracht

Um was für ein Gebäude es sich genau handelte, ist noch unklar. Während die Polizei von einem Mehrfamilienhaus sprach, erklärte die Feuerwehr, es handele sich um ein Firmengebäude. Laut Roland Schäfer, dem Bürgermeister von Bergkamen, sind dort 33 Bauarbeiter aus Rumänien und 8 aus Moldawien gemeldet. "Es sind Arbeiter, die für eine Baufirma aus Unna arbeiten", so Schäfer.

Die Dortmunder Polizei hat mittlerweile die Ermittlungen übernommen - und vermutet, dass die beiden Feuer absichtlich gelegt wurden. "Die Brandumstände und Tatsache, dass es zwei unterschiedliche Brandherde gab, lassen diesen Schluss zu", sagte ein Polizeisprecher der "Westdeutsche Allgemeine Zeitung". Nun werden Zeugen gesucht, die "vor oder während der Tat verdächtige Beobachtungen gemacht haben". Sie sollen sich unter der Nummer 0231/132-7441 bei der Dortmunder Wache melden.

Quelle: ntv.de, jug

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