Panorama

Schreckmoment in den USA 74-Jährige beinahe lebendig begraben

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In seinen 31 Berufsjahren habe er noch keinen solchen Fall erlebt, sagte der stellvertretende Polizeichef Houchin.

In seinen 31 Berufsjahren habe er noch keinen solchen Fall erlebt, sagte der stellvertretende Polizeichef Houchin.

(Foto: picture alliance / dpa)

In den USA wird der Körper einer 74-Jährigen gerade für die Beisetzung vorbereitet, als die Bestatter plötzlich innehalten und feststellen: Die Frau atmet noch. Schnell wird sie in ein Krankenhaus gebracht, wo sie wenig später tatsächlich verstirbt. Die Polizei ermittelt.

Erst dem Bestatter fiel der Irrtum auf: Eine 74-Jährige ist im US-Bundesstaat Nebraska versehentlich für tot erklärt worden. Wenige Stunden später sei die Frau dann im Krankenhaus tatsächlich gestorben, teilte die Polizei am Dienstag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz mit.

Die 74-Jährige sei erstmals am Montagmorgen in einem Hospiz-Pflegeheim nahe der Stadt Lincoln für tot erklärt worden. Ein Bestattungsunternehmen habe sie daraufhin abgeholt und begonnen, ihren Körper für die spätere Beisetzung vorzubereiten. Dabei sei bemerkt worden, dass die Frau noch atmete. Die Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens führten Wiederbelebungsmaßnahmen durch. Im Anschluss sei die 74-Jährige dann in ein Krankenhaus gebracht worden. Dort verstarb die Frau am Nachmittag.

"In 31 Berufsjahren nicht erlebt"

Die Todesursache war nach Polizeiangaben zunächst nicht bekannt. Es werde untersucht, wie es zu dem Irrtum kommen konnte, hieß es. Eine "kriminelle Absicht" des Pflegeheims werde jedoch nicht vermutet und sei bislang aber nicht festgestellt worden. Das Heim habe sich durchweg kooperativ gezeigt. Die Frau sei in palliativer Versorgung gewesen.

"Dies ist ein sehr ungewöhnlicher Fall", sagte der stellvertretende Polizeichef Ben Houchin bei einer Pressekonferenz. In seinen 31 Berufsjahren habe er noch keinen solchen Fall erlebt. "Ich kann mir nicht vorstellen, was ihre Familie durchgemacht hat, und es tut uns wirklich sehr leid, dass die Angehörigen das drurchleben mussten", sagte Houchin. Der Anwalt von Lancaster County habe derweil eine Autopsie angeordnet. Es könne bis zu 12 Wochen dauern, bis die endgültigen Ergebnisse vorlägen.

Fälle, in denen Menschen fälschlicherweise für tot erklärt werden, sind selten, kommen aber vor. "Manchmal sieht jemand aus, als wäre er tot, obwohl er es nicht ist", sagte Dr. Stephen Hughes, Dozent für Medizin gegenüber der BBC nach einem ähnlichen Fall im vergangenen Jahr. Ärzte suchten oft minutenlang nach Herzgeräuschen oder Atemanstrengungen, bevor sie einen Menschen für tot erklärten. Oftmals könnten dabei Medikamente die Körperprozesse verlangsamen und erste Eindrücke verfälschen.

Quelle: ntv.de, lno/dpa

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