Panorama

"Uwe" nutzt "Theresas" Abzug Advent - und dann wird es rätselhaft

02.12.2016, 13:53 Uhr
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Weiße Weihnacht? Vielleicht sind wir kommende Woche schon schlauer. (Foto: dpa)

Der Winter hat zumindest für Meteorologen bereits begonnen. Doch zunächst wird es durchwachsen. Für das Ende nächster Woche deutet sich aber der große Umschwung an. Zudem erklärt n-tv Wetterexperte Björn Alexander, was es mit der Sonne und den Ellipsen auf sich hat.

Der Winter hat zumindest für Meteorologen bereits begonnen. Doch zunächst wird es durchwachsen. Für das Ende nächster Woche deutet sich aber der große Umschwung an. Zudem erklärt n-tv Wetterexperte Björn Alexander,was es mit der Sonne und den Ellipsen auf sich hat.

Das zweite Adventswochenende steht vor der Tür. Björn, wie wird es denn?

Trocken und kalt. Leider aber nicht überall schön. So gibt es also durchaus gute Bedingungen für die Weihnachtsmärkte und alles, was sonst noch so in diese besinnliche Zeit passt.

Das klingt doch schon mal vielversprechend. Wie sind die Details?

Sturmtief "Theresa" zieht weiter zum Schwarzen Meer ab und Hoch "Uwe" über den Britischen Inseln verstärkt wieder seinen Einfluss auf unser Wetter. Das heißt für den Samstag: zum Teil halten sich zähe Nebelfelder oder hochnebelartige Wolken, es bleibt aber überall trocken. Außerhalb davon ist es leicht bewölkt oder sonnig.

Lassen sich die Nebelgebiete denn genauer eingrenzen?

Das ist leider immer sehr knifflig und wird dementsprechend auch schon mal gerne als "Nebellotto" bezeichnet. Aus heutiger Sicht wird sich das Grau besonders vom Bodensee über den Donaubereich und bis ins Voralpenland sehr zäh halten. Aber auch vom Weserbergland bis in die Lüneburger Heide und von der Saale bis in die Niederlausitz wird es die Sonne extrem schwer gegen Nebel oder Hochnebel haben. Und ohne Sonne bleibt es auch sehr kühl mit Tageshöchstwerten um den Gefrierpunkt. Mit Sonnenunterstützung steigen die Temperaturen am frühen Nachmittag hingegen auf 1 bis 6 Grad. Am mildesten wird es vom Niederrhein bis herauf ins Emsland.

Was bringt uns der zweite Advent?

Im Süden ändert sich an der Sonne-/Nebelverteilung kaum etwas. Von der Mitte nordwärts wird die Nebelneigung tendenziell leider größer, so dass der Sonntag dort wohl häufiger wolkig oder trüb sein wird. Regen fällt aber keiner. Die Temperaturen klettern in den westlichen Landesteilen zwischen Nordsee und Schwarzwald etwas weiter auf 4 bis 7 Grad. Ansonsten sind es minus 1 bis plus 3 Grad.

Wie kalt wird es nachts?

Es wird wieder verbreitet frostig . Im Süden mit ähnlichen Tiefstwerten wie zu Wochenbeginn., stellenweise auch ohne Schneeauflage bis an die minus 10 Grad. Der Norden und der Nordwesten bleiben weniger kalt bzw. eisig. Dabei kann es natürlich streckenweise nach wie vor glatt sein - vor allem durch Reifglätte. Aber auch gefrierende Nässe ist stellenweise denkbar.

Das klingt jetzt irgendwie nach "Winter light". Es ist zwar vieles dabei, aber der Schnee fehlt. Wird sich das nächste Woche ändern?

So richtig dramatische Änderungen wird es nicht geben. Es überwiegt der Hochdruckeinfluss. Damit bleibt es meistens trocken und teils neblig trüb, teils sonnig. Auch bei den Temperaturen sind vorerst keine großen Sprünge zu erwarten. In den Höhe kommt zwar mildere Luft an, so dass es auf den Bergen oft schön und relativ mild weitergeht. In den tieferen Lagen spüren wir davon nur bedingt etwas.

Gibt’s schon belastbare Trends für Weihnachten?

Leider nein. Das ist unseren Wettermodellen immer noch zu weit entfernt. Grundsätzlich deutet sich gegen Ende nächster Woche eine durchgreifende Umstellung der Großwetterlage an. In welche Richtung dieser Wetterumschwung temperaturtechnisch geht, ist allerdings noch völlig offen. Das Rennen um die "weiße Weihnacht" bleibt also nach wie vor spannend.

Dann noch eine letzte Frage zum Winterbeginn. Für die Meteorologen ist seit dem 1. Dezember Winter. Im Kalender steht aber erst am 21. Winterbeginn. Was ist denn jetzt richtig?

Beides. Der meteorologische Jahreszeitenwechsel ist immer rund 3 Wochen vorm kalendarischen. Und zwar festgelegt auf ein Datum. Nämlich immer den jeweils 1. des Monats. Dagegen schwankt der kalendarische Jahreszeitenwechsel immer ein wenig, da er vom Sonnenstand abhängig ist. Dabei ergibt sich zur Wintersonnenwende ein durchaus interessantes Phänomen.

Das da wäre?

Der kürzeste Tag des Jahres markiert den kalendarischen oder auch astronomischen Winterbeginn. In diesem Jahr der 21. Man müsste also annehmen, dass das auch der Tag des spätesten Sonnenaufgangs und des frühestens Sonnenuntergangs ist.

Stimmt.

Das ist es aber nicht. Denn die leicht elliptische (also nicht ganz kreisförmige) Umlaufbahn der Erde hat unter anderem zur Folge, dass wir den frühesten Sonnenuntergang um den 10. Dezember herum erleben. Den spätesten Sonnenaufgang haben wir hingegen in den ersten Januartagen. Und auch wenn die genaue Erklärung dahinter ziemlich komplex ist, so kann es doch jeder relativ leicht beobachten bzw. an den Sonnenauf- und -untergangszeiten auf den diversen WetterApps unter Internetseiten ablesen. Natürlich auch bei n-tv.de unter http://www.n-tv.de/wetter/ und dann auf das jeweilige Wettersymbol klicken. Darunter finden Sie Tag für Tag die entsprechenden Zeiten. Einfach mal durchklicken und vergleichen.

Quelle: ntv.de

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