Panorama

Vor Räumung des Dorfes Aktivisten und Polizei liefern sich Rangelei vor Lützerath

Rangelei mit Aktivisten vor Lützerath - die Polizei setzt nach eigenen Angaben auf Deeskalation und Transparenz.

Rangelei mit Aktivisten vor Lützerath - die Polizei setzt nach eigenen Angaben auf Deeskalation und Transparenz.

(Foto: dpa)

Das Dorf Lützerath südwestlich von Düsseldorf soll dem Kohletagebau weichen. Doch Aktivisten stellen sich dem entgegen - bei einem Polizeieinsatz, der eine spätere Räumung des Ortes vorbereiten soll, kommt es zu Zusammenstößen. Es fliegen Böller, Flaschen und Steine.

Vor der demnächst geplanten Räumung des Dorfes Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier ist es zu Rangeleien zwischen Polizisten und Klimaaktivisten gekommen. Die Aktivisten warfen Böller, Flaschen und Steine, und es gab Handgemenge. Ein Polizeisprecher sagte, es werde wegen der Böller- und Steinwürfe ein Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs eingeleitet.

Zuvor hatten sich Aktivisten auf der Zufahrtsstraße nach Lützerath hinter einer brennenden Barrikade positioniert. Diese Barrikade wurde am Nachmittag von der Polizei weggeräumt, ebenso wie ein Überbau über der Zufahrtsstraße. Mehrere Aktivisten, die sich darauf aufgehalten hätten, seien von Höhenrettern heruntergeholt worden, sagte der Polizeisprecher. "Das ist nicht der Beginn der Räumung", betonte er. Vielmehr würden vorbereitende Arbeiten für die geplante Räumung Mitte des Monats ausgeführt.

Lützerath südwestlich von Düsseldorf soll zur Kohlegewinnung abgebaggert werden. In den Häusern leben allerdings Aktivisten, die um den Ort kämpfen wollen. "Die Kohle unter Lützerath muss im Boden bleiben", sagte Antje Bussberg von der Initiative "Alle Dörfer Bleiben" mit Blick auf die klimaschädliche Energiequelle.

RWE: "In Energiekrise notwendig"

Dagegen teilte der Energiekonzern RWE mit: "Die Inanspruchnahme der ehemaligen Siedlung in diesem Winter ist notwendig, um inmitten der Energiekrise eine sichere Versorgung der Kraftwerke zu gewährleisten." Die Rechtmäßigkeit sei durch die Gerichte abschließend bestätigt. "Alle ursprünglichen Bewohner von Lützerath haben den Ort verlassen", so RWE.

Die Polizei setze auf Deeskalation und Transparenz. "Wir werden Zwangsmittel nur einsetzen, wenn es im Sinne eines verhältnismäßigen und konsequenten Einschreitens oder zur Verfolgung von Straftaten nicht anders möglich ist", sicherte der Aachener Polizeipräsident Dirk Weinspach zu. "Ich appelliere, den Protest gegen eine Räumung nicht mit der Begehung von Straftaten zu verbinden."

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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