Köchin von tödlichem Pilzgericht Australierin soll Ex-Mann dreimal vergiftet haben
03.11.2023, 13:48 Uhr Artikel anhören
Der Fall um das tödliche Pilzgericht zieht internationale Aufmerksamkeit auf sich.
(Foto: AP)
Die Pastete einer 49-jährigen Australierin hat drei Menschen das Leben gekostet. So viel steht fest. Die Polizei legt nun nahe, das sei kein einmaliges Unglück gewesen: Der Ex-Mann der Pastetenköchin sei zuvor schon dreimal von deren Essen krank geworden.
Eine australische Frau soll dreimal versucht haben, ihren Ex-Mann zu töten. Die 49-jährige Erin Patterson wurde festgenommen, weil nach einem gemeinsamen Essen drei ihrer Gäste starben und einer nur knapp überlebte. Aus den Gerichtsunterlagen wurde nun bekannt, dass der Frau zusätzlich vier Mordversuche auf ihren früheren Partner vorgeworfen werden. Der Mann wurde zu dem tödlichen Mahl auch erwartet, schlug die Einladung aber aus.
Nach übereinstimmenden Medienberichten soll Patterson laut Polizei erstmals im November 2021 versucht haben, ihren Ex-Mann mit einem Gericht zu ermorden. Weitere Anschläge sollen demnach im Mai und im September 2022 stattgefunden haben. Die Polizei sagte, es stehe im Raum, dass das Opfer nach den Mahlzeiten krank geworden sei.
Mehrere australische Medien berichten über Social-Media-Einträge von Pattersons früherem Partner, in denen er im Mai 2022 von einer Darmerkrankung erzählt, wegen der er für 16 Tage in ein künstliches Koma versetzt worden sei. Zeitungen wie der "New Zealand Herald" zitieren einen Post des Mannes, in dem er damals schrieb: "Meine Familie wurde zweimal gebeten, sich von mir zu verabschieden, da man nicht davon ausging, dass ich überleben würde."
Forensische Untersuchung: "Todeskappe" in der Pastete
Der vierte Mordversuch an ihrem Ex-Partner, der Patterson vorgeworfen wird, ist die Einladung zu dem Pilzessen mit tödlichen Folgen. Der Mann selbst erschien nicht, dafür aber seine 70-jährigen Eltern sowie seine Tante und deren Mann. Das von Patterson servierte Beef Wellington überlebten nur Patterson selbst sowie der Onkel ihres Ex-Mannes. Eltern und Tante starben im Krankenhaus, der 68-jährige Onkel überlebte nur knapp und trug schwere gesundheitliche Schäden davon.
Laut forensischer Untersuchungen war die Rinderpastete durch den berüchtigten Grünen Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) vergiftet. Er wird auch "Todeskappe" genannt. Reportern vor ihrem Haus sagte Patterson damals unter Tränen, sie sei am Boden zerstört. Sie habe diese Menschen geliebt und keinen Grund, sie zu verletzen.
Der Fall hatte ein enormes Medienecho hervorgerufen. Am Donnerstag sagte ein Ermittler laut dem britischen "Guardian", das habe die Untersuchungen zusätzlich erschwert: "In den letzten drei Monaten waren diese Ermittlungen einer unglaublich intensiven öffentlichen Aufmerksamkeit und Neugier ausgesetzt. Ich kann mich an keine andere Untersuchung erinnern, die ein derartiges Interesse der Medien und der Öffentlichkeit hervorgerufen hat."
Der Prozess soll im Mai 2024 fortgesetzt werden. Die Polizei hatte zuvor um mehr Zeit gebeten, um die digitalen Beweise zu untersuchen, die in Pattersons Haus beschlagnahmt worden waren.
Quelle: ntv.de, lwe