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Letzte Generation in Berlin Autofahrer sprüht Reizgas auf Klimaaktivisten

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Einige Autofahrer wandten Gewalt gegen die Klimaaktivisten an.

Einige Autofahrer wandten Gewalt gegen die Klimaaktivisten an.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bei neuerlichen Protestaktionen der Letzten Generation versuchen wütende Autofahrer in Berlin, auf eigene Faust blockierte Straßen zu räumen. Ein Mann geht besonders brutal gegen die Klimaaktivisten vor. Die Polizei zeigt Verständnis, bittet aber um gewaltfreie Umsicht.

Viele Sitzblockaden der Klimaschutzgruppe Letzte Generation in Berlin sind von der Polizei am Vormittag nach mehreren Stunden aufgelöst worden. Das teilte die Polizei auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. An sieben Kreuzungen sei die Polizei schneller gewesen und habe das Festkleben von Demonstranten verhindert. "An einigen Stellen ist die Straße beschädigt und muss noch repariert werden." Ein Polizist sei leicht an einer Hand verletzt worden.

Die Polizei sprach am Morgen von mehr als 20 Blockaden. Bis zu 500 Polizisten seien den gesamten Tag im Einsatz, um schnell und konsequent einzuschreiten, sagte ein Polizeisprecher. Die Letzte Generation teilte mit, es gebe an mindestens 30 Orten Sitzblockaden. Es kam zu langen Staus und Wartezeiten. Einige Autofahrer protestierten laut, weil sie zur Arbeit mussten. Zu beobachten war aber auch, dass einzelne Fußgänger und Radfahrer die Blockaden lobten. Die Letzte Generation bedankte sich für Blumen, die Blockierer erhalten hätten.

In mehreren Fällen versuchten wütende Autofahrer, auf eigene Faust die Straßen freizuräumen. Nach Angaben der Polizei besprühte bei einer Blockade im Stadtteil Prenzlauer Berg ein Autofahrer Blockierer mit Reizgas und versuchte, sie "mit Tritten von der Fahrbahn zu entfernen". Die Letzte Generation postete ein Video, auf dem ein Mann zu sehen ist, der mehrere noch stehende Blockierer besprüht und ruft: "Weg, ihr Penner." Einem Blockierer, der sich hinsetzt, sprüht er direkt ins Gesicht und versucht, andere zu treten. Die Straße wird dadurch aber nicht frei. Die Polizei kennt das Video und ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

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Im Bezirk Spandau stoppte die Polizei einen Autofahrer, der selbst einen Klimademonstranten von der Straße lösen wollte. Sie appellierte: "Wir haben Verständnis, wenn Sie von den Protesten genervt sind, aber bitte greifen Sie nicht ein oder wenden gar Gewalt an."

Gegen 7.30 Uhr hatten die Blockaden an vielen Kreuzungen begonnen. An vielen Stellen dauerte das Ablösen von angeklebten Händen ein bis zwei Stunden. Die Polizei schrieb aber auch von einigen "besonders hartnäckigen Klebstoff-Gemischen", die an einigen Kreuzungen zu sehr langen Einsätzen führten.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa

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