"Flankenfahrt" nahe Münchner Hbf Bauzug schiebt ICE vom Gleis
08.11.2021, 20:37 Uhr
Gleise dicht an dicht: Flankenfahrten können sich durch falsch gestellte Weichen, irrtümlich freigegebene aber auch durch übersehene Signale ereignen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nahe dem Münchner Hauptbahnhof sind ein Bauzug und ein ICE auf gleicher Höhe unterwegs. Als Letzterer planmäßig auf das Gleis des Bauzuges wechseln möchte, kommt es zur Kollision. Womöglich wurde ein Sperrsignal übersehen.
Vor dem Münchner Hauptbahnhof ist ein Bauzug in einen ICE gekracht. Wie die Bundespolizeidirektion München mitteilte, ereignete sich der Vorfall am frühen Morgen bei einer Rangierfahrt. Verletzt worden sei niemand. An dem ICE sowie an den Gleisanlagen sei durch die Flankenfahrt aber ein hoher Sachschaden entstanden, der sich mutmaßlich "im hohen sechsstelligen Euro-Bereich" bewege.
Der Mitteilung zufolge nahmen zum Zeitpunkt des Unfalls sowohl der ICE als auch der Bauzug eine Rangierfahrt vor - auf gleicher Höhe und nebeneinander. Der ICE sollte anschließend auf das Gleis wechseln, auf dem der Bauzug unterwegs war. "Nach ersten Ermittlungen der Bundespolizei dürfte der Rangierbegleiter des Bauzuges ein Sperrsignal übersehen haben", heißt es in einer Mitteilung der Bundespolizei. Der vorderste Wagen des Bauzuges habe daraufhin den hinteren Triebfahrzeugteil des ICE gerammt, so dass dieser entgleiste.
Der ICE musste mittels eines Notfallzuges der DB Netz AG auf die Gleise gehoben werden. Personen wurden laut Bundespolizei nicht verletzt. Diese ermittelt nun wegen Gefährdung des Bahnverkehrs gegen den Rangierbegleiter des Bauzuges. Zudem werde geprüft, ob die Nichtmeldung des Bahnbetriebsunfalls an die Bundespolizei Konsequenzen nach sich zieht.
Quelle: ntv.de, mpe/AFP