Panorama

3-Millionen-Dispo-PanneBeeindruckende Shoppingliste aufgetaucht

17.05.2016, 14:49 Uhr
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Die Studentin Christine Jia Xin Lee aus Australien gab in neun Monaten fast drei Millionen Euro aus. (Foto: twitter/Sydney Morning Herald)

Durch eine Dispo-Panne ihrer Bank erhält eine 21-Jährige in Australien einen Überziehungskredit ohne Limit. Christine Lee startet eine neunmonatige Shoppingtour. Doch wie verballert eine junge Frau in so kurzer Zeit fast drei Millionen Euro?

Die Meldung sorgte für Aufsehen: Ein Fehler ihrer Bank verhalf einer Chemie-Studentin in Australien zu einem Überziehungskredit ohne Limit. Statt den Irrtum aufzuklären, bediente sich Christine Jia Xin Lee reichlich an dem Geld, das ihr nicht gehörte. Insgesamt soll sie rund drei Millionen Euro verprasst haben.

Nun ist die durchaus beeindruckende Einkaufsliste der 21-jährigen Frau von der "Sydney Morning Herald" gesichtet und veröffentlicht worden. Der australischen Zeitung zufolge soll die aus Malaysia stammende junge Frau die Millionensumme vor allem in Designermode und andere Luxusartikel investiert haben.

Alleine an einem Tag ging sie gleich sieben Mal in ein Luxus-Geschäft einkaufen und verprasste dort satte 51.000 Euro. Sie kaufte Designer-Handtaschen von Christain Dior, Hermès, Schmuck von Cartier, allein für ein paar Stiefel von Christian Louboutin zahlte sie 1295 Euro.

Lee habe das Konto bei der Bank Westpac im Jahr 2012 kurz vor ihrem 18. Geburtstag eingerichtet, berichtet die Zeitung weiter. Erst zwei Jahre später, im Juli 2014 habe sie bemerkt, dass ihr durch den Irrtum der Bank ein unbegrenzter Dispokredit zur Verfügung stand. Doch statt den Irrtum aufzuklärem, habe die Studentin eine neun Monate andauernde, millionenschwere Shoppingtour gestartet, bis die Bank im April 2015 den Fehler bemerkte.

Über zwei Millionen sind futsch

Noch im selben Monat gab Lee Waren im Wert von rund 640.000 Euro zurück. Dazu gehörten unter anderem 16 Handtaschen des französischen Luxuslabels Christian Dior, vier weitere Handtaschen von Hermès und ein Cartier-Armband. Die restlichen 2,36 Millionen Euro blieben jedoch verschwunden.

Aus der Liste des Gerichts geht auch hervor, welche Strategien die 21-Jährige für ihre Einkaufstouren nutzte. Die Studentin eröffnete ein neues Konto auf einer anderen Bank, auf das sie knapp 800.000 Euro überwies. Dieses Geld verwendete die junge Frau für 20 Einkaufstrips in Luxusboutiquen zwischen Januar und April 2015. Parallel bestellte sie viele Dinge online und beglich die Summen über Paypal. Unter den 52 bestellten Gegenständen finden sich zahlreiche Digitalkameras, Designermode, ein Staubsauger der Marke Dyson.

Nachdem Lee im Herbst vergangenen Jahres nicht vor Gericht erschien, wurde im März 2016 ein Haftbefehl ausgestellt. Am 4. Mai wurde sie schließlich am Flughafen Sydney beim Versuch der Ausreise nach Malaysia festgenommen. Eine Richterin ließ sie jedoch auf Kaution wieder frei.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Studentin Betrug vor. Ihre Anwältin erklärte dagegen, sie habe sich das Geld nicht illegal verschafft. "Sie hat es ihnen nicht weggenommen. Die Bank hat es ihr gegeben!"

Quelle: ntv.de, dsi

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