In der Krypta des Petersdoms Benedikt XVI. wird in Grab von Vorgänger beigesetzt
02.01.2023, 16:20 Uhr
Das ehemalige Grab von Papst Johannes Paul II. in den vatikanischen Grotten unter dem Petersdom.
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Der Leichnam des früheren Pontifex Benedikt XVI. soll nach dem Trauergottesdienst im ehemaligen Grab seines Amtsvorgängers Johannes Paul II. beigesetzt werden. Die Gruft im Petersdom, die dem 2005 verstobenen Papst mehrere Jahre als letzte Ruhestätte dient, ist offenbar wieder frei.
Der verstorbene Papst Benedikt XVI. wird im früheren Grab seines Vorgängers Johannes Paul II. beigesetzt. Das bestätigte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni. Seine letzte Ruhestätte wird damit in der Krypta des Petersdoms sein. Dort soll der Leichnam am Donnerstag hingebracht werden. Zuvor will Papst Franziskus draußen vor der Basilika einen großen Trauergottesdienst mit Zehntausenden Menschen für Benedikt abhalten. Benedikt war am Samstagmorgen im Alter von 95 Jahren gestorben.
Papst Johannes Paul II. wurde nach seinem Tod 2005 in der Gruft beigesetzt. Einige Jahre später wurden seine sterblichen Überreste während des Heiligsprechungsprozesses neben die Pietà Michelangelos im Petersdom gebracht, weshalb sein Grab in den Grotten frei ist.
Zehntausende nehmen Abschied
Derweil stehen in Rom Zehntausende Gläubige Schlange, um dem gestorbenen Benedikt XVI. die letzte Ehre zu erweisen. Der emeritierte Papst wurde am Morgen in den Petersdom gebracht und dort öffentlich aufgebahrt. Er liegt vor dem Hauptaltar auf Kissen gebettet, die Hände sind gefaltet. Nachdem um kurz nach 9.00 Uhr die Pforten der Basilika geöffnet worden waren, zogen die Menschen über den Mittelgang nach vorne und an dem Leichnam vorbei.
Vor der Kirche und den Sicherheitskontrollen standen die Leute auf dem Petersplatz lange Schlange. Manche warteten seit der Nacht, um Einlass zu bekommen. In der Kirche zückten viele ihre Smartphones für Schnappschüsse. Andere beteten für den Papa Emeritus. Die vatikanische Gendarmerie schätzte, dass bis 14.00 Uhr rund 40.000 Menschen in den Dom gekommen sind.
Benedikts Leichnam war am Morgen von einem Kleinbus den kurzen Weg vom Kloster zum Petersdom gebracht worden. Anschließend gab es eine kleine, nicht-öffentliche Zeremonie, an der unter anderem sein langjähriger Privatsekretär Georg Gänswein teilnahm.
Steinmeier und Söder bei Requiem erwartet
Links und rechts des toten Papstes steht jeweils ein Schweizergardist. Unter den ersten Trauergästen war Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Staatspräsident Sergio Mattarella war kurz vor 9.00 Uhr in der Basilika. Bis 19.00 Uhr sollten die Tore des Petersdoms am Montag für Besucher geöffnet sein, am Dienstag und Mittwoch können Menschen von 7.00 bis 19.00 Uhr in die Kirche kommen. Am Donnerstag ist dann der große Trauergottesdienst geplant, den um 9.30 Uhr Franziskus selbst zelebrieren will.
Dass ein Papst einen anderen beerdigt, ist als Folge von Benedikts spektakulärem Rücktritt 2013 ein historischer Vorgang. Zu dem Requiem, das nach dem Wunsch von Benedikt schlicht gehalten sein dürfte, werden laut offiziellen Angaben bis zu 60.000 Menschen erwartet. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Markus Söder kündigten sich bereits an. Der Ministerpräsident aus Benedikts Heimat Bayern will mit Vertretern aus Politik, Kirche und Gesellschaft nach Rom fliegen, wie er ankündigte.
Quelle: ntv.de, bek/dpa