Relikt aus dem Zweiten WeltkriegBritin entdeckt geheimen Bunker im Garten

Wer ein Grundstück kauft, sollte sich dort vielleicht nochmal genauer umsehen. Sonst könnte man genauso überrascht sein wie eine Mutter aus Großbritannien. Sie stößt in ihrem Garten auf eine mysteriöse Betonplatte und entdeckt darunter ein historisches Zeugnis.
Lisa Marie Camps staunte, als sie eine merkwürdige Betonplatte im Garten ihres kürzlich erworbenen Grundstücks öffnete. Darunter fand die Britin den Eingang zu einem Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Mithilfe ansässiger Historiker versucht die vierfache Mutter aus Gloucestershire nun herauszufinden, warum der Bunker in ihren Garten gebaut wurde und welchem Zweck er diente.
"Es ist sehr aufregend, so etwas in unserem Garten zu finden. Ich begeistere mich für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs und habe nun eine Mission: Ich will herausfinden, warum er genau an dieser Stelle steht", sagte Camps dem Portal "Gloucestershire Live", das Fotos der Ausgrabungen veröffentlichte. Gemeinsam mit ihren Kindern und einer Gruppe von Hobbyhistorikern bringt sie nun Stein für Stein eine unterirdische Welt zum Vorschein. "Es wäre großartig, wenn wir den Kindern dieses einzigartige Stück Geschichte zeigen könnten", sagte die Mutter. Es sei eine Gemeinschaftssache und die Kinder würden dabei etwas über den Zweiten Weltkrieg lernen.
Vor Camps wohnte ein älteres Ehepaar auf dem Grundstück, das in den 1950er Jahren ein Haus baute. Nachbarn zufolge soll dort aber bereits zuvor ein doppelstöckiges Gebäude gestanden haben, dass über dem Bunker gebaut wurde. "Es sieht so aus, als wurde das erste Haus errichtet, nachdem der Bunker für die British Acoustic Film Factory erbaut worden war", teilte die Archäologieabteilung des Bezirks Gloucestershire mit. Die Fabrik zog aber 1941 auf Anraten der Regierung nach London, um einen möglichen Bombenangriff in der Gegend zu verhindern.
Bajonette und andere Kriegsgegenstände
Demnach könnte der Bunker zum Schutz der Fabrikarbeiter errichtet sein worden. Gerald Cooke, der Camps bei den Ausgrabungen unterstützt, sagte: "Ich glaube nicht, dass wir absolute Klarheit über den Gebrauch und Zweck des Bunkers haben werden." Es sehe aber danach aus, dass er von einer Heimatgarde benutzt worden sei.
Die Schwiegertochter des mittlerweile verstorbenen Seniorenpaares, das vor Camps auf dem Grundstück wohnte, erzählte, dass ihr Mann als Kind noch in dem Bunker gespielt habe. Er hatte damals in dem geziegelten Schutzraum Bajonette und andere Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Später sei der Bunkereingang aber vom Bezirksamt mit einer 25 Zentimeter dicken Betonplatte überzogen worden.