Dezember wird kalt und nass Chance auf weiße Weihnacht ist so hoch wie lange nicht
27.11.2023, 17:49 Uhr Artikel anhören
Vorgeschmack auf den kommenden Winter? Das sächsische Seiffen ist bereits in Schnee gehüllt.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Winter lässt sich in Deutschland nieder - zum Teil mit dem ersten Schnee der Saison bis ins Flachland. Doch wie nachhaltig präsentiert er sich auf den letzten Metern des Novembers? Und macht er auch im Dezember so stramm weiter? Der ntv-Meteorologe Björn Alexander gibt Antworten.
ntv.de: Wintereinbruch in Deutschland - wie lange bleibt es jetzt kalt?
Björn Alexander: Bis mindestens zum Ende der Woche stehen die Zeichen auf frühwinterliche bis eiskalte Werte mit teilweise bitterkalten Nächten. Zwar kann sich hierbei im Westen auch mal etwas mildere Luft mit Höchstwerten bis 6 Grad einmischen, grundsätzlich bleibt es aber kalt. Das beschert Deutschland einen standesgemäßen Start in den meteorologischen Winter. Der beginnt nämlich immer am 1. Dezember. Kalendarisch beginnt die kalte Jahreszeit in diesem Jahr am 21. Dezember.
Warum der Unterschied?
Der meteorologische Jahreszeitenwechsel dient der Vergleichbarkeit, also der Statistik, sodass es wichtig ist, immer einen fixen Zeitraum zu haben. Deshalb gilt immer der Monatserste für den statistischen Wechsel, während der kalendarische oder astronomische Anfang von der Sonne abhängig und damit variabel ist. Denn hierfür muss die Sonne senkrecht über dem südlichen Wendekreis stehen.
Stichwort Glätte - worauf müssen wir uns einstellen?
Derzeit zieht Tief "Oliver" über uns hinweg, vor allem im Westen, wo die Polarluft die zwischenzeitlich angestiegene Schneefallgrenze wieder bis ganz nach unten schiebt. Richtung Nordosten hält sich indes sowieso die kältere Luft mit entsprechender Schneeglätte. Verbreitete Rutschgefahr bringen uns weiterhin die Nächte. Auch abseits der Niederschlagsgebiete wird es frostig kalt, sodass wir mit gefrierender Nässe und Reif rechnen müssen.
Mit Schnee und Eis in den Advent. Ein gutes Omen für die weiße Weihnacht?
Der Anfang ist damit auf jeden Fall geglückt und es werden Erinnerungen an die letztmalige weiße Weihnacht in weiten Teilen Deutschlands wach. Die gab es im Dezember 2010. Und auch damals legte der Winter sich schon frühzeitig in die Riemen. Am Ende verlief der Gesamtmonat fast 4 Grad zu kalt und deutlich zu nass.
Was sagen die Berechnungen für den Dezember 2023?
Derzeit geht die experimentelle Langfristvorhersage von einem zu nassen Verlauf aus. Insofern scheinen die Tiefs am Drücker bleiben zu wollen, was uns auch die Prognose-Muster bei den klassischen Wettermodellen bestätigen. Ein zu nasser Dezember 2023 ist somit nicht nur plausibel, sondern auch sehr wahrscheinlich und bringt uns eine weitere Analogie zum Dezember 2010.
Schnee oder Regen?
Hier scheiden sich noch die Geister. In Summe haben die kälteren Varianten bei den Monatsprognosen aber inzwischen die Oberhand gewonnen. Und auch das hat eine gewisse Plausibilität. Schlussendlich liegt der Norden Europas seit Wochen im eiskalten Dauerwinter gefangen, der nun langsam seine Krallen in Richtung Mitteleuropa ausfährt. Kurzum: So gut wie in diesem Jahr waren die Chancen auf eine Schlittenpartie mit Nikolaus, Weihnachtsmann und Christkind schon seit Jahren nicht mehr.
Quelle: ntv.de