Luxusleben finanziertDänin erleichtert Staatskasse um Millionen

Statt Projekte für arme Menschen zu finanzieren, leitet eine dänische Staatsbedienstete viele Millionen Euro auf ihr eigenes Konto um. Mit dem Geld finanziert sich die Frau ein Leben in Saus und Braus, bis ihr die Polizei auf die Schliche kommt.
Die Polizei in Südafrika hat eine Dänin festgenommen, nach der seit Wochen international gefahndet worden war. Die 64-Jährige wird verdächtigt, die dänische Staatskasse um 111 Millionen dänische Kronen (knapp 15 Millionen Euro) betrogen zu haben. Nach Angaben von Danmarks Radio stellten Ermittler die Frau in einem Haus unweit der Hauptstadt Johannesburg. Bei der Festnahme seien auch große Mengen Bargeld gefunden worden.
Als leitende Angestellte bei den Sozialbehörden soll die Frau zwischen 2002 und 2018 öffentliche Mittel auf eigene Konten überwiesen haben. Das Geld war für Projekte für sozial schwache Bürger, Obdachlose und Drogenabhängige vorgesehen. Die Verdächtige habe über Jahre hinweg geschickt ihre Spuren verschleiert und etwa fiktive Projekte und Leistungsbezieher erfunden und nachträglich Informationen in den IT-Systemen der Behörde verändert, so die Vorwürfe. Insgesamt 274 Fälle kamen bei einer internen Revision im September ans Licht. Als man die Frau am Arbeitsplatz befragen wollte, war sie spurlos verschwunden.
Teure Rennpferde und Luxusautos gekauft
Einem Bericht der Boulevardzeitung Berlingske Tidende zufolge soll die Frau mit dem abgeschöpften Geld unter anderem die Reiterkarriere ihrer Tochter gefördert haben. Dazu habe sie teure Rennpferde in Dänemark und im Ausland erworben. Zudem habe sie 2015 in Schweden ein Gestüt zur Pferdezucht für 900.000 Kronen gekauft. Neben der Reiterei soll die 64-Jährige auch eine Vorliebe für schnelle Autos haben. Nachbarn berichten, dass die Frau mehrere Luxuswagen auf ihrem Anwesen in Dänemark parkte.
Mittlerweile wurde die 64-Jährige durch die Behörden für bankrott erklärt. Laut der Zeitung Jyllands-Posten erklärte ein Konkursverwalter unter anderem ihr Wohnhaus im Vorort von Kopenhagen sowie den Hof in Schweden für beschlagnahmt.
"Wir hoffen, nun endlich aufklären zu können, wo der Rest der verschwundenen Millionen geblieben ist", sagte Polizeiinspekteur Thomas Anderskov Riis laut einer Mitteilung. Die Staatsanwaltschaft will einen Auslieferungsantrag stellen. Da die Frau seit 1997 für die Sozialbehörde arbeitete, wird nun geprüft, ob der Betrugsfall noch viel größere Ausmaße hat.