Umschwung pünktlich zur WM? Der Sommer lüftet mal durch
07.06.2018, 14:51 Uhr
Den Sonnen-Fetischisten könnte das Wetter kommende Woche ein wenig bitter schmecken.
(Foto: dpa)
Das sommerliche Wetter scheint kein Ende zu nehmen. Am Wochenende wackele einmal mehr vielerorts die 30-Grad-Marke, sagt n-tv Meteorologe Björn Alexander. Im Schlepptau habe die warme Luft dabei erneut Unwetter. Und danach frischt es laut Alexander auf.
Der Sommer scheint endlos zu sein. Geht er auch am Wochenende in die Verlängerung?
Björn Alexander: Bis zum Beginn der kommenden Woche sind die Temperaturen weiterhin im sommerlichen bis hochsommerlichen Bereich. Danach deutet sich aber erst einmal eine weniger warme und wechselhaftere Witterungsphase an. Allerdings sind vor der Wetterumstellung weiterhin teils heftige Gewitter möglich.
Lässt sich schon sagen, wo es am schlimmsten krachen wird?
Das ist im Detail leider kaum vorherzusagen. Allenfalls lassen sich Regionen ausgrenzen, die tendenziell unwetterfrei bleiben könnten.
Welche?
Am Samstag ist die Unwettergefahr im Norden und Nordosten am geringsten und somit bleibt die Waldbrandgefahr dort nach wie vor hoch bis sehr hoch. Am Sonntag dürften die Küsten am ehesten schauer- und gewitterfrei durch den Tag kommen. Die neue Woche startet dann im Norden generell wieder freundlicher, während in den anderen Landesteilen immer wieder teils kräftige Gewitter mit Unwetterpotenzial möglich sind.
Welche Gefahren drohen und warum enden die Unwetter nicht?
Weil die Luft - zum x-ten Mal - von Südwesten her rasch mit Feuchtigkeit angereichert wird und damit die Schwüle und die Gewitterwilligkeit deutlich zunehmen. Gleichzeitig sind die Unterschiede beim Luftdruck über Mitteleuropa weiterhin gering.
Was bedeutet das?
Daraus resultiert ein schwacher Wind und die Gewitterkomplexe ziehen dadurch sehr langsam. Das führt uns direkt zu den Hauptgefahren: Starkregen mit Überflutungsgefahr und Hagel, der sich zum Teil etliche Zentimeter hoch auftürmen kann. Sturmböen sind bei solchen Lagen ebenfalls nicht auszuschließen, treten jedoch vergleichsweise selten auf. Und natürlich sind solche - fast schon tropisch anmutenden - Luftmassen für den Kreislauf schon mal sehr anstrengend. Da könnte die bevorstehende Abkühlung in der nächsten Woche vielleicht eine willkommene Abwechslung sein. Zumal die Nächte damit wieder frischer werden und es dementsprechend schlaffreundlicher sein dürfte.
Wie sind denn die Einzelheiten der Prognose bis dahin?
Der Samstag bringt uns Sonne und Wolken im Wechsel mit Schauern und Gewittern. Diese können stellenweise erneut kräftig ausfallen, besonders im Umfeld der Berge. Besser startet das Wochenende in Richtung Nordosten. Dort gibt es nämlich kaum Wolken und viel Sonne. Dabei bringen es die Temperaturen oft auf Höchstwerte von 23 bis 33 Grad und bevorzugt vor den Gewittern ist es ziemlich schwül.
Und am Sonntag?
Dann greift die gewitteranfällige Luft bis in den Norden und den Nordosten aus. Lediglich die Küsten dürften schauerfrei bleiben. Ansonsten besteht punktuell nach wie vor die Gefahr von Starkregen und Hagel, gelegentlich auch Sturmböen. Das höchste Unwetterpotenzial würde ich aus heutiger Sicht bevorzugt im Südosten unseres Landes sehen. Dazu geht es weniger heiß mit 20 bis 30 Grad weiter.
Wie beginnt die nächste Woche?
Bei den Nordlichtern freundlich und trocken. Im übrigen Land läuft die Schauer- und Gewittermaschinerie weiter. Vor allem entlang der Landesmitte könnte es wieder heftiger zur Sache gehen. Bei der Temperaturspanne ändert sich nur wenig bei 20 bis 30 Grad.
Wann stellt die Wetterlage auf "Durchlüften" um?
Ab Dienstag wird es in Sachen Endlos-Sommer kritisch. Denn seit einigen Tagen mehren sich die Hinweise, dass sich die Großwetterlage pünktlich zur Fußball-Weltmeisterschaft umstellt. Stand heute wäre spätestens Mittwoch nächster Woche das Hochsommergefühl mit mehr als 25 Grad vorbei und es würde sich vom Atlantik feuchtere und kühlere Luft durchsetzen. Allerdings bleibt hierbei noch offen, wie lange die Abkühlung andauert beziehungsweise ob die Umstellung wirklich nachhaltig ist.
Das heißt? Kommt da ein Sommermärchen auf uns zu?
Vielleicht kehrt der Sommer ja pünktlich zum ersten Spiel der deutschen Mannschaft am 17. Juni gegen Mexiko zurück. Ausschließen würde ich es beim Blick auf die aktuellen Wetterkarten auf jeden Fall nicht. Der Traum vom Sommermärchen lebt somit auf jeden Fall.
Quelle: ntv.de