Panorama

Insassen erstickt aufgefunden Tote nach Gewaltausbruch in Gefängnis

10.11.2025, 07:30 Uhr
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Durch Drogenhandel hat die Gewalt in Ecuador in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. (Foto: AFP)

In der ecuadorianischen Stadt Machala hören Nachbarn eines Gefängnisses in der Nacht Schüsse, Explosionen und Hilferufe. Spezialeinheiten greifen ein. Am Morgen finden Behörden Dutzende Tote in der Anstalt. Die Gefängnisse des südamerikanischen Landes sind Zentralen für den Drogenhandel.

Nach einem Tag mit gewalttätigen Zusammenstößen in einem Gefängnis in Ecuador in Machala, einer Stadt im Süden des Landes, haben die Behörden insgesamt 31 Tote gemeldet. Bei bewaffneten Auseinandersetzungen in der Nacht zum Sonntag wurden zunächst vier Menschen getötet, wie die Gefängnisverwaltung des südamerikanischen Landes mitteilte. Am Nachmittag seien dann 27 Insassen der Haftanstalt tot aufgefunden worden. Diese seien erstickt, die genaueren Umstände würden ermittelt.

Zudem seien bei den Auseinandersetzungen in der Nacht 33 Gefängnisinsassen und ein Polizist verletzt worden. Dazu, ob es sich bei den vier Toten ebenfalls um Häftlinge handelte, machte die Gefängnisverwaltung keine Angaben. Demnach kamen bei der Auseinandersetzung Schusswaffen und Sprengstoff zum Einsatz.

Anwohnerinnen und Anwohner hatten in der Nacht Schüsse, Explosionen und Hilferufe aus dem Inneren des Gefängnisses gehört. Der Gefängnisverwaltung zufolge griffen Eliteeinheiten der Polizei "umgehend" ein und nahmen in der Haftanstalt sieben Menschen fest. Zudem hätten sie die Kontrolle über das Gefängnis wieder hergestellt.

Die Haftanstalten in dem südamerikanischen Land sind schon vor Jahren zu Zentralen des organisierten Drogenhandels geworden, immer wieder kommt es dort zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern verfeindeter Banden. Die jüngste Gewalt könnte mit Plänen zusammenhängen, einige Insassen in ein neues Hochsicherheitsgefängnis zu verlegen, das Präsident Daniel Noboa in einer anderen Provinz errichten ließ und das in diesem Monat eröffnet werden soll.

Ende September waren bei Kämpfen zwischen rivalisierenden Drogenbanden in der Haftanstalt in Machala 13 Insassen und ein Gefängnismitarbeiter getötet worden. Ecuador liegt zwischen Kolumbien und Peru, den beiden größten Kokainproduzenten der Welt, war aber lange vergleichsweise friedlich und stabil. In den vergangenen Jahren wurde das Land dann selbst zu einer Drehscheibe für den internationalen Drogenhandel. Seitdem hat auch die Gewaltkriminalität stark zugenommen.

Quelle: ntv.de, gri/AFP

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