Razzia in Belgien und Frankreich Ehepaar verkauft Waffen aus 3D-Drucker
06.02.2024, 17:06 Uhr Artikel anhören
Mit einem 3D-Drucker lassen sich problemlos Waffen erstellen. (Archivbild)
(Foto: picture alliance / dpa)
Mit einem 3D-Drucker lassen sich nicht nur dekorative Dinge herstellen, sondern auch vollfunktionsfähige Schusswaffen. In Belgien nutzt ein Ehepaar die Möglichkeit, um ein Geschäft aufzuziehen. Nun kommt die Polizei den beiden auf die Schliche.
Ein belgisches Ehepaar hat mithilfe eines 3D-Druckers Waffen hergestellt und diese auf einer Plattform im Darknet verkauft. Das blieb nicht ohne Folgen. Bei einer Razzia nahm die Polizei des Landes die 18-jährige Frau und ihren 26-jährigen Ehemann fest. Zudem beschlagnahmte sie mehrere Bauteile aus dem Drucker, wie die Zeitung "Het Belang van Limburg" berichtet.
Zu den sichergestellten Teilen gehörten demnach unter anderem Griffstücke, Schulterstützen, Waffenschlitten und Rückstoßfedern, aber auch vollfunktionsfähige Waffen. Die Razzia fand in mehreren belgischen und französischen Städten statt, daran beteiligt waren außer der belgischen auch die französische Polizei und Europol. In Frankreich wurden neun Käufer der Waffen festgenommen.
Situation droht sich zu verschärfen
Laut der Staatsanwaltschaft in Löwen, wo das Ehepaar agierte, war es eine der größten Aktionen im Kampf gegen illegale Waffen aus dem 3D-Drucker - zumindest in Europa. Allerdings handele es sich bei Straftaten in dieser Größenordnung eher um eine Seltenheit. Jedoch könnte sich mit zunehmender Verbreitung der 3D-Drucker sowie der nötigen Baustoffe, etwa Kunststoff und Metall, die Lage künftig verschärfen.
Das hängt auch damit zusammen, dass die 3D-Drucker nicht auf zusätzliche Bauteile angewiesen sind. Sie können aus den entsprechenden Stoffen und einer Blaupause problemlos Bauteile herstellen. Die notwendigen Baupläne werden in der Regel ebenfalls übers Darknet gehandelt.
Quelle: ntv.de, tkr