Wetterwoche im Schnellcheck Erst kommt noch mehr Regen, dann klopft der Winter an
31.12.2023, 14:33 Uhr Artikel anhören
Bis Donnerstag früh rechnen die Wettercomputer für die Hochwassergebiete mit Regenmengen um 40 Liter pro Quadratmeter. Noch mehr Regen wird für die westlichen und südwestlichen Mittelgebirge erwartet.
(Foto: picture alliance/dpa)
Zum Jahreswechsel macht der Regen eine Pause - aber nur eine kurze. Im Laufe der Woche könnte sich die Hochwasserlage noch einmal verschärfen. Zum kommenden Wochenende sagen die Wettermodelle eine Rückkehr des Winters voraus.
Der Hochwasserschwerpunkt liegt weiterhin in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. In Niedersachsen sind vor allem Weser, Aller, Oker, Hunte, Leine, Fuhse und Hase betroffen. Hier melden 27 Stationen die höchste Warnstufe. In Sachsen-Anhalt sind es aktuell vier Messstationen mit der höchsten oder zweithöchsten Warnstufe. Viele andere liegen zumindest im Bereich der Warnstufe 1 oder 2.
Mit Tief "Costa" (internationaler Name ist "Geraldine") fällt weiterer Regen, die Mengen bleiben aber überschaubar. Meistens fallen bis einschließlich Montag um die fünf, in Spitzen 10 bis 15 Liter je Quadratmeter. Allerdings sind die Böden nach wie vor gesättigt, jeder Tropfen geht mehr oder weniger direkt in die Flüsse, Stauseen und Hochwassergebiete. Die Lage bleibt somit angespannt, zumal die Deiche oft durchweicht sind und auch ohne neuen Regen zu brechen drohen. Zudem folgt zum Dienstag ein neues Tief mit kräftigerem Regen.
Bis Donnerstag früh rechnen die Wettercomputer für die Hochwassergebiete mit Regenmengen um 40 Liter pro Quadratmeter. Noch mehr Regen wird für die westlichen und südwestlichen Mittelgebirge erwartet, im Stau vom Schwarzwald sind Spitzen bis 80 Liter je Quadratmeter nicht auszuschließen. An kleineren Bächen und Flüssen ist auch hier lokal Hochwasser möglich. Aber die Entwicklung ist bei Weitem kein Vergleich zu der Hochwasserlage weiter nördlich.
Auf eine Entspannung an der Hochwasserfront lassen die Prognosen ab dem Wochenende hoffen. Zumindest ein Teil der Trends bringt kältere Luft ins Spiel, sodass die Schneefallgrenze sinkt. Insbesondere im Bergland würden damit weitere Niederschläge erst einmal in Form von Schnee gebunden. Und auch im Flachland könnten sich regional die Flocken untermischen.
Ob es sich hierbei um einen nachhaltigen Wintereinbruch handelt oder ob sich vielleicht sogar mal ein Hoch mit einem durchgreifenden Wetterumschwung zu mehr Sonne und einer längeren trockenen Phase in der zweiten Januarwoche durchsetzt, ist offen, aber definitiv möglich. Bis dahin entwickelt sich die Lage wie folgt.
Nacht zum Montag: Wechselhaft und Glättegefahr im Süden
Zunächst einmal zieht der Regen in Richtung Osten ab. Die Pause ist nicht allzu lang. Im Westen und Nordwesten kommen bereits neue Schauer nach. Dazwischen bleibt es weitgehend trocken und oft klar - mit guten Aussichten zum Jahreswechsel. Am kältesten ist es am Alpenrand, wo später mit Frost und Glätte gerechnet werden muss. Sonst liegen die Tiefstwerte zwischen 3 und 7 Grad. Dazu weht im Westen und Nordwesten weiterhin ein starker bis stürmischer Wind, der die Silvesterraketen arg verwehen könnte.
Montag: Neujahr mit geteilten Aussichten
Das neue Jahr beginnt von der Eifel bis zur Ostsee wechselhaft mit Schauern, die im Bergland oberhalb von circa 700 Metern in Schnee übergehen können. Auch direkt am Alpenrand sind ein paar Tropfen, oberhalb von 1000 Metern auch Flocken drin. Im großen Rest ist es hingegen überwiegend trocken, vorwiegend im Süden und Osten scheint sogar häufiger die Sonne. Später breiten sich die Schauer bis in den Osten aus. Dafür wird es im Westen freundlicher. Bei kräftigem Wind erreichen die Temperaturen milde 4 bis 10 Grad.
Dienstag: Neuer Regen folgt
Das nächste Tief rollt heran und bringt uns trübes und nasses bis sehr nasses Schmuddelwetter. Am meisten Regen fällt voraussichtlich im Süden und Westen und besonders im Stau der Mittelgebirge. Dazu weht abermals ein lebhafter bis stürmischer Südwestwind mit örtlichen Sturmböen. Am längsten trocken bleibt es noch im Nordosten. Hier wird es auch am kühlsten mit Werten um 5, im Südwesten erreichen die Temperaturen dagegen sehr milde 12 Grad.
Mittwoch: Verschärfung der Hochwasserlage
Es bleibt es durchwachsen, oft nass und sehr windig bis stürmisch. Zumindest an kleineren Bächen und Flüssen ist damit ebenso im Südwesten lokal Hochwasser möglich. Dazu 5 Grad im Nordosten und 13 Grad am Rhein.
Donnerstag: Kontraste werden größer
Es geht unbeständig und windig mit örtlichen Sturmböen weiter. Schauer sind am ehesten in der Südwesthälfte sowie im Nordosten drin. Dort mischen sich von der Ostsee her sogar Flocken unter. Denn während es am Oberrhein mit nach wie vor milden 13 Grad weitergeht, mischt sich im Nordosten kältere Luft kaum über 0 Grad unter.
Freitag und am Wochenende: Kältere Luft breitet sich aus
Rund um den Dreikönigstag am Samstag hat ein Gros der Wettermodelle ein Vorankommen der kälteren Luft im Rennen. Damit dürften die Temperaturen einen spürbaren Knick nach unten bekommen. Die Chancen auf Schnee steigen bis herunter ins Flachland deutlich an. Das gilt für die tiefer gelegenen Bereiche insbesondere in der Nordosthälfte. Im Bergland dürfte es demnach durchweg winterlich werden. Auch Nachtfrost und verbreitete Glätte sind damit wieder ein größeres Thema.
Quelle: ntv.de