Auf Anwesen von KriegsveteranFBI entdeckt 2000 menschliche Knochen

Auf dem Grundstück eines US-Kriegsveteranen macht das FBI einen grausigen Fund: Unter mehr als 40.000 antiken Artefakten finden sie auch 2000 sterbliche Überreste. Die Gegenstände und Gebeine sollen nun zurück zu ihren rechtmäßigen Eigentümern.
Das FBI hat bei einer Hausdurchsuchung im US-Bundesstaat Indiana einen grausigen Fund gemacht: Auf dem Anwesen des verstorbenen Kriegsveteranen Donald Miller fand die US-Bundespolizei etwa 2000 menschliche Knochen. Das berichtet der Sender CBS. Demnach sei Millers Haus bereits im Jahr 2014 durchsucht worden, weil der bekannte Hobby-Sammler unter Verdacht stand, einen Großteil seiner Artefakte illegal erworben zu haben.
Die Behörde wurde damals erst auf Miller aufmerksam, nachdem verschiedene Regionalzeitungen über ihn und seine Sammlungen berichtet hatten. Bis zuletzt schwieg die Bundesbehörde zu dem Vorfall - seit Jahren arbeitet sie jedoch daran, die Gegenstände an ihre rechtmäßigen Eigentümer zurückzugeben. Bislang seien viele Artefakte nach Kanada, Kolumbien, Ecuador, Spanien und Neuseeland geschickt worden. 361 weitere würden noch diese Woche nach China verschickt werden, twitterte das FBI Indianapolis nun.
Das FBI stellte fest, dass die meisten Artefakte von amerikanischen Ureinwohnern stammten - so auch die 2000 sterblichen Überreste von etwa 500 Menschen, die aus Gräbern in North Dakota geraubt wurden. Diese stehen unter staatlichem Schutz. Die Ureinwohner bestimmen über sie und müssen jeglicher Art von Ausgrabung vorher zustimmen.
Die Ureinwohner sollen die Gebeine nun zurückbekommen. "Man muss sie mit Würde behandeln. Sie sind menschliche Wesen. Das ist wichtig", sagte FBI-Abteilungsleiter Tim Carpenter, der damals die Razzia leitete. "Es ist für die Menschen von heute von Bedeutung, für unsere Kinder und deren Kinder."
"Letztendlich läuft es auf Rassismus hinaus"
Insgesamt soll Miller mehr als 42.000 Artefakte besessen haben, darunter Azteken-Figuren, chinesischen Schmuck, den er mit "500 v. Chr." beschriftet hatte, Munition aus dem US-amerikanischen Bürgerkrieg und antike Keramik. Auch Kanus aus dem Amazonas und zwei Eier von chinesischen Dinosauriern sollen darunter gewesen sein. "Es war anders als alles, was wir je gesehen hatten", sagte Carpenter.
Der ehemalige Soldat Miller, der 2015 im Alter von 91 Jahren starb, bereiste nach eigenen Angaben nach dem Zweiten Weltkrieg für seine Missionstätigkeit in sieben Jahrzehnten mehr als 200 Länder, um an Amateur-Ausgrabungen teilzunehmen und nach Artefakten zu suchen. Diese brachte er zurück nach Indiana, wo er Privatpersonen und Presse zu sich einlud und durch sein Haus führte, als sei es ein Museum.
Angeklagt wurde Miller für die gestohlenen Gegenstände nie. Vor seinem Tod willigte er ein, dem FBI rund 5000 Sammlerstücke zu übergeben, um sie in ihre jeweiligen Herkunftsländer zu bringen. Ein von der Bundesbehörde angeheuerte Archäologieprofessorin, Holly Cusack-McVeigh, ist sich sicher, dass Miller ein Rassist gewesen sei. "Wir müssen folgenden Kontext betrachten: Wer sind über Jahrzehnte die Opfer von Grabräubern gewesen? Wessen Vorfahren wurden als Hobby gesammelt? Letztendlich läuft es auf Rassismus hinaus. Die Gräber von Weißen wurden nicht geplündert."